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Und während das erschrockne Heer entweicht, Umstrickt an allen Gliedern lieg' ich noch, Da schwingt er sich vom Pferde schon herab, Mit Schritten des Triumphes naht er mir, Und er ergreift die Hingesunkene, In starken Armen hebt er mich empor, Und jeder Griff nach diesem Dolch versagt mir, Gefangen bin ich und mit Hohngelächter Zu seinen Zelten werd' ich abgeführt. Prothoe.

Frei, wie ein Vogel, geht er von mir weg. Wer mir den Todten tödtete, frag' ich, Und darauf gieb mir Antwort, Prothoe. Prothoe. Wie, meine Herrscherinn? Penthesilea. Versteh mich recht. Ich will nicht wissen, wer aus seinem Busen Den Funken des Prometheus stahl. Ich will's nicht, Weil ichs nicht will; die Laune steht mir so: Ihm soll vergeben sein, er mag entflieh'n.

Ich war so ruhig, Prothoe, wie das Meer, Das in der Bucht des Felsen liegt; nicht ein Gefühl, das sich in Wellen mir erhob. Dies Wort: sei ruhig! jagt mich plötzlich jetzt, Wie Wind die offnen Weltgewässer, auf. Was ist es denn, das Ruh' hier nöthig macht?

Doch von zwei Dingen schnell beschloß ich Eines, Dich zu gewinnen, oder umzukommen: Und jetzt ist mir das Süßere erreicht. Was blickst du? Prothoe. Ich bitte dich. Du mußt dich augenblicklich ihr erklären. Penthesilea. Ihr Fraun! Erhebt euch! Achilles. Es sind Gefangne, meine Königinn. Penthesilea. Gefangene? Prothoe. Die Deinen, heiß gedrängt von Meroe, weichen! Achilles. Penthesilea. Sagt!

Doch sei's der Glieder, der verwundeten, Sei's der verletzten Seele Schmerz: sie konnte, Daß sie im Kampf gesunken dir, nicht tragen; Der Fuß versagte brechend ihr den Dienst, Und Irrgeschwätz von bleichen Lippen sendend, Fiel sie zum zweitenmal mir in den Arm. Achilles. Sie zuckte sahst du es? Prothoe. Ihr Himmlischen! So hat sie noch den Kelch nicht ausgeleert? Seht, o die Jammervolle, seht

Nein, eh' ich, was so herrlich mir begonnen, So groß, nicht endige, eh' ich nicht völlig Den Kranz, der mir die Stirn umrauscht', erfasse, Eh' ich Mars Töchter nicht, wie ich versprach, Jetzt auf des Glückes Gipfel jauchzend führe, Eh' möge seine Pyramide schmetternd Zusammenbrechen über mich und sie: Verflucht das Herz, das sich nicht mäß'gen kann. Prothoe.

Nichts anders giebt's. Odysseus. Nun gut. Wir finden sie, die Heldinn Scythiens, Achill und ich in kriegerischer Feier An ihrer Jungfraun Spitze aufgepflanzt, Geschürzt, der Helmbusch wallt ihr von der Scheitel, Und seine Gold- und Purpurtroddeln regend, Zerstampft ihr Zelter unter ihr den Grund. Gedankenvoll, auf einen Augenblick, Sieht sie in unsre Schaar, von Ausdruck leer, Als ob in Stein gehau'n wir vor ihr stünden; Hier diese flache Hand, versichr' ich dich, Ist ausdrucksvoller als ihr Angesicht: Bis jetzt ihr Aug auf den Peliden trifft: Und Glut ihr plötzlich, bis zum Hals hinab, Das Antlitz färbt, als schlüge rings um ihr Die Welt in helle Flammenlohe auf. Sie schwingt, mit einer zuckenden Bewegung, Und einen finstern Blick wirft sie auf ihn Vom Rücken sich des Pferds herab, und fragt, Die Zügel einer Dien'rinn überliefernd, Was uns, in solchem Prachtzug, zu ihr führe. Ich jetzt, wie wir Argiver hoch erfreut, Auf eine Feindinn des Dardanervolks zu stoßen; Was für ein Haß den Priamiden längst Entbrannt sei in der Griechen Brust, wie nützlich, So ihr, wie uns, ein Bündniß würde sein; Und was der Augenblick noch sonst mir beut: Doch mit Erstaunen, in dem Fluß der Rede, Bemerk' ich, daß sie mich nicht hört. Sie wendet, Mit einem Ausdruck der Verwunderung, Gleich einem sechzehnjähr'gen Mädchen plötzlich, Das von olymp'schen Spielen wiederkehrt, Zu einer Freundinn, ihr zur Seite sich, Und ruft: solch einem Mann, o Prothoe, ist Otrere, meine Mutter, nie begegnet! Die Freundinn, auf dies Wort betreten, schweigt, Achill und ich, wir sehn uns lächelnd an, Sie ruht, sie selbst, mit trunk'nem Blick schon wieder Auf des

Achilles. Fürchtet sie dies? Prothoe. Du willst das Namenlos' an ihr vollstrecken? Hier diesen jungen Leib, du Mensch voll Greuel, Geschmückt mit Reizen, wie ein Kind mit Blumen, Du willst ihn schändlich, einer Leiche gleich ? Achilles. Sag' ihr, daß ich sie liebe. Prothoe. Wie? Was war das? Achilles. Beim Himmel, wie!

Daß der Stern, auf dem wir athmen, Geknickt, gleich dieser Rosen einer, läge! Daß ich den ganzen Kranz der Welten so, Wie dies Geflecht der Blumen, lösen könnte! O Aphrodite! Die Oberpriesterinn. Die Unseelige! Die erste Priesterinn. Verloren ist sie! Die Zweite. Den Erynnien Zum Raub ist ihre Seele hingegeben! Prothoe. So fleh' ich dich auf Knieen rette dich! Penthesilea.

Des Lebens höchstes Gut erstrebte sie, Sie streift', ergriff es schon: die Hand versagt ihr, Nach einem andern noch sich auszustrecken. Komm, magst du's jetzt an meiner Brust vollenden. Was fehlt dir? Warum weinst du? Penthesilea. Schmerzen, Schmerzen Prothoe. Wo? Penthesilea. Hier. Prothoe. Kann ich dir Lindrung ? Penthesilea. Nichts, nichts, nichts. Prothoe.