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Aktualisiert: 5. Mai 2025


»Er war zuerst Buchbinder, da er aber mit diesem Beruf nicht reüssierte, ist er Restaurationskellner geworden. Ich liebe ihn sehr, er ist mit mir in die Schule gegangen, und dort habe ich mich ihm angeschlossen, weil er unglücklich war schon als Knabe. Ich habe eines Tages gesehen, wie er von seinen Klassengenossen verhöhnt, und dann eine steinerne Treppe hinuntergeworfen wurde, wobei ich gerade in seine schönen, erschreckten, gramvollen Augen sehen mußte. Seit diesem Tage bin ich sein innigster Freund geworden, und wenn das Mitleid wirklich bindet, so muß ich mich ihm verbunden fühlen, auch ohne darüber nachzudenken, für immer! Er ist ein Jahr älter als ich, aber mir um Jahre vorgeschritten in Sitte und Lebensart, denn er hat immer in Weltstädten gelebt, wo der Mensch schneller reif wird. Früher hat er viel von der Malerei geschwärmt, hat oft auch, während der Ausübung seines Buchbindergewerbes, versucht, Bilder zu malen, ist aber damit zu seinem Schmerz nicht vorwärtsgekommen, und hat mir eines Tages schamhaft zugestanden, daß er sich entschlossen habe, sich ganz in den Strudel der Welt zu werfen, die Kunst, seine Träumerei, zu vergessen, und ist Kellner geworden. Welch ein Absturz, und zugleich: welch ein bewundernswerter Aufschwung! Ich habe ihm gesagt, daß ich ihn dafür liebe und bewundere, um ihn zu trösten, wenn er in stillen, einsamen Stunden sich dem Weh der Erinnerung verfallen sehen mußte. Das ist klar, daß er oft Sehnsucht nach jenem Besseren empfinden muß, während um ihn das Leben lärmt. Aber sehen Sie, gnädige Frau, dieser Mensch ist stolz und gut. Zu stolz, um einem verpaßten Leben nachzutrauern, und zu gut, um es ganz beiseite lassen zu können. Ich kenne jede seiner Empfindungen. Einmal hat er mir geschrieben, er sterbe wohl bald vor

»Wie, das Erwachen aus der Lethargie wäre nichts?!« entgegnete ich heftig. »Sich durch die Teilnahme an dem Befreiungswerk der Klassengenossen über sich selbst und sein kleines Schicksal hinauszuheben, das wäre nichts?! Von Ihnen hörte ich zuerst das Wort von der Politik der Starken. Das ist mein Leitmotiv.

Ich wünschte man bloß, jeder Stich wäre 'ne Nadelspitze, wenn sie den durchlauchtigsten Körper berührenfügte sie hinzu. Die Bitterkeit, mit der sie sprach, erfüllte mehr denn je ihre Klassengenossen. Sie froren und hungerten. Im Reichstag aber bewilligte die Mehrheit der bürgerlichen Parteien eine Militärvorlage, die Millionen und Abermillionen kostete.

Als nun die Schulstunden zu Ende waren und alles forteilte, stand Otto einen Augenblick nachdenklich an seinem Platz, er wußte nicht recht, wo er am besten dem Wohltäter aufpassen konnte. Aber mit einem Male faßte ihn eine Schar rüstiger Kerle, seine Klassengenossen, an allen Ecken an, und die Stimmen riefen durcheinander: »Komm heraus! Heraus mit dir!

Man kannte in München Prinz Luitpold wohl. Er besuchte das Gymnasium und wollte dort keinen Vorzug vor anderen Schülern haben. Wenn ihn ein Lehrer mitKönigliche Hoheitoder ein Schüler mitSieanredete, so verbat er sich dies und verkehrte ganz kameradschaftlich mit den Klassengenossen.

Er schrieb eine befriedigende Note in sein Taschenbuch, und Hanno Buddenbrook setzte sich. Wie es vorhin bei dem Rhapsoden Timm gewesen war, so war es auch jetzt. Er konnte nicht umhin, sich durch das Lob, das in Doktor Mantelsacks Worten enthalten gewesen war, aufrichtig getroffen zu fühlen. Er war in diesem Augenblick ernstlich der Meinung, daß er ein etwas unbegabter, aber fleißiger Schüler sei, der verhältnismäßig mit Ehren aus der Sache hervorgegangen war, und er empfand deutlich, daß seine sämtlichen Klassengenossen, Hans Hermann Kilian nicht ausgeschlossen, ebenderselben Anschauung huldigten. Wieder regte sich etwas wie Übelkeit in ihm; aber er war zu ermattet, um über die Vorgänge nachzudenken. Bleich und zitternd schloß er die Augen und versank in Lethargie

Eigentlich hieß er Herrig; aber nach einem Vororte Hamburgs, wo die Insassen einer gewissen Anstalt gezwungenermaßen kurzgeschoren gingen, nannte der liebevolle Witz seiner Klassengenossen ihn »Fuhlsbüttel«. Weit davon entfernt, musikalisch zu sein, sang er, wenn er die Wacht am Rhein singen wollte, die Lorelei, die aber auch noch falsch.

Es schellte gellend in diesem Augenblick, und sofort begannen die Schüler von allen Seiten zu den Eingängen zusammenzuströmen. Aber Hanno hörte nicht auf zu lachen; er lachte noch auf der Treppe so sehr, daß seine Klassengenossen, die ihn und Kai umgaben, ihm kalt, befremdet und sogar ein wenig angewidert von soviel Albernheit ins Gesicht blickten

Ich ballte die Fäuste unter dem Tisch vor Erregung und konnte mich doch dem Eindruck nicht entziehen, den die ruhige Gründlichkeit all dieser Arbeiter auf mich machte. An Ernst und Objektivität, an Takt und Würde standen sie turmhoch über ihren weiblichen Klassengenossen, mit denen ich bisher zusammengekommen war.

Als nun die Schulstunden zu Ende waren und alles fortlief, stand Otto einen Augenblick nachdenklich an seinem Platz. Er wußte nicht recht, wo er am besten dem Wohltäter auflauern konnte. Aber mit einemmal faßte ihn eine Schar rüstiger Kerle, seine Klassengenossen, an allen Ecken an, und die Stimmen riefen durcheinander: "Komm heraus! Heraus mit dir! Wir machen Räuber, du bist der Anführer."

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