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Aktualisiert: 17. November 2025


Alle: O, wir bitten darum. Martha Meister: Gut, dann will ich beginnen. Schillers Vater war ein ernster Mann. Er war Offizier in einem würtembergischen Regimente.

Der Autor der klaren und mächtigen Prosa-Epopöe vom Leben Friedrichs von Preußen; der geduldige Künstler, der in langem Fleiß den figurenreichen, so vielerlei Menschenschicksal im Schatten einer Idee versammelnden Romanteppich, »Maja« mit Namen, wob; der Schöpfer jener starken Erzählung, die »Ein Elender« überschrieben ist und einer ganzen dankbaren Jugend die Möglichkeit sittlicher Entschlossenheit jenseits der tiefsten Erkenntnis zeigte; der Verfasser endlich (und damit sind die Werke seiner Reifezeit kurz bezeichnet) der leidenschaftlichen Abhandlung über »Geist und Kunst«, deren ordnende Kraft und antithetische Beredsamkeit ernste Beurteiler vermochte, sie unmittelbar neben Schillers Raisonnement über naive und sentimentalische Dichtung zu stellen: Gustav Aschenbach also war zu L., einer Kreisstadt der Provinz Schlesien, als Sohn eines höheren Justizbeamten geboren. Seine Vorfahren waren Offiziere, Richter, Verwaltungsfunktionäre gewesen, Männer, die im Dienste des Königs, des Staates, ihr straffes, anständig karges Leben geführt hatten. Innigere Geistigkeit hatte sich einmal, in der Person eines Predigers, unter ihnen verkörpert; rascheres, sinnlicheres Blut war der Familie in der vorigen Generation durch die Mutter des Dichters, Tochter eines böhmischen Kapellmeisters, zugekommen. Von ihr stammten die Merkmale fremder Rasse in seinem

Sie hing trüben Gedanken nach, und als sie mit dem Vetter Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen kritisch säuberte, sagte sie sich, bei einer entstehenden Pause, ganz innerlich das melancholische Liedchen vor: ’s ischt no net lang, Daß g’regnet hat, Die Bäumle tröpflet no; I han amal a Schätzle ghat, I wollt, i hätt’ es no

Groß war Schillers Freude, als ein freundliches Geschick die Geliebte wieder in seine Nähe brachte. Charlotte v. Lengefeld war nach Weimar gereist, wo sich ihr Aussichten zeigten zu der Stelle einer Hofdame bei der Herzogin Luise. Schiller sah sie bei ihrer Freundin Frau v. Stein und in einigen andern Cirkeln, obgleich nur selten.

Der Sonderling: Seit Friedrich Schillers hundertstem Todestag habe ich diesen Dichter für mich Max Zottuk getauft; so sehr haben mir Presse und Publikum jeden Buchstaben des einst teuren Namens verleidet. Die Romanschriftsteller irren sich, wenn sie glauben, daß ihre Leser sich immer wieder die Mühe nähmen, die von ihnen sorgfältig beschriebenen Gesichter im Geiste nachzuzeichnen.

Ein freundschaftliches Verhältnis zwischen beiden Dichtern dauerte fort, und ward noch fester geknüpft durch Schillers Beiträge zum "deutschen Merkur."

Er äußerte in seinem Schreiben sogar den Entschluß, geradezu nach Weimar zu gehen, wenn sich die Nachricht bestätigen sollte, daß jener Stuttgarter Herr in Meiningen angekommen wäre. So ward durch eine Leidenschaft, die er bei seinen unbestimmten Aussichten unterdrücken mußte, Schillers literarische Thätigkeit gestört.

Faust, Götz und so manche herrliche Dichtung Goethes sind ins Englische übertragen worden, seine Memoiren entzücken die Pariser, Tiecks und Hofsmanns Novellen fanden hohe Achtung über dem Kanal, und Talma rüstet sich, Schillers tragische Helden seiner Nation vor das Auge zu führen. Wir Deutschen handelten bisher von jenen Ländern ein, ohne unsere Produkte dagegen ausführen zu können.

Die beiden andern Aufsätze, welche der erste Band jenes Werkes enthielt, welchem kein zweiter folgte, hatten Huber und Schillers Schwager Reinwald zum Verfasser. Jener schilderte die "Revolution in Rom durch Nicolaus Rienzi", dieser die "Verschwörung der Pazzi."

In jener Zeit hatte der Herzog von Würtemberg ein Institut errichtet für die Söhne seiner Offiziere, und da er nur die besten Knaben für diese Anstalt wählen wollte, so kam er auch in Schillers Haus. Frau Schiller aber mochte ihren Sohn nicht in jene Anstalt geben, denn er konnte dort keine Theologie studieren; und dann wollte sie gerne ihren einzigen, geliebten Sohn bei sich behalten.

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