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Aufschrift: Herrn Samuel Gotthelf Fichte zu Rammenau p. Bischofswerda, über Dresden. frei ...

Die Frau, die den schauderhaften Anblick dieser Ungluecklichen nicht ertragen konnte und sich bald darauf, auf wankenden Knieen, wieder hatte zu Hause fuehren lassen, begab sich, um ueber die Veranlassung dieser ungeheuren Begebenheit Auskunft zu erhalten, am Morgen des folgenden Tages, zu Herrn Veit Gotthelf, beruehmten Tuchhaendler der Stadt; denn dieses Mannes erwaehnte der von dem Praedikanten geschriebene Brief, und es ging daraus hervor, dass derselbe an dem Projekt, das Kloster der heiligen Caecilie am Tage des Fronleichnamsfestes zu zerstoeren, eifrigen Anteil genommen habe.

»Brrrrrrerwiederte Gotthelf mit unerschütterlicher Ruhe, indem er seine Schritte nicht im Geringsten beschleunigte; »gehen Sie nur nicht durch, junger Herr, und machen Sie die Pferde nicht scheu.« »Willst Du noch unverschämt werden, Halunkerief der junge Graf in aufloderndem Zorne, indem er seine Reitpeitsche fester packte und hob.

Gotthelf aber, nicht im Geringsten dadurch eingeschüchtert, trat dicht zu dem Pferde heran und sagte: »Na, so schlagen Sie doch! Warum langen Sie denn nicht zu? Mein Buckel wäre doch, dächt' ich, breit genugGraf Oskar schlug aber nicht; der junge, allerdings sehr breitschulterige Bauernjunge hatte heute Etwas in seinem Auge, was ihm nicht gefiel.

Wo der nichtsnutzige Schlingel nun wieder steckt, daß er die Pferde nehmen könnte. Gotthelf!« »Ja komme schonantwortete eine Stimme, die dem ungeduldigen Rufe des jungen Mannes in keineswegs entsprechender Eile zu sein schien.

Gotthelf nahm aber nicht einmal seine Hände aus den Taschen, und die beiden Pferde nach einander betrachtend, sagte er kopfnickend: »Ja Herumführen werden sie wohl brauchen, denn geritten sind sie wieder, daß es eine Schande ist; aber der Gotthelf wird Ihnen das schwerlich besorgen, denn mit »Halunke« schimpfen werden die Leute nicht fett, und wo es außerdem weiter Nichts giebt, nicht einmal Lohn, da lohnt's eben nicht, daß man sich die Nägel von den Fingern arbeitet.

Es folgen nun der Zeit nach eine Reihe von Briefen vom 8. Juni 1797 bis zum 9. December 1798 an den Bruder Gotthelf, die hauptsächlich auf Geldverhältnisse und Geschäftssachen sich beziehen, da Gotthelf und Gottlob ein Haus gekauft hatten und darin die Bandweberei betrieben, wozu Johann Gottlieb Fichte ihnen verschiedene Geldsummen schickte, wofür er sich einen Gewinnantheil ausbedungen hatte.

Meinem Bruder Gotthelf. Jena, d. 24. Jun. 1794. Mein lieber Bruder,

Nicht er allein schuf diesen Roman; durch ihn schuf und gestaltete sich sein Geschlecht, sein Heimatstaat Lübeck, wie der Berner Stadt-Staat durch Jeremias Gotthelf, Zürich durch Gottfried Keller, das alte Berlin durch Theodor Fontane sich Gestalt erdrang.

Was Gotthelf hier noch zu seiner Entschuldigung anführt, hat um so weniger Grund, als er ja, wie aus den vorigen Briefen vielfach ersichtlich ist, selbst die Zeit nicht hatte erwarten können, wo er Meißen verlassen und nach Jena kommen durfte. Der trotz des bittern Ernstes fast komische Schluß aber bekundet doch den Humor und die ausreichende »Seelenstärke« (vgl. oben den 8. Brief), womit er die Enttäuschung zu ertragen und sich in einen andern Wirkungskreis zu finden vermochte. Dasselbe bezeugt der folgende Brief, der anderseits einen Beweis liefert, mit welchem Geschicke J.