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Ich habe Sie schon damals darauf vorbereitet, daß ein neuer Geist in die Stadt einziehen werde. Die schlappe demokratische Gesinnung hat abgewirtschaftet! Stramm national muß man heut sein! Sie waren gewarnt!“ Doktor Scheffelweis stand Rede. „Ich war innerlich schon immer auf Ihrer Seite, lieber Freund: um so mehr, als ich ein besonderer Verehrer Seiner Majestät bin.

Scheffelweis wird dem Gericht die bürgerlichen Verdienste des Angeklagten bezeugen. Der Herr Regierungspräsident von Wulckow wird nicht umhin können, ihm seine staatsfreundliche und kaisertreue Gesinnung zu bestätigen.“ „Nanu“, sagte dahinten aus dem freien Raum der dröhnende Baß. Buck strengte seine Stimme an.

Wohin steuern Sie also? Nach der Koalition der Landarbeiter. Sehen Sie wohl, Bürgermeisterchen?“ Seine Tatze fiel auf Doktor Scheffelweis’ nachgiebige Schulter. „Wir kommen Ihnen hinter die Schliche. Wird nicht geduldet!“ Auf der Bühne sprach die Wulckowsche Nichte ins Publikum, denn die Fabrikantenfamilie durfte nichts hören. „Wie? Ich, ein Grafenkind, einen Klavierlehrer heiraten?

Der junge Mann, ein Neffe des Bürgermeisters Doktor Scheffelweis, lieferte ein Beispiel dafür, daß es, veralteter Vorurteile ungeachtet, überall Anständigkeit gibt, und daß noch kein Grund zum Verzweifeln ist, wenn ein junger Mensch für ein Brotstudium zu faul ist und Künstler wird.

Zwei Divisionsgenerale, Donnerwetter!“ Und die schneidige Anmut der Begrüßungen; sogar der Bürgermeister Doktor Scheffelweis ward aus seinem bescheidenen Hintergrund gezogen und durfte in seiner Train-Reserveleutnantsuniform stramm stehen vor seinen hohen Vorgesetzten.

Daß er Sie nur nicht mitnimmt, jetzt wo er verreckt!“ Während Doktor Scheffelweis erbleichte, stieg wieder ein Hurra. Wulckow!... Fünftausend und mehr Stimmen für Fischer! Heuteufel mit kaum dreitausend war fortgefegt von der nationalen Woge, und in den Reichstag zog der Sozialdemokrat.

Er näherte sich dem Ohr des Präsidenten und raunte: „Sein Testament!“ „Was ist damit?“ „Er hat die Stadt zum Erben eingesetzt“, erklärte Doktor Scheffelweis wichtig. „Wahrscheinlich bauen wir von dem Geld ein Säuglingsheim.“ „Bauen Sie?“ Diederich feixte verachtungsvoll. „Einen nationaleren Zweck können Sie sich wohl nicht denken?“

"Aber Kasper-Ohm", sagte der Krämer und hielt dem Wirte seine offene Tabaksdose hin, "Ihr seid doch nicht etwa wieder in einen Grenzprozeß verzwirnet?" "Ich? Wie meint Ihr das, Pfeffers?" "Nun, ich dachte, Ihr wärt wieder einmal in der Stadt bei dem Winkeladvokaten, dem Aktuariatsschreiber, gewesen, bei dem man für die Kosten die Lügen scheffelweis draufzubekommt."

Von der Meisestraße konnte er, um zum Bürgermeister Doktor Scheffelweis in die Schweinichenstraße zu gelangen, einfach der Wuchererstraße folgen, die jetzt Kaiser-Wilhelm-Straße hieß. Er wollte es auch; im entscheidenden Augenblick aber, wie auf eine Verabredung, die er vor sich selbst geheimgehalten hätte, bog er dennoch in die Fleischhauergrube ein.

Am Büfett fand man, seit dem Prozeß sei er noch mehr verfallen. „Er hätte Lauer lieber freigesprochen, die anderen Richter haben ihn überstimmt“, sagte Diederich. Doktor Scheffelweis meinte: „Nierensteine führen wohl schließlich zur Auflösung.“ Worauf Wulckow humoristisch: „Na, und im Reichstag sind wir seine Nierensteine.“ Der Bürgermeister lachte gefällig. Aber Diederich riß die Augen auf.