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Diese Woche ist mit Zeichnen zugebracht worden, da es mit der Dichtung nicht fort wollte; man muß sehen und suchen, alle Epochen zu nutzen. Unsere Hausakademie geht immer fort, und wir sind bemüht, den alten Aganthyr aus dem Schlafe zu wecken; die Perspektiv beschäftigt uns des Abends, und ich suche immer dabei einige Teile des menschlichen Körpers besser und sichrer zeichnen zu lernen.

Der Gegensatz zwischen Verdrängtem und Überwundenem kann nicht ohne tiefgreifende Modifikation auf das Unheimliche der Dichtung übertragen werden, denn das Reich der Phantasie hat ja zur Voraussetzung seiner Geltung, daß sein Inhalt von der Realitätsprüfung enthoben ist.

Allerdings gibt es in der Chronik nirgends Wahrheit ohne Dichtung, und es waere sehr toericht, mit Naevius und Pictor zu rechten, dass sie es nicht anders gemacht als Hekataeos und Saxo Grammaticus; aber die spaeteren Versuche, aus solchen Nebelwolken Haeuser zu bauen, stellen auch die gepruefteste Geduld auf eine harte Probe.

Ich kenne mich zwar nicht selbst genug, um zu wissen, ob ich eine wahre Tragödie schreiben könnte; ich erschrecke aber blos vor dem Unternehmen, und bin überzeugt, daß ich mich durch den bloßen Versuch zerstören könnte." In der Beilage zu einem an Schiller gerichteten Briefe hatte Goethe den Unterschied zwischen epischer und dramatischer Dichtung scharf bezeichnet.

Aber Gottfried Keller kehrte aus Berlin nach Zürich heim, wurde Staatsschreiber und Führer, nahm in Anteil und Liebe neue Lebensbilder und -schicksale seines Volkes auf, Grund und Gehalt zu neuen Schöpfungen. Was blieb Thomas Mann, dem Epiker, der seine eigene Welt zu Grabe getragen, der ihr das letzte Zeichen seiner Liebe im Riesendenkmal seiner Dichtung geschaffen hatte?

Indes, wir verhehlen uns nicht, wie mißlich es von allen inneren Unsicherheiten abgesehen bleibt, die Deutung einer Kinderhandlung auf eine einzige Analogie zu begründen. Ich hatte darum auch meine Auffassung der kleinen Szene aus »Dichtung und Wahrheit« durch Jahre zurückgehalten.

Er betete, daß er einst, wenn er wirklich ein Dichter werde, eine Dichtung schaffen wolle, deren Held ein König des Verstandes sein solle. Vor der klaren Schärfe seines Verstandes sollte verjährter Wahn und Glaube zergehen wie Nebel vor der Sonne. Und die Menge sollte ihn hassen, verfolgen, ihn steinigen, weil er ihre Welt entgöttert habe.

Das Epos und die naive Dichtung bleibt bei den geschilderten wirklichen Zuständen stehen, die sentimentale bezieht sich auf Ideen. Das Epos fällt in Zeiten, wo die Kraft der Phantasie lebendig ist, daß sie keiner Hilfe bedarf

Auch wenn man versucht hat, das Ganze von Kleists Dichtung aus dem »metaphysischen« Lebensgefühl, das in ihm wirksam war, zu begreifen und abzuleiten, so ist doch das Gefühl, auf das man hier hinzielt, so eigener Art und gehört so rein und völlig der Sphäre des Künstlers an, daß es sich sofort zu verdunkeln und zu verwirren scheint, wenn man versucht, es in die abstrakte Begriffssprache, in die Kategorien und Termini der systematischen Philosophie zu übersetzen.

Es stellte in seiner Tadellosigkeit eine anmutige Fiktion oder Dichtung dar, und seine amtlich beglaubigten Einträge bezeichneten lauter ruhmvolle Stationen eines ehrenwerten und arbeitsamen Lebens, in welchem nur die Wanderlust in Form sehr häufiger Ortswechsel auffiel.