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Aktualisiert: 3. Mai 2025


Mai 1785 an Gleim, "wie und auf was für Art dieser junge Mann aus den Wolken, oder vielmehr aus den Armen irgend eines Gottes in meinen Schooß gefallen, und mir und meiner Frau so lieb geworden ist, daß wir ihn mit einstimmigem Beifall unseres Kopfes und Herzens zu unserem Sohne angenommen haben."

Es war ein herzerfreuender Anblick für ihn, und oft bat er einen auswärtigen Freund, doch zu ihm zu kommen und seine Freude darüber zu theilen, daß die Herzogin Mutter, der Herzog, Prinz Constantin, Goethe, Gleim u.A. bei der Taufe seiner Kinder Pathenstellen übernommen. Seine Gattin hatte ihm vierzehn Kinder geboren, von denen ihm sechs Töchter und drei Söhne am Leben blieben.

Aber Sie, liebster Gleim, Sie haben keine solchen Hindernisse. Kommen Sie zu uns, und versuchen Sie einmal, wie sich's in meinem Hause lebt, wo alle Augenblicke aus irgend einem Winkel ein anderes Bübchen oder Mädchen, auf das man nicht gerechnet hatte, hervorgekrochen kommt."

Der Kreis von auswärtigen Freunden, mit denen er in Briefwechsel stand, war daher sehr beschränkt. Er schrieb an wenige, meistens nur an solche, die sich zuerst an ihn gewendet hatten. In ein engeres Freundschaftsverhältniß war er mit Gleim und Jacobi getreten.

In manche Irrungen gerieth Wieland durch die Schärfe seiner Kritik mit den Halberstädter Dichtern, mit Gleim, Jacobi, Michaelis u.A. Die Göttinger poetische Blumenlese, zu welcher er selbst Beiträge geliefert, hatte er mit einer Strenge beurtheilt, durch welche der Herausgeber Boie sowohl, als die Mitarbeiten sich sehr verletzt fühlten.

In einem nicht lange nachher geschriebenen Briefe an Gleim erkannte Wieland es dankbar, daß ihm, neben der Glückseligkeit, ungestört mit den Geistern der Weisen und Dichter der Vorwelt Umgang pflegen zu können, noch das Vergnügen gegönnt sei, seinen guten Genius, in Gestalt eines Weibes, an seiner Seite, und einen Kreis von Kindern und Enkeln um sich zu haben, unter welchen ihm seine Tage so leicht und schnell entschlüpften, wie den Bewohnern des dichterischen Elysiums.

Die Irrungen, in die er mit seinen Halberstädter Freunden, mit Gleim und Jacobi, gerathen war, wurden ausgeglichen, als Gleim zur Versöhnung die Hand bot. Er benutzte dazu eine Reise nach Weimar, wo das gestörte Freundschaftsverhältniß völlig wieder hergestellt ward. Auch mit einem Freunde Gleims, mit Heinse, war Wieland zerfallen.

Er schreibt 1797 an den alten Gleim, einst den Mäcen aller jungen Dichter, jetzt einen Allerweltsversmacher, der von der neuen klassischen Poesie nichts begriff: Sie werden für manche zu eilfertig gearbeitete Stellen durch sehr schöne entschädigt werden; die zur Vorrede bestimmte Elegie beweist hinlänglich, daß es ihm Ernst war etwas wo nicht Homerisches, doch Homeridisches aufzustellen, um auch diesen Kranz des Apollo zu gewinnen; ich werde mich herzlich freuen, wenn Griechenlands Geist uns Deutschen ein vollendetes Kunstwerk gewährt, und nicht engherzig nach meiner Luise mich umsehen; aber ebenso ehrlich denke ich für mich und sage es Ihnen: Die Dorothea gefalle, wem sie wolle; Luise ist sie nicht; sieh, ich wollte keck thun und fühle doch, daß ich rot werde.

Die bedeutendsten unter den zahlreichen Gegenschriften, welche die Xenien veranlaßten, waren von Gleim, Claudius, Jenisch, Dyk, Manso u.A. Mit vielem Scharfsinn und mit der feinsten Ironie suchte Wieland, der ebenfalls in den Xenien nicht geschont worden war, in einem gedruckten Briefe einen Freund zu überzeugen, daß Schiller und Goethe, nach ihren bisherigen ausgezeichneten Producten, unmöglich die Verfasser der Xenien seyn könnten.

Wodurch hab' ich das alles verdient? Wodurch hab' ich mich unwürdig gemacht, von wackern rechtschaffenen Leuten geliebt und geschätzt zu werden?" So rührende Klagen enthielten mehrere von Wieland's damaligen Briefen. Eine Reise nach Halberstadt zu Gleim, der ihm unter allen seinen Freund fast noch allein geblieben war, sollte seinen Unmuth verscheuchen.

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