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"Du weißt es ja gar nicht, Gebhard," sagte die Mutter und lachte fröhlich. Die Luft kam ihr schon nicht mehr schwül vor; und bald schliefen Mutter und Sohn ebenso ruhig wie das Kindchen im Korbwagen und ahnten so wenig wie dieses, daß sie zum letzten Mal im Forsthaus schliefen. Am Morgen des folgenden Tages kam, angestrengt von langem, eiligem Marsch, Stegemann zurück.

Im gemütlichen Wohnzimmer eines Forsthauses in Ostpreußen saß ein kleiner Familienkreis eng und traulich beisammen: der Förster Stegemann mit seiner noch ganz jungen, lieblichen Frau, die ihr Kindchen in den Armen hielt und versuchte, mit zärtlichen Worten und dem Spiel ihrer Finger dem kleinen Geschöpf das erste Lächeln zu entlocken.

"So komm mit, Gebhard. Ich zeige dir gleich deine Schlafstätte." Vor der Türe wartete der Hund, er schloß sich seinem kleinen Herrn an. Frau Dr. Stegemann ging voran, führte ihre Gäste bis an das Ende eines langen Ganges. "Hier ist das Gastzimmer, das wird für dich gerichtet, Helene; wir wußten ja nicht, daß du kommst. Und hier gegenüber, ist deine Kammer, Gebhard, sieh."

Stegemann war nebenan und hörte das Lachen; hell und fröhlich klang die Stimme der jungen Frau, die sie vor kurzem aufgelöst in Tränen verlassen hatte. "O Jugend!" sagte die Großmutter vor sich hin; aber ihr ernstes Gesicht erheiterte sich. "Es ist gut so. Komm nur, mein armer Blinder, es gibt doch noch Herzensfreude für dich.

Gehen Sie einstweilen und richten Sie alles!" "Ach, ich bin ganz wirr im Kopf vor Schrecken!" "Das paßt jetzt gar nicht. Im Gegenteil, Sie müssen Ihre Gedanken fest zusammennehmen, damit Sie nichts vergessen." Die Frau eilte davon, Frau Dr. Stegemann ging in die Küche zum Mädchen. Das hatte die Verhandlung gehört. "Frau Doktor," sagte sie, "wenn ich nur hätte dazwischen reden dürfen.

Stegemann bewohnte den obersten Stock eines Hauses in der Altstadt. Die schönen, bequemen Einrichtungen der Neuzeit fehlten dieser Wohnung, hingegen war sie geräumig, hatte viele Zimmer, Kammern und Gänge. Aus den altmodisch kleinen Fenstern blickte man hinweg über die Dächer der gegenüberliegenden Häuser, über Gassen und Straßen hinaus ins Weite, wo Gärten und Felder die Stadt begrenzten.

"Nein, nein, das wäre gar nicht auszuhalten, es zahnt und schreit so viel!" "Dann müssen wir eben eine Unterkunft suchen für den Kleinen. Am besten in der Krippe." "Mein Kind in die Krippe? Ach Gott, ich vergehe vor Heimweh nach dem Kind!" "Wenn Sie unter allen Umständen vergehen, kann ich Ihnen auch nicht helfen," entgegnete Frau Stegemann ungeduldig.

Es genügte, daß Frau Dr. Stegemann dem Tier die Türe öffnete und sagte: "Such den Herrn!" Er sprang dann in großen Sätzen der Schule zu, wartete am Hoftor, bis sich die Klassen entleerten, erkannte sofort die Klasse, zu welcher Gebhard gehörte, drängte sich zwischen den Schuljungen hindurch zu dem einen, dem er angehörte.

Stegemann, "im Krieg muß man froh sein, wenn man irgendwo unterschlupfen darf, und übrigens möchte ich jetzt lieber zehn Deutsche erziehen als einen Engländer. Und warum nicht den kleinen Buben ausfahren? Wir müssen ja froh sein, wenn es recht viele deutsche Buben gibt! Sie will es nun versuchen und mir am Sonntag berichten wie es geht. Aber nun kommt zum Tee!"

Ich hätte meinen Tell auch um viel Geld nicht hergegeben, ich kann's von einem andern auch nicht verlangen. Wo hast du denn deinen Leo?" "Im Hof." "Da hast du recht. Laß ihn nicht viel ins Zimmer, sonst wird er verweichlicht." Der Soldat hatte sich neben dem Erzählen den Kaffee wacker schmecken lassen; Frau Dr. Stegemann nahm die leere Kanne, ging hinaus, zu sehen, ob draußen noch Vorrat wäre.