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Aktualisiert: 22. Mai 2025
Großer Gott, 's Thrinele vom toten Bühl ist's, die zur Nachtzeit gekommen ist und Krankenpflegerin bei Michel sein will! Woher das Maidli von dem Unglück weiß! Der Bruder, Jobbeli hat die Unthat eingestanden, und in ihrer Herzensangst ist's Thrinele auf und davon und durch Schnee und Nebel nach Herrischried gelaufen, weil es ihr das Herz abdrückt vor Angst und Schrecken.
Im „roten Ochsen“ regt's sich, eine Ordonnanz mit dem Trompeter verläßt das Haus, und gleich darauf schmettert der Alarmruf hell durch's Dorf. Flink springen die Hartschiere auf und greifen nach den Waffen; die Dörfler gucken verschlafen aus den Fenstern, es wird lebendig allenthalben in Herrischried.
„Im Namen der seligsten Jungfrau Maria, mach' uf!“ ruft der Mann. Jetzt öffnet Peter und läßt den nächtlichen Besucher ein und macht in der dumpfen Gaststube Licht, bei dessen Aufflackern der Wirt den Hottinger von Herrischried erkennt. „Bi Gott, du bisch selber! Was bringsch du? Hescht 'n
's isch e gheimi Sach, die mer han z' verhandle heroben am toten Bühl. Sin Ihr alle da, die ich g'lade han zur Geischterstund? Die Männer von Gebisbach, Altenschwand, Hottingen, Sägeten, Hochschür und Herrischried?“ Mit dumpfer Stimme melden sich die Verschworenen aus den ausgerufenen Orten. „Sind annere aus 'm Wald aach noch chomme?“
Jobbeli stottert heraus, daß er auf Hottinger nicht mehr warten konnte, weil er schleunigst flüchten müßte. „Hat 's en Chlapf gebe? Red', Jobbeli!“ Nun kann der Bursch nicht mehr entrinnen, er erzählt, seine Handlungsweise nach Kräften beschönigend, den Vorfall im „Ochsen“ zu Herrischried bis zu dem Stich in Michels Brust.
Mit erhobenen Armen und ausgespreitzten Fingern leisten die Scharen den verlangten Schwur, es kreischen die Weiber, es gröhlen die Männer und Jünglinge. Nur der Sepli von Herrischried, den seine Vroni zum Mitmarschieren gezwungen, rührt sich nicht, und er erhebt die Hand auch nicht, als sein fanatisches Weib ihm Rippenstoß über Rippenstoß verabreicht, und ihm abermals mit Eheabbruch droht.
Schon zischen die Wässer die Wege entlang, und selbst das Sträßlein ist von den braunen Wellchen benagt, auf dem gleich schwarzen Gespenstern mehrere Männer in Uniformmänteln nach Herrischried schreiten, fluchend über das schandbare Unwetter und die früh hereingebrochene Nacht. Finster ist's, daß man die Hand vor Augen nicht sieht, und der Fuß sich weitertasten muß auf dem quitschigen Sträßlein.
Die paar Burschen der Ordnungspartei von Herrischried, Engelschwand und Rütte und aus einigen Einöden sind „verassentiert“ und ausgehoben, die Salpeterer aber fern geblieben und offenbar flüchtig gegangen. Der Major sieht allmählich ein, daß der Bürgermeister richtig prophezeite.
Auch der Major neigt dieser Anschauung zu und drängt nun zur Eile, auf daß Herrischried sobald als möglich erreicht werde. So wird denn die mühsame Wanderung fortgesetzt durch Nacht und Wind, bis endlich das Thälchen mündet, in das eingebogen wird. Bis vor die ersten Häuschen stapfen die ermüdeten Herren, ohne die unmittelbare Nähe des Dorfes zu gewahren.
Als badischer Unterthan leistet sich Peter am heiligen Abend einen Extraschoppen Durbacher, an dem sich auch Thrinele beteiligen muß, die am liebsten mit ihrem glückseligen Herzchen durch Nacht und Schnee nach Herrischried in ein bekanntes Haus laufen und die wundersame Kunde vom Badischwerden des guten
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