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Freilich war er danach immer wieder zutraulich und umschmeichelte Liebetraut, da konnte ihm die nicht böse sein. Sie redete auch immer wieder den Pflegeeltern zu, und Meister Friedolin und Mutter Annettchen hatten doch wieder ihren Spaß an dem unnützen Schelm. Das Waldhäuschen war klein, und Kasperle ging es wie einst vor bald hundert Jahren: es wurde ihm langweilig darin.

Da saß manchmal eine bunte Gesellschaft auf der Holzbank im Waldhäuschen, und die Kinder aus Schönau und Lindendorf kamen oft gelaufen, sich die Kasperlepuppen anzusehen. Sie erfuhren es immer, wenn wieder eine Anzahl Puppen zum Verschicken in die weite Welt fertig waren.

Der Wind blähte ihn ein wenig auf, darum schien es, als stecke noch das Kasperle drin. Doch von dem war weit und breit keine Spur zu erblicken. Liebetraut fielen die Buben ein, die um Hose und Jacke geklagt hatten, und ein ganz schlimmer Verdacht stieg in ihr auf. Wenn Kasperle ausgerissen war? Sie nahm hastig den Kittel vom Strauche und rannte, so schnell sie nur konnte, dem Waldhäuschen zu.

Um das Waldhäuschen sauste und brauste es mächtig in diesen Tagen, aber Liebetraut lief trotz dem Sturm immer wieder vor die Türe, steckte ihre kleine Nase hinaus und rief jubelnd: »Es riecht nach Frühling; ganz gewiß, er kommt baldUnd dann patschte sie einmal draußen im feuchten Walde herum, und als sie wiederkam, brachte sie für Mutter Annettchen die ersten Schneeglöckchen mit.

Das gab eine Freude im Waldhäuschen! Ein richtiges kleines Fest wurde es, denn auf den Frühling freuten sich die Waldhausleute immer. Und diesmal ließ sich der Frühling gar nicht wie sonst manchmal sehr lange bitten.

Und weil er jetzt gerade in der Nähe gewesen sei, habe er gestern im Waldhäuschen vorgesprochen. Alle darin seien sehr traurig gewesen, und auf sein Befragen habe ihm Meister Friedolin von dem wiedergefundenen und verlorenen Kasperle erzählt.

Das war in Fritzles Hosen und Peterles Jacke vergnügt in den Wald gerannt, froh über seine neue Freiheit. In seiner Freude vergaß der Strick alles Gute, was er im Waldhäuschen gehabt hatte, und er beschloß, in die weite Welt zu wandern.

Mit den Bewohnern der andern Dörfer verkehrten sie gar nicht, und die Kinder aus Protzendorf kamen auch nie zum Waldhäuschen gelaufen.

Das war aber schon lange her, inzwischen war Liebetraut ein hübsches, großes Mädchen geworden, an dem seine Pflegeeltern eine rechte Herzensfreude hatten. Auch Liebetraut fand, im Waldhäuschen sei es am allerschönsten in der Welt. Mit den Kasperlepuppen hatte sie immer ihren besonderen Spaß.

Drei Meilen südlich von ihrem Waldhäuschen lag eine große Handelsstadt, und eines Morgens in der Frühe hielt draußen vor dem Tore ein leichter, wohlbespannter Wagen, um sie dorthin zu bringen. Leo war im Hinterhause eingesperrt worden.