Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 8. Juni 2025
»Ein Wunder, wirklich ein Wunder!« Frau Annettchen war die Geschichte ordentlich unheimlich, und sie sah das Kasperle mißtrauisch von der Seite an. Dieses nickte immer vor sich hin, ein bißchen nachdenklich und ein bißchen betrübt, und Liebetraut fühlte plötzlich tiefes Mitleid mit dem kleinen Kerl.
Darum schlich er nur vorsichtig an dem Rande entlang, und dabei entdeckte er die Sachen, die die Buben ausgezogen hatten. Heio, dachte er, das ist fein! Jetzt werf' ich meinen Kasperlekittel fort und zieh' Jacke und Hose von den Buben an, dann laufe ich in die weite Welt. In seiner Freude vergaß er ganz und gar sein Liebetraut gegebenes Versprechen.
Eine Hiobspost. Olearius. Es tut mir von Herzen leid. Bischof. Ich will den Knecht sehn, bringt ihn herauf Ich will ihn selbst sprechen. Bringt ihn in mein Kabinett. Noch einen Schluck. Olearius. Belieben Ihro Hochwürden nicht eine kleine Promenade in den Garten zu machen? Post coenam stabis seu passus mille meabis. Liebetraut. Wahrhaftig, das Sitzen ist Ihnen nicht gesund.
Herr Severin begann auf seiner Geige zu spielen, wundersam klang es, dazu sagte er: »Ich komme von des Herzogs Jagdschloß, aber der Herzog hat mir kein Kasperle geschenkt.« Darüber mußte der Landjäger lachen, und weil er auch dachte: So ein feiner Mann, der so schön spielen kann, was hat der mit einem Kasperle zu schaffen! ließ er Herrn Severin und Liebetraut ziehen. »Dies vermaledeite Kasperle!« schalt er; »seit Wochen suchen wir danach, mal ist es da, mal ist es dort, und nie fängt man es.«
Er nahm also flink ein reines Tuch, von denen ein großer Stoß auf einem Tisch lag, dann wollte er von einem Gestell einen Teller nehmen, um ihn säuberlich zu putzen. Er hatte oft gesehen, wie Liebetraut das machte. Da schrie die alte Liesetrine: »Halt, halt, vergreif' dich nicht dadran!
Kasperle sprang wie ein Eichkätzchen, und Herr Severin strich die Fiedel dazu; wie Vogelzwitschern klang es, wie der Gesang der Nachtigall. Und wie sie beide so dahingingen, sagte auf einmal eine liebe, warme Stimme: »Ach lieber Gott, das ist ja Kasperle!« Ganz tief im Grünen, unter einer uralten Tanne, saß Liebetraut, und neben ihr weidete ein Reh.
Liebetraut, des Kasperleschnitzers Pflegetochter, kam dann geschwind in eins der Dörfer gelaufen und sagte es den Kindern, denn das Mädchen war mit allen Kindern gut Freund. Ja, manchmal hängte Liebetraut vor eins der kleinen Fenster im Waldhäuschen einen roten Vorhang; dann spielte sie mit den Puppen den Kindern etwas vor, und das ganze kleine Waldhaus war umjauchzt von Lachen.
Der Wind blähte ihn ein wenig auf, darum schien es, als stecke noch das Kasperle drin. Doch von dem war weit und breit keine Spur zu erblicken. Liebetraut fielen die Buben ein, die um Hose und Jacke geklagt hatten, und ein ganz schlimmer Verdacht stieg in ihr auf. Wenn Kasperle ausgerissen war? Sie nahm hastig den Kittel vom Strauche und rannte, so schnell sie nur konnte, dem Waldhäuschen zu.
Olearius. Nein, Ihro Eminenz. Bischof. Wenn Ihr die Ankunft dieses Mannes erwartet, werdet Ihr Euch freuen, den edelsten, verständigsten und angenehmsten Ritter in einer Person zu sehen. Olearius. Es muß ein vortrefflicher Mann sein, der solche Lobeserhebungen aus solch einem Munde verdient. Liebetraut. Er ist auf keiner Akademie gewesen. Bischof. Das wissen wir. Ein Bedienter.
»Was?« Damian sah drein, als wollte er das ganze Waldhaus verschlingen. Da kamen Meister Friedolin, Herr Severin, die schöne Frau Liebetraut und ihre Kinder alle herbei, und alle fragten sie: »Kasperle, was ist denn das? Wie kommst du denn wieder her? Willst du nicht mehr zum Herzog gehen?« »Ich will doch schon, aber der will net!« brüllte Kasperle ganz aufgeregt.
Wort des Tages
Andere suchen