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Aktualisiert: 8. Oktober 2025
Aber gleich hatte Kasperle gemerkt, dem Freunde fehlte etwas. Und als Michele jetzt spielte, da dachte das unnütze, törichte Kasperle: »Ach, des Michele Herz weint!« »So hat er noch nie gespielt,« sagte Herr Severin leise zu seiner schönen Frau Liebetraut. Der flossen die Tränen in den Schoß. Leise rannen sie wie Regentropfen herab. Ach, dachte sie wie Kasperle, des Michele Herz weint ja!
Das möchte ich gleich behalten!« Und beim Behalten war es geblieben. Niemand wußte, wem das Kind gehörte, niemand kannte seine Eltern. Da taufte der Pfarrer in Schönau die Kleine auf den Namen Liebetraut, und Meister Friedolin und Frau Annette wurden ihre Eltern.
»Besinn dich doch!« sagte Meister Friedolin. »Ich weiß nicht.« Kasperle suchte wieder, das Nachdenken schien ihm arge Mühe zu machen. Ganz traurig wurde darüber sein Schelmengesicht. »Ich weiß nicht,« sagte er nur immerzu kläglich. Und wieder schüttelte er sich heftig, und dabei fiel ein großer vergilbter Zettel von seinem Kittel ab. Liebetraut hob den geschwinde auf.
Nur, den Mißstand auf dem Titel meiner lateinischen Schriften zu vermeiden, nenn ich mich, nach dem Beispiel und auf Anraten würdiger Rechtslehrer, Olearius. Liebetraut. Ihr tatet wohl, daß Ihr Euch übersetztet. Ein Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande, es hätt' Euch in Eurer Muttersprache auch so gehen können. Olearius. Es war nicht darum. Liebetraut. Alle Dinge haben ein paar Ursachen. Abt.
Kasperle brummte und schmollte ein bißchen, als aber Liebetraut mahnte: »Denk' an dein Versprechen!« da hing er die Nase und wurde still. Er sah gleich ganz tiefbetrübt aus, und Liebetraut sagte mitleidig: »Erzähle mir was, Kasperle!« »Erzähle du mir was, Liebetraut!« rief Kasperle. »Ach bitte, bitte, bitte, Kasperle hört schrecklich gern Geschichten!«
Herr Severin blieb stehen, Kasperle aber stürzte mit einem so lauten Jubellaut Liebetraut zu, daß das Reh eilends entfloh. »O Kasperle, du liebes, schlimmes Kasperle!« sagte Liebetraut, »wo kommst du her?« »Nicht böse sein!« bettelte Kasperle und huschelte sich an Liebetraut an.
Sie riß dort die Tür auf, stürmte in die Stube und rief ihrer Mutter zu: »Wo ist Kasperle?« »Draußen beim Vater,« antwortete Frau Annettchen, die eben das Abendessen richtete. Da rannte Liebetraut zu Meister Friedolin. Der strich just seine letzte Kasperlepuppe an und sah ganz erstaunt drein, als Liebetraut nach Kasperle fragte. »Der ist doch drin, ist doch wieder ins Haus gelaufen!«
Und Meister Friedolin schnitzte und erzählte dazu, Frau Annettchen und Liebetraut nähten, und alle drei fanden wieder einmal, nirgends auf der ganzen Welt könnte es schöner sein als in ihrem uralten Waldhäuschen. Zweites Kapitel Der alte Schrank Herr Pumpel fuhr ganz bitterböse davon. Er ärgerte sich gewaltig, daß er die alten Schränke nicht hatte haben können.
Dabei sah sie auf einmal im Gebüsch etwas hängen, wie ein großer, bunter Lappen sah es aus. Und da Liebetraut nicht furchtsam war, ging sie beherzt näher, und wie sie so dicht an den Büschen stand, rief sie laut: »Kasperle, aber Kasperle, was machst du hier?« Doch es kam keine Antwort, und nun erst sah Liebetraut: es war nur Kasperles Kittel, der da zwischen den Büschen hing.
»Kasper, schweig!« rief Herr Habermus. »Du lernst in deinem Leben nicht singen.« Ach du lieber Himmel, das hatte schon Liebetraut immer gesagt! Kasperle schwieg traurig, er hätte doch so gern mitgesungen, aber dann saß er ganz andächtig da, hörte zu und sah wieder so unschuldig drein, als könnte er keine kleinen Dummheitle machen.
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