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Gegen Abend kam Herr von Tucher und teilte mit, daß man einen Eilboten an den Präsidenten Feuerbach abgefertigt habe. Das Bürgermeisteramt hatte sogleich umfassende Nachforschungen veranstaltet.

Da war der gnädge Herr desperat, hat einen langmächtigen Brief geschrieben an den Herrn Präsidenten. Der Kammerdiener ist damit in die Stadt geritten, ist ganz erhitzt nach Haus gekommen und hat die Nachricht gebracht, daß sie heut erscheinen werden; aber der Baron kommt mit. Valentin. Das ist doch erschrecklich, was sie mit dem Herrn treiben. Wann ich nur wüßt, was da zu tun ist.

Während Herr von Tucher am selben Nachmittag wieder abreiste, und zwar ohne sich um Caspar zu kümmern, blieb Daumer noch drei Tage in der Stadt, da er Geschäfte bei der Regierung hatte. Beim Begräbnis des Präsidenten sah er Caspar nicht; er erfuhr später, daß Frau von Imhoff seine Anwesenheit zu verhindern gewußt hatte.

Indem tönte der Hufschlag eines in kurzem Galopp ansprengenden Pferdes die Straße herauf; es kam näher, es war der junge Dragoner- Freier, Leutnant von Schulderoff. Er hatte die gute Uniform an und von einem seiner Kameraden eine prachtvolle Tigerdecke entlehnt und langte jetzt in vollem Wichs vor des Präsidenten Haus an.

Schlag zwölf Uhr verließ er, wie gewöhnlich, das Amt, setzte sich zu Hause, als ob nichts geschehen wäre, zu Tisch und hörte still den Gesprächen zu, die sich ausschließlich um das dem Präsidenten widerfahrene Unglück drehten. »Am letzten Sonntag vor dem Kirchgangplauderte die Lehrerin, »da hab’ ich den Staatsrat gesehen, gerade wie ihm vier Totenweiber begegnet sind.

Die Kunde war nicht lahm. Verwandte und Freunde des Präsidenten kamen: bestürzt, erregt, lüstern, schadenfroh. Die undurchsichtig fremde, gleitend unnahbare Clarissa in den Kot geworfen zu sehen, war ein Anblick, den zu genießen alle begierig waren.

Daumer an den Präsidenten Feuerbach: Ich fühle mich verpflichtet, Eurer Exzellenz von den Ereignissen der letzten Tage eine wahrheitsgetreue Darstellung zu machen, insoweit eben Wahrheit auf zwei Augen ruht.

»Nach Spanien; soso; nach Spanien. Das ist sehr weit, mein Bester.« »Ja, das soll weit seinDiese einsilbige Unterhaltung wurde durch einen Polizeibeamten unterbrochen, der eine schriftliche Meldung wegen des nächtlichen Einbruchs brachte. Caspar verabschiedete sich. »Wo bleiben Sie denn so langempfing ihn Quandt ärgerlich. »Ich war beim Präsidenten, das wissen Sie dochversetzte Caspar.

Schweitzer hatte das dringendste Interesse, den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein ganz in die Hand zu bekommen, also dessen Präsident zu werden. Dieses Sehnen verwirklichte sich, als Perl-Hamburg, der Präsidentschaft müde, erklärte, dieselbe niederlegen zu wollen. Es wurde eine außerordentliche Generalversammlung auf den 19. und 20. Mai 1867 nach Braunschweig einberufen, die von 18 Delegierten, die 2500 Stimmen hinter sich hatten, besucht war. Schweitzer vertrat Apolda mit 22 und Limbach in Sachsen mit 30 Stimmen. Der Verein war sehr heruntergekommen. Die beständigen Zerwürfnisse, das Mißtrauen gegen Schweitzer wegen seiner Politik, der ungünstige Ausfall der Wahlen zum norddeutschen Reichstag, trotz aller großsprecherischen Worte Schweitzers, die Krise waren die Hauptursachen dieser Erscheinung. Die Eröffnungsrede Perls war der Ausdruck der vorhandenen Mutlosigkeit. Die Hoffnung, die man noch in Leipzig gehegt, Ordnung in den Verein zu bringen, hätte sich nicht erfüllt; die finanziellen Verhältnisse des Vereins seien sehr ungünstig, nur wenige Orte zahlten Beiträge usw. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen bat Perl, von seiner Wiederwahl als Präsident abzustehen; er könne die Opfer nicht mehr tragen, die ihm diese Stellung auferlege. Schweitzer kritisierte Perls Geschäftsführung, doch wolle er, wie er sagte, ihm nicht persönlich zu nahe treten. Er erklärte, die Generalversammlung sei entscheidend für den Verein, nach Tölcke sollte er sogar die Präsidentschaft gefordert und gedroht haben, falls er nicht gewählt werde, ließe er mit der nächsten Nummer denSozialdemokrateingehen. Er versprach Garantien zu geben, daß die Verwaltungsgeschäfte korrekt erledigt würden, da er wisse, daß man ihm mißtraue. Die Versammlung war unschlüssig, was sie tun sollte; so ließ man auf Vorschlag Brackes eine Pause eintreten, um sich zu verständigen. Nach dieser schlug Tölcke Schweitzer als Präsidenten vor. Es wurde darauf mehrseitig wieder geltend gemacht, daß gegen Schweitzer Mißtrauen vorhanden sei; auch sei es ein Unding, daß der Präsident des Vereins und der Redakteur des Vereinsorgans ein und dieselbe Person sei. Tölcke suchte die Bedenken zu beschwichtigen. Schweitzer erklärte, er wisse, daß man Mißtrauen gegen ihn habe; er werde das Amt nur annehmen, wenn man ihm Vertrauen entgegenbringe. Er beantragte eine zweite Pause zur Verständigung. Nach dieser erklärten mehrere Delegierte, ihr Mißtrauen gegen Schweitzer fallen zu lassen. Er wurde alsdann, nachdem er auf einen Vorhalt Tölckes noch mitgeteilt, er werde sich selber wählen, mit 2385 gegen 97 Stimmen und 41 Enthaltungen Präsident des Vereins. Er hatte, um sich Vertrauen zu erwerben, auf dieser Generalversammlung ein radikales Programm vorgelegt und annehmen lassen. Jetzt gab er auch die sogenannten Garantien für sein ferneres Wohlverhalten, indem er durch Handschlag sämtlichen Delegierten gegenüber sich feierlich verpflichtete, alles zu tun, was in seinen Kräften stehe, den Verein vorwärtszubringen. Umgekehrt verpflichteten sich die Delegierten ebenfalls durch Handschlag Schweitzer gegenüber, treu zur Organisation und zum Präsidenten zu stehen. Also eine Art Ballhausschwur, wie ihn die französische Nationalversammlung 1789 leistete, nur mit dem Unterschied, daß der Regisseur der Schwurszene in Braunschweig, Schweitzer, wußte, daß es sich um eine Posse handelte.

Auch über die Frage unserer Unterseebootkriegführung äußerte sich Herr von Tirpitz. Er vertrat die Anschauung, daß wir diese Waffe zur Unzeit gezückt hätten, und daß wir dann, eingeschüchtert durch das Verhalten des Präsidenten der Vereinigten Staaten den mit lautem Kampfgeschrei erhobenen Arm ebenso zur Unzeit wieder hätten sinken lassen.