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Aktualisiert: 22. Mai 2025


Diederich und Doktor Scheffelweis streckten die Köpfe vor, sie wisperten. „Herr Präsident wissen –?“ „Der Kriegsminister war neulich mit mir auf der Jagd, bei meinem Vetter Herrn von Quitzin.“ Diederich machte einen Kratzfuß. Er stammelte, er wußte selbst nicht was. Er hatte es vorausgesagt!

So erfreut man sich der von den Ereignissen unberührten Isoliertheit, die ich nun einmal brauche, und bleibt dennoch au fait.“ „Bürgermeisterchen,“ sagte Wulckow und schnalzte, „den Hummersalat sollten Sie sich auch kaufen.“ Er zog Doktor Scheffelweis am Ohr und setzte hinzu: „In der Sache mit dem städtischen Arbeitsnachweis hat der Magistrat mal wieder eine jammervolle Rolle gespielt.“

Die Leute haben Angst vor mir. Wer mir behilflich sein will, ist mir willkommen; wer sich mir entgegenstellt –“ Den Nachsatz wartete Doktor Scheffelweis nicht ab. „Ich bin ganz Ihrer Meinung,“ flüsterte er beflissen, „Freunde des Herrn Buck dürfen nicht mehr gewählt werden.“ „Das liegt in Ihrem eigensten Interesse. Bei den Schlechtgesinnten untergräbt man Ihren guten Ruf, Herr Bürgermeister!

Der Bürgermeister gab sich Haltung, verließ seine Damen, er streckte Diederich die Hand hin. „Mein lieber Doktor Heßling, es freut mich, das ist einmal ein gelungenes Fest, wie?“ Aber Diederich zeigte sich gar nicht geneigt, auf die nichtssagende Herzlichkeit einzugehen, die Doktor Scheffelweis so sehr liebte. Er richtete sich auf wie das Verhängnis und blitzte.

Die Schneiderin beteuerte dagegen, in der ganzen Stadt wisse man es schon. Soeben komme sie von der Bürgermeisterin Scheffelweis, deren Mutter geradezu verlangt habe, daß ihr Schwiegersohn einschreite! Dennoch machte es ihr Mühe, die Damen zu überzeugen. Diederich hatte den Vorgang eher umgekehrt erwartet. Er war zufrieden mit den Seinen. Aber hatten denn die Wände tatsächlich Ohren gehabt?

Doktor Scheffelweis versicherte flüchtig, daß er hiervon gerade so überzeugt sei wie von seiner eigenen, gut liberalen Gesinnung. Schon ward er abgerufen, und Diederich verließ, ein wenig erleichtert, das Haus. Jadassohn erwartete ihn grinsend. „Sie haben wohl Angst gehabt? Lassen Sie nur!

Wenn sie die Militärvorlage nicht schlucken, ist Schluß“; – und Wulckow strich sich mit der Faust über den Mund, als beginne das Fressen. Diederich faßte sich. „Das istdas ist großzügig! Das ist ganz sicher die persönliche Initiative Seiner Majestät!“ Doktor Scheffelweis war erbleicht. „Dann sind schon wieder Reichstagswahlen?

Denn“, fuhr Diederich fort, „wir haben einen Agitator, den ich als erstklassig bezeichnen möchte: jawohl, erstklassig“, wiederholte er und umfaßte mit dem Wort alles Große; „und das ist Seine Majestät selbst!“ Doktor Scheffelweis sammelte sich eilig. „Die persönlichste Persönlichkeit“, brachte er hervor. „Originell. Impulsiv.“ „Na ja“, sagte Wulckow.

Kein Mensch würde sie glauben, aber in diesen Zeiten der politischen Kämpfe –“ Er beendete nicht, sondern hob die Schultern. Doktor Scheffelweis war sichtlich kleiner geworden. Er wollte Diederich ansehen, irrte aber ab. Da bekam Diederich die Stimme des Gerichts. „Herr Bürgermeister! Sie erinnern sich an unsere erste Unterredung in Ihrem Hause, mit Herrn Assessor Jadassohn.

Unsere Bürger sollen endlich aus dem Schlummer erwachen und bei der Bekämpfung der umwälzenden Elemente selbst mit Hand anlegen!“ Hier schlug Doktor Scheffelweis die Augen nieder. Um so gebieterischer reckte sich Diederich. „Wo aber bleibt der Bürgermeister?“ fragte er, und seine Frage klang in einer drohenden Stille so lange nach, bis Doktor Scheffelweis sich entschloß, ihn anzublinzeln.

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