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Fridolin kam an die Seite eines älteren Mädchens. Er suchte nach Asta und fand sie am andern Ende des Tisches. Sie streifte ihn während der Dauer des Mahles mit keinem Blick. Er hatte das Gefühl, daß es Absicht sei. Sie hatte hin und wieder ein reizendes Lächeln über die Dinge des Gesprächs, wobei der eigentümlich herbe Zug um ihre Lippen nicht verschwand.

»Ja, Jugend«, erwiderte Asta, »es klingt wie Reichtum und Sehnsucht. Heut sind wir traurig und voll unklarer Wünsche, und morgen möchten wir mit den Lerchen in den Himmel steigen, möchten umarmen und zerdrücken, was um uns ist,

Bald kam das Brautpaar, man ordnete sich, und während die Orgel einsetzte und die Kinder auf dem Chore sangen, schritt man langsam nach vorn an den Altar. Asta hing am Arme Fridolins. Er fühlte sie kaum. Sie ging gerade aufgerichtet, sehr stolz und sehr ruhig. Er sah mit flüchtigem Blick ihr Profil, das feine Kinn, die süßen Schläfen, den Hals.

Für einen Augenblick freilich nur. Der Prediger sprach und die Orgel klang, und die Kinder sangen mit hellen Stimmen, und die goldne Sonne fiel durch die bunten Scheiben auf die Fliesen um den Altar her, und dann fuhr man lachend, von jagenden Pferden gezogen, nach Hause zurück, und durch dies alles hindurch brauste es in Fridolin: Asta, Asta, Asta!

So offen hatte man noch nicht zu ihm gesprochen. Eine Pause trat in der Unterhaltung ein. Sie sah ihn an und mußte lächeln. Der Jagdhund war wieder im Zimmer, strich zu Asta hin und schmiegte sich an ihre Füße. Sie neigte sich und fuhr mit der Hand liebkosend über sein Fell. Auch Fridolin tat, als streichle er das Tier.

Als Kaffee herumgereicht wurde, trat Fridolin kurz entschlossen auf Asta zu und sprach: »Ich werde das Vergnügen haben, Sie morgen zu Tisch zu führenSie maß ihn etwas verwundert mit den Augen.

Sie war voll Unruhe, wachte mehrmals auf, sah immer dieselbe lange, biegsame Gestalt mit den ruhigen Augen, wollte sie nicht sehen, biß sich die Lippen wund und lauschte auf den Frühjahrswind, der draußen in kurzen Stößen durch den Garten fuhr. Für den Mittag des nächsten Tages war die Trauung angesagt. Asta erschien in rosa Seide. Sie sah blasser aus als gestern.

»Witichis ist ein anderer Freier als jener Knabe von Astaflüsterte Teja. »Darauf vertrau ich auchmeinte Hildebad. »Gönnt ihm noch einige Tage Ruheriet der Alte. »Er muß seinem Schmerz sein Recht anthun: eh’ ist er zu nichts zu bringen. Stört ihn nicht darin: laßt ihn ruhig in seinem Zelt und bei seinem Weibe. Ich werde sie bald genug stören müssen

Er sah nachdenklich einem viereckigen silbernen Flecken zu, der langsam über die Tapete wanderte, ein Stück von dem Mondlicht, das durch die unverhangenen Scheiben fiel. Dann lächelte er, schloß die Augen und schlief langsam ein. Nicht weit von ihm war das Zimmer, in dem Asta schlief.

Fridolin war erst belustigt durch die groteske Szene, deren Zeuge er gewesen war, dann gewannen die tieferen Bilder des verflossenen Tages wieder Raum in ihm, und er hörte Asta immer von neuem mit der ganzen Energie ihrer Stimme zu ihm sprechen: »Ich wünsche, daß wir aufhören mit tanzen. SofortEs währte lange, ehe er Schlaf fand. Er schlief leis und unruhig.