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Aktualisiert: 19. Mai 2025


Aber es war niemand lieber als ihm, dass die Sache also ablief; das ist leicht zu bemerken. Als die Bürger das erfuhren, war es ihnen zumute wie einem, der aus einem schweren Traum erwacht. Ihre Freude ist nicht zu beschreiben. Sie schickten sogleich eine Gesandtschaft an den Kommandanten, liessen ihm für diese Milde und Grossmut danken und boten ihm aus Dankbarkeit ein grosses Geschenk an.

FUSSNOTEN: Noch im Jahr 1809 lebte in Baiern ein alter Mann, der einst wegen angeblicher Zauberei unschuldig torquirt worden war und alle Marter glücklich überstanden hatte. Derselbe pflegte bei dem baierischen Rentamte zu Mitterfels allmonatlich seinen Gnadengehalt in Empfang zu nehmen und dabei sich noch in den beiden Kanzleien ein Almosen einzusammeln. Neu angestellten Beamten, welche den Mann zum ersten Male sahen, musste er dann die verschiedenen Arten der Folterung, die er erlitten, beschreiben, wobei er an seinen ausgerenkten Händen und Füssen es sehen liess, bis zu welchem Grade er gemartert worden war.

»Ja, wie soll ich Euch den beschreibenbesann sich das Weiblein. »Fünfzig Jahre hat er seines Amtes gewaltet. Wie er kam, lag das Dorf im Argen. Der vor ihm war, hatte kaum vermocht, die wilden Buben zu zügeln und die Mädchen zur Ordnung anzuhalten. Aber der konnte es, keiner wußte wie. Bei dem vorigen ruhte der Bakel nimmer, und es regneten nur so die Strafen.

Schon mit Tagesanbruch hatten die Seeleute den Anker gelichtet und zu gleicher Zeit mit dem Boot ein Tau nach dem nächst liegenden Schiff gebracht, wohin sie sich jetzt mit dem vorderen Gangspill bugsirten, und um acht Uhr etwa lag die Haidschnucke mit ausgeschobenen und wohl befestigten Planken, ihre Fracht und Passagiergüter bequem ausladen zu können, dicht an der Levée ein Platz den ich dem Leser später näher beschreiben werde und der Vorstadt von New-Orleans, dem zum großen Theil von Deutschen bewohnten Lafayette gerade gegenüber.

Er schien müde, er schien unfähig, dem, was er wahrgenommen, Worte zu verleihen, was er gehört, zu beschreiben, – Monsieur Jausion unterstützte ihn durch Fragen, in denen die geforderte Antwort enthalten war.

Ich bin hier näher auf Einzelnes über elektrische Spannung der Luft eingegangen, weil die Reisenden sich meist darauf beschränken, den Eindruck zu beschreiben, den ein tropisches Gewitter auf einen neu angekommenen Europäer macht.

Besonders die Tante konnte es mir nicht verzeihen; denn sie hatte schon den Plan gemacht, mich mit einem der Fräulein, die Sie beim Tee versammelt fanden, zu verheiraten. Erlassen Sie es mir, zu beschreiben, wie ich das Fräulein wieder fand! Nur eins schien diese schöne Seele zu betrüben, der Gedanke, daß West zu seiner großen Schuld noch einen Abfall von der Kirche fügen wolle.

Ich sah und hörte den niegesehenen, nieerlebten Kuß, der mit Worten nicht zu beschreiben ist, ganz wie mit Worten, die die Sprache enthält, nicht das Grausen und das Freuen zu beschreiben ist, welches mich schüttelte. Der Kuß in Träumen hat nichts gemein mit dem zarten, sanften, beidseitig gewollten und gewünschten Kuß in der Wirklichkeit.

Bewegungen auf der Bühne Noch schnell, ehe das verbesserte moderne Theater die alten Gebräuche gänzlich übermalt hat, stelle ich fest: sie waren lasterhaft, doch darum nicht minder interessant ... Namentlich muß gesagt werden: die tiefe Kniebeuge hatte damals eine viel ausgedehntere Verwendung, und so ist es ja glücklich noch jetzt an den meisten Theatern außerhalb berlinischer Neuerungen. Die tiefe Kniebeuge wird ausgeführt, wenn zwei oder drei auf der Bühne beisammenstehen und »Das Geheimnis« an zitternden Handflächen vorbei einander zuflüstern. Noch tiefere Kniebeuge bedeutet dann »Verschwörung«. Und mit gänzlich eingeknickten Beinen, beinahe kriechend nur, bewegt sich der Schauspieler älterer Konvention auf dem Erdboden weiter, die Hände weit von sich gereckt, wenn er Bericht gibt, wie es bei der »Verfolgung« zugegangen ist. Wohlgemerkt, wenn er wirklich auf der Bühne verfolgt, bedarf er keiner solchen Aufwendungen von Beweglichkeit. Nur Berichte müssen so ausdrucksvoll-anstrengend gespielt werden ... Eben an solchen Gesetzen jenseits der Realität war, ist die mittelmäßige Schauspielkunst überreich. Man könnte riskieren: nur der mittelmäßige Schauspieler ist Schauspieler, denn nur er folgt Gesetzen, die nicht aus dem ganz fremden Rayon der Naturbeobachtung stammen, sondern immanent aus dem Wesentlichen des Theaters. Der gute Schauspieler =stellt= etwas =dar=, der mittelmäßige =ist= etwas. Durch den guten Schauspieler hindurch, wie durch einen Kristall, bleibt der Blick ins Dasein, in die Historie offen. Die Vortrefflichkeit eines Schauspielers ist Durchsichtigkeit. Und den ganz vortrefflichen sehe ich überhaupt nicht mehr. Symbol und Symbolisiertes sind in eins gefallen ... Der Mime in Schablonenmanier hingegen hat etwas Materielles bewahrt. Er lenkt ab von dem Helden, den er geben will. Je schlechter er wird, desto mehr sieht man ihn, desto deutlicher tritt er aus dem Bilde ... wie Gespenstererscheinungen im Kinematographen. Schließlich werden seine Gesten ein selbständiges Objekt, würdiger der Beobachtung als sogar Shakespeares unerreichbarer Jago, den sie verdunkeln und in Vergessenheit bringen ... Mit Recht! Denn würde Jago, wenn er jetzt lebendig aufträte, auch es verstehen, in so interessant-allgemeingebräuchlicher Weise sein Trinklied zu brüllen, seinen Becher zu heben. Theater-Becher eines Theater-Trinklieds werden nämlich immer so gehoben: zuerst beschreiben sie einen großen, wagerechten Kreis durch die Luft, dann fliegen sie empor, dann an den Mund in halbe Höhe, und während sie sich senken, muß die linke Hand aufsteigen mit gestrecktem Zeigefinger, der erst, wenn der Becher geleert ist, zu den andern Fingern einknickt. Nicht wahr?... So sitze ich oft im Theater und nichts freut mich als diese eingehenden Studien, die ich mit ziemlichem Erfolge betreibe. Denn ich weiß jetzt schon, wie einfach »ländliche Liebeswerbungen« darin sich ausdrücken, daß man dem begehrten Mädchen mit dem Oberarm in den Rücken reibt und schließlich schmunzelnd sie zur Seite wegstößt. Ich weiß, daß »träumerisch verliebte Dirndl« ihre Wangen an zwei Finger stützen, das Gesicht etwa wie einen dicken Federstiel in die Hand nehmen. Diese Kenntnisse verdanke ich den vielen Volksstücken, die ich gesehen habe ... Dagegen aus dem klassischen Kurs stammt meine Erfahrung, daß Wallensteins Offiziere im Kriegsrat stets nur die Kante der Sessel zu beschweren pflegten, das eine Bein geknickt, das andere nachgezogen, wie im Lauf ... Noch hübscher sind Opern, hier bleibt das Spiel noch ergiebiger in seinen Grenzen autonomer Natur-Unwahrheit. Nebenbuhlerinnen zerren einander erst in die rechte, dann die linke Bühnenecke; denn die Nebenbuhlerinnen-Arie hat zwei Strophen und so viel Haß will symmetrisch verteilt sein. Jeder Feind wird mit »Verräter« angefaucht. Vom Geliebten aber heißt es: »Ihn lieben ist süßer GewinnJe koketter eine Zofe, desto mehr neigt sie sich lächelnd ins Publikum, Finger an der Lippe. Selbst der verabscheute Bewerber, der im nächsten Moment für immer abgewiesen werden wird, darf noch im Singen Liebchens Arm umschmeicheln. Was man im Leben für ein Zeichen nicht unbeträchtlicher Gunst halten würde, hier ist es nichts. Und beim Stelldichein ein Kuß ohne nähere Anpressungen, im Leben nichts, hier bleibt es alles ... Wie billige ich diese Unterschiede! Wie liebe ich es, wenn ein Akteur, an der Rampe nicht benötigt, jetzt zurücktritt, im Hintergrunde einen andern fest bei den Händen packt, ihn nicht mehr losläßt und tut, als habe er Wichtigstes mit ihm zu besprechen, indessen er angespannt nach vorn horcht und prompt auf sein Stichwort wieder vorstürmt. Wie liebe ich Statisten, gestikulierende, einschlafende, jubelnde, Chormädchen, die jemanden in einer Loge suchen. Und auch dich, o illustrissimer gastierender Tenor und Millionär, der trotz ihrer geringen Gage die Edelleute seines Festes mit »Freunde« anspricht, bekannt mit ihnen tut, liebevoll einem die Schulter beklopft, dann einen andern bevorzugt, an die Rampe führt und seinen Arm, den er erfaßt hat, im Rhythmus der berühmten Kanzone hin und her reißt

Sie gibt ein Temperament wieder, ohne es zu beschreiben, mit der Beweglichkeit der Seele, mit der Lebendigkeit der aufeinanderfolgenden Momente; dort, wo der Maler oder der Bildhauer nur eine Seite oder einen Augenblick, eine »Situation« darstellen kann und der Dichter ein Temperament und dessen Regungen mühsam durch angereihte Worte mitteilt.

Wort des Tages

ungemuth

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