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Nach der Schule sagte Fridolin zu seinem Kameraden: »Wenn du mir Zwirn mitbringst, mache ich dir die Naht an deiner Jacke zurecht.« Und so geschah es. Von diesem Tag an wurde Fridolin der Flickschneider für seine ganze Klasse. Als die Ferien begannen, kam der Schneider zu Fridolins Eltern und bat, daß ihm der Kleine nähen helfen möchte.
Bald kam das Brautpaar, man ordnete sich, und während die Orgel einsetzte und die Kinder auf dem Chore sangen, schritt man langsam nach vorn an den Altar. Asta hing am Arme Fridolins. Er fühlte sie kaum. Sie ging gerade aufgerichtet, sehr stolz und sehr ruhig. Er sah mit flüchtigem Blick ihr Profil, das feine Kinn, die süßen Schläfen, den Hals.
Das Schneiderlein machte zwar seine Arbeit prächtig und war von früh bis spät so emsig, daß ein Meisterstück nach dem andern aus seinen Händen hervorging. Aber die Arbeiter trieben, was sie wollten, und hatten mehr Geld als ihr Meister. Fridolins Eltern wußten davon nichts.
Sie hatten sich in der ersten Zeit einmal nach ihm umgesehen und seitdem hörten sie nichts mehr, denn das Schreiben war Fridolins Sache nicht. Da wurden sie eines Tages durch einen Brief aus der Stadt überrascht. Er war nicht von Fridolin, aber von seiner Hausfrau.