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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Herr von Brietzen, in einem ähnlichen Zustand wie Diederich, sprach davon, dem Koofmich von seinem Burschen die Fresse einschlagen zu lassen; und da der Bursche schon bereitstand, räumte Diederich das Feld, aber nicht ohne einen letzten Schuß. „Wenn Sie meinen, für Ihre Frechheiten bewilligen wir Ihnen auch noch die Militärvorlage! Sie sollen sehen, was Umsturz ist!“

Und während im Plenarsaal die Redeschlacht um die Militärvorlage tobte, gingen wir ruhig und gemessen in der Wandelhalle auf und ab, und niemand konnte ahnen, daß sich hier ein Schicksal entschied. »Hans war bei mir, gleich nach jener Szene.

Diederich erfuhr dies so recht an dem Tage, als Napoleon Fischer nach Berlin reiste, um die Militärvorlage abzulehnen. DieVolksstimmehatte eine Massendemonstration angekündigt, der Bahnhof sollte polizeilich besetzt sein; Pflicht eines nationalen Mannes war es, dabei zu sein. Unterwegs stieß Diederich auf Jadassohn.

So eine neue Militärvorlage, die eine erhebliche Erhöhung der Präsenzziffer, auf über 401000 Mann, ausschließlich der Einjährig-Freiwilligen, forderte, und zwar für die Dauer von sieben Jahren. Damals hatten die Liberalen einschließlich der Nationalliberalen noch konstitutionelle Bedenken gegen eine derartige Festlegung auf viele Jahre.

Die Abendblätter verbreiteten sich im Theater, und man erfuhr, der Kaiser werde noch nachts abreisen, und er habe seinen Reichstag aufgelöst! Diederich, ebenso ernst wie der Kaiser, erklärte allen, die in der Nähe saßen, die Schwere des Ereignisses. Der Umsturz hatte sich nicht entblödet, die Militärvorlage abzulehnen! Die Nationalgesinnten gingen für ihren Kaiser in einen Kampf auf Leben und Tod!

Die Militärvorlage warf damals ihre Schatten voraus; die sozialdemokratische Presse entfaltete eine lebhafte Agitation dagegen und kritisierte auf das schärfste das Verhalten der Regierung, die, statt alte feierliche Versprechungen auf dem Gebiet der Sozialpolitik einzulösen, die Lebenshaltung des Volkes nur durch neue, ungeheure Lasten herabdrücke.

Diederich stiftete einen Pokalund er hielt eine Rede, worin er die Schwierigkeiten berührte, denen die neue Militärvorlage im Reichstage begegnete. „Einzig unser scharfes Schwert“, rief Diederich aus, „sichert unsere Stellung in der Welt, und es scharf zu erhalten, ist der Beruf Seiner Majestät des Kaisers! Wenn der Kaiser ruft, wird es herausfliegen aus der Scheide!

Papa, der seinen Fuchs besser im Zügel hielt, war indessen vergebens den heimtückischen Angreifern auf der Spur gewesen; er konnte sich nicht fassen vor Wut, und ich hörte tagelang nichts anderes als sein maßloses Schimpfen auf diese »Satansbrut von SozialdemokratenNiemand als sie waren die Attentäter gewesen, sie, die sich im Reichstag durch ihre Haltung gegenüber der Militärvorlage als Vaterlandsverräter dokumentiert hatten, sie, die nichts anders verdienten, als samt und sonders nach den Kolonien deportiert zu werden.

Ich wünschte man bloß, jeder Stich wäre 'ne Nadelspitze, wenn sie den durchlauchtigsten Körper berührenfügte sie hinzu. Die Bitterkeit, mit der sie sprach, erfüllte mehr denn je ihre Klassengenossen. Sie froren und hungerten. Im Reichstag aber bewilligte die Mehrheit der bürgerlichen Parteien eine Militärvorlage, die Millionen und Abermillionen kostete.

Wenn sie die Militärvorlage nicht schlucken, ist Schluß“; – und Wulckow strich sich mit der Faust über den Mund, als beginne das Fressen. Diederich faßte sich. „Das istdas ist großzügig! Das ist ganz sicher die persönliche Initiative Seiner Majestät!“ Doktor Scheffelweis war erbleicht. „Dann sind schon wieder Reichstagswahlen?

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