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Nach der Eroberung Bagdad's war Hulagu erst gegen Hamadan und von da über Meragha nach Tebris gezogen, das von nun an die Hauptstadt von Aserbeidschan (dem alten Atropatene), von nun an auch die des neuen mongolischen Reichs in Persien und die Residenz des Ilchan's; seitdem heisst dieselbe mit dem ganzen Lande umher Paitachti Hulagu, d.

Er trug ihm vor, dass sich in der Landschaft Bagdad's mehrere Tausend Kipdschaken befänden, die, wenn Hulagu hierzu den Befehl ertheilen wolle, er zu sammeln bereit sei, um dieselben zum Vortrab im nächsten Feldzuge wider Kipdschak zu verwenden. Hulagu, durch seinen Vorschlag verblendet, gab ihm Diplom und Löwenkopf und unumschränkte Vollmacht über alle Truppen und Waffen der Landschaft Bagdad's.

Der Verfasser des Sittenspiegels der Herrschaft , welcher sich im Seltsamen zu gefallen scheint, sucht ihn von aller Schuld der Verrätherei rein zu waschen, indem er den schlechten Ruf desselben einzig als Verläumdung und aus dem Hasse und Neide der nächsten Umgebungen des Chalifen, welcher ihm sein ganzes Vertrauen geschenkt, zu erklären bemüht ist; dass er des Vertrauens des Chalifen nicht ausschliesslich genoss, erhellt schon aus dem, dass sein Rath von dem seines Gegners, des Diwitdar's, überflügelt worden, und dass ihm Hulagu nach Bagdad's Eroberung den Titel der Wesirschaft liess, beweiset keineswegs, dass er kein Verräther.

Zweites Buch. Regierungsantritt Hulagu's; seine Familie; Feldzug nach Persien wider die Schlösser der Assassinen und Bagdad; Rückblick auf die Chalifen und die Emirol-umera, Moteaassimbillah, der letzte Chalife; Alkami der Wesir; Belagerung, Eroberung und Verwüstung Bagdad's; Hinrichtung des Chalifen Melik Moaasem Mosaffereddin; der Herrscher von Irbil, Stifter der Geburtsfeier des Propheten; die damaligen Herrscher Gross- und Klein-Luristan's und Gross- und Klein-Armenien's.

Die zehntausend Bände der Bibliothek Ibn Alkami's wurden, wie die der anderen Bibliotheken Bagdad's, von den Mongolen entweder in den Tigris geworfen oder verbrannt; binnen zwei Jahren der dritte grosse, für Bibliotheken verderbliche Brand, in welchem zu Alamut, Medina und Bagdad die Werke östlicher Weisheit, welche die Welt erleuchten sollten, ein Raub der Flammen.

Die Unschuld desselben wurde laut auf den Strassen Bagdad's verkündet und der Name des kleinen Diwitdar, des Feindes Alkami's, sogar nach dem des Chalifen im Kanzelgebete eingeschaltet; das Heer wurde nach des Verräthers Alkami Vorschlag um die Hälfte vermindert, ein Drittel des verminderten in die nahe gelegenen Städte geschickt, so dass nur zwanzigtausend zu Bagdad's Vertheidigung blieben . In diesem, durch den Fall Alamuts und die Verrätherei Alkami's für die Stadt des Heils so unheilschwangeren Jahre schreckten nicht nur Ueberschwemmung des Tigris und Erdbeben, sondern auch der Brand von Medina und der Wüstenbrand in Arabien die moslimische Welt auf.

Er schrieb an den Seid Tadscheddin al Hoseini, welcher damals der erste der Herren der Familie des Propheten, klagend: »dass die Söhne des Hauses Ali geplündert, das Volk des Stammes Haschim gefangen und die Schmach, welche vormals Husein, der Enkel des Propheten, durch Plünderung seines Harems und Blutvergiessung getroffen, jetzt wieder erneuert worden sei« . Der Seid antwortete im Namen aller Prophetenverwandten: »Die Ketzer müssen ermordet, verbrannt, ihre Rasse ausgerottet werden; wenn du nicht mit uns hältst, bist du verloren, du wirst zu Bagdad weniger geschätzt sein, als vom Manne das Henna der Frauen und als der Ring dessen, dem die Hand abgehauen« . Nach dem Falle von Alamut hielt Alkami den Augenblick für günstig zur Förderung seiner Rache; er sandte heimlich an Hulagu einen Brief, in welchem er, die Macht des Chalifen verkleinernd und die Schwäche Bagdad's ins hellste Licht setzend, den Eroberer seine Zügel nach der Stadt des Heils zu lenken einlud.

Die Hochzeit, sowie ein Paar Jahre hernach das Geburtsfest des Sohnes Dschaafer aus der Frau Turkjan, wurde mit grossen Festen gefeiert; dem letzten wohnte Melekschah in eigener Person bei und legte bei dieser Gelegenheit den Grund der nach seinem Namen genannten Moschee Bagdad's.

Nicht im Stande, die Aeusserungen seines Schmerzes über den Sturz des Chalifats und den Mord der Bewohner Bagdad's zu unterdrücken, hatte er sich durch dieselben die Ungnade Hulagu's zugezogen, der Truppen wider ihn sandte. Schemseddin Alp Arghun, der Bruder Tekele's, bot sich dem Bruder an, sich selbst in's Lager des Ilchans zu begeben, um dessen Verzeihung zu erflehen.

Im arabischen Irak herrschten, ausser X. den Chalifen zu Bagdad, in der Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts noch drei Dynastien, deren Fürsten den Titel von Atabegen, das ist von Hofmeistern (Hausmayern) führten. Von einem Dutzend von Dynastien, welche in der morgenländischen Geschichte unter diesem Namen berühmt, waren die von Damaskus, Haleb, Aserbeidschan und Irbil bereits erloschen, und es bestanden nur noch die schon erwähnten persischen der Atabege von Jesd, Darabscherd, Schiras, Gross- und Klein-Luristan, und die nun zu erwähnenden von Mossul, Dschesire und Sindschar. XI. Zu Mossul herrschten seit einem Jahrhunderte sechszehn Atabege aus der Familie Amadeddin Sengi's, deren Thron vom Chalifen Bagdad's dem Bedreddin Lulu, Obersthofmeister der beiden letzten Fürsten, verliehen worden; dieser füllte den Thron rühmlich vierzig Jahre lang und ward von Hulagu, dem er nach Bagdad's Eroberung zu huldigen kam, gnädig aufgenommen. XII. Die Dynastie der Atabege von Sindschar, deren Herrschaft vor einem Jahrhunderte begonnen, hatte nur durch ein halbes Jahrhundert geherrscht, und ihre Herrschaft war nach Bedreddin Lulu's, des Atabegen von Mossul, Tode dem Sohne desselben, Mosaffer von Beibars, dem Sultane Aegyptens, zugesprochen worden; eben so war die Linie der Atabegen Mossul's, welche seit acht und vierzig Jahren XIII. zu Dschesire geherrscht, erloschen, und an ihre Stelle Modschahid, ein anderer Sohn Bedreddin Lulu's, des Atabegen von Mossul, getreten, so dass Bedreddin Lulu und seine drei Söhne (der dritte folgte ihm als Herr von Mossul nach) als unumschränkte Herrscher in die Fussstapfen ihrer vorigen Herren getreten. XIV. Zu Mardin herrschte ein Zweig der Beni Ortok, deren Hauptlinie von Diarbekr seit zwanzig Jahren erloschen war; aber aus derselben Familie herrschten zu Mardin schon seit hundert sechs und achtzig Jahren Fürsten, deren Dynastie erst im Beginne des fünfzehnten Jahrhunderts der christlichen Zeitrechnung erlosch. Ilghasi, der Gründer dieser Dynastie, Sultan Melekschah's des Seldschukiden Statthalter zu Bagdad, hatte sich Nissibin's und Mardin's bemächtigt; ihm war sein Sohn Hosameddin Timurtasch und sein Sohn Nedschmeddin, diesen die beiden Söhne Hosameddin