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Wielands Unmuth über die "Xenien", die er seinen Freunden geraume Zeit nicht verzeihen konnte, erhielt neue Nahrung durch die Reform im Gebiet der Aesthetik, die damals von den Brüdern August Wilhelm und Friedrich Schlegel ausging. Ein patriotisches Interesse schien es nicht zu seyn, was ihre vereinten Bemühungen leitete, der deutschen Poesie einen neuen Schwung zu geben.

Ich hoffe, daß die Xenien auch eine ganze Weile wirken, und den bösen Geist gegen uns in Thätigkeit erhalten werden. Wir wollen indeß unsere positiven Arbeiten fortsetzen, und ihm die Negation überlassen. Nicht eher, als bis sie ganz ruhig sind und sicher zu seyn glauben, müssen wir, wenn der Humor frisch bleibt, sie noch einmal recht aus dem Fundament ärgern." Dieser Vorsatz unterblieb.

Die bedeutendsten unter den zahlreichen Gegenschriften, welche die Xenien veranlaßten, waren von Gleim, Claudius, Jenisch, Dyk, Manso u.A. Mit vielem Scharfsinn und mit der feinsten Ironie suchte Wieland, der ebenfalls in den Xenien nicht geschont worden war, in einem gedruckten Briefe einen Freund zu überzeugen, daß Schiller und Goethe, nach ihren bisherigen ausgezeichneten Producten, unmöglich die Verfasser der Xenien seyn könnten.

Das in den =parvum amicum= gesetzte allzu große Vertrauen wäre denn also das Einzige, was dem Herausgeber des Almanachs zur Last gelegt werden könnte, und wofür er durch den häßlichen Spuk, den die "Xenien" machen, mehr als zu viel bestraft ist.

Weder in den "Horen", noch in den "Xenien" war Wieland in Vergleich mit andern Schriftstellern auf eine Weise angegriffen worden, die ihn hätte veranlassen können, sich persönlich zu beklagen. Der Tadel war meistens weniger gegen ihn, als gegen seine Nachahmer, besonders den Rector Manso in Breslau, gerichtet.

Indeß ist es nicht zu leugnen, daß es doch aussieht, als wenn gewisse Einsichten und Grundsätze, ohne die man sich eigentlich keinem Kunstwerke nähern sollte, nach und nach allgemeiner werden müßten." Den Eindruck, den die mannigfachen, gegen die "Xenien" gerichteten Broschüren auf ihn gemacht hatten, schilderte Goethe in einem Briefe an Schiller vom 7. December 1796.

Aus dieser spezifisch Weimarischen Theorie von den Rechten, die erst aus Gesetzen entstehen, habe ich indes nichts weiter zu entnehmen vermocht als die vielleicht litterar-historisch verwertbare Konjektur: ob nicht etwa diese im Jahr 1899 im Weimarischen Landtag verhandelte Theorie der Gegenstand sei, auf den Schiller mit dem Distichon in den Xenien: Jahrelang schon bedien ich mich meiner Nase zum Riechen; Hab' ich denn wirklich an sie auch ein erweisliches Recht?

Er schrieb darüber an Schiller den 23. December 1795: "Den Einfall, auf alle Zeitschriften Epigramme zu machen, wie die Xenien des Martial sind, der mir diese Tage zugekommen ist, müssen wir cultiviren, und eine solche Sammlung in Ihren Musenalmanach des nächsten Jahres bringen." Nur auf wenige subordinirte Geister hatte sich anfangs der Witz in den erwähnten Epigrammen beschränkt.

KAPELLMEISTER: Fliegenschnauz und Mückennas Umschwärmt mir nicht die Nackte! Frosch im Laub und Grill im Gras, So bleibt doch auch im Takte! Und Junggesellen, Mann für Mann, Die hoffnungsvollsten Leute! XENIEN: Als Insekten sind wir da, Mit kleinen scharfen Scheren, Satan, unsern Herrn Papa, Nach Würden zu verehren. HENNINGS: Seht, wie sie in gedrängter Schar Naiv zusammen scherzen!

Neben den "Xenien" entstanden damals mehrere Gedichte Goethe's, die zu dem Trefflichsten gehören, was die deutsche Poesie aufzuweisen hat, so unter andern die Elegie "Alexis und Dora", und, durch einen Wetteifer mit Schiller veranlaßt, mehrere Balladen: "die Braut von Corinth, der Gott und die Bajadere, das Blümlein Wunderschön, der Junggesell und der Mühlbach, der Müllerin Verrath" u.a.m.