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Manches Unerfreuliche brachte ihm aber auch schon die Gegenwart. Wielands Unmuth kannte keine Grenzen, als ein Wiener Nachdruck seiner Werke, ihren rechtmäßigen Verleger, der bei dem Unternehmen kein Opfer gescheut, mit einem bedeutenden Verlust bedrohte. In seinem Familienkreise mußte Wieland Trost und Erheiterung suchen, und er suchte dort beides nicht vergebens.

Die neuen Verhältnisse, in die er zu treten im Begriffe stand, überhoben ihn nicht gänzlich der Sorge für die Zukunft, oder eigentlicher gesagt, für seine Familie. Ihre Lage war unsicher; denn mit Wielands Tode erlosch die lebenslängliche Pension von 600 Thlrn., die ihm zugesichert worden war, wenn er nicht mehr Instructor des Erbprinzen seyn würde. Bis zu diesem Zeitpunkt, der mit dem 3.

Dieser junge Mann, der, anfangs Hauslehrer von Wielands Kindern, späterhin durch Familienbande noch näher an ihn geknüpft ward, war Reinhold. "Es ist eine wunderbare Geschichte", schrieb Wieland den 15.

Wenn du einmal Gelegenheit findest zu erforschen, was der Felsberg auf seiner höchsten Höhe für Steine hat, wird es mir auch sehr angenehm seyn." Während Goethe das Gebiet der Wissenschaft und Kunst nach den mannigfachsten Richtungen durchstreifte, schien seine poetische Thätigkeit zu schlummern. Geweckt ward sie wieder durch die Erscheinung von Wielands Oberon. Er schrieb darüber an Merk den 7.

Verändert ward diese Geistesrichtung durch das mit großem Eifer von ihm betriebene Studium der römischen und griechischen Classiker. Die Lebensbeschreibungen der Helden im Cornelius Nepos begeisterten ihn. Lebhaft regte sich seit seinem zwölften Jahre Wielands Gefühl für Poesie, noch ehe er den Virgil und Horaz gelesen hatte, die späterhin seine treuen Begleiter auf einsamen Spaziergängen wurden.

Sehr unwillig ward er mitunter über die reichlichen Zusendungen schlechter Verse und anderer mittelmäßiger Produkte. Besonders ward Wielands Zeit zerstückelt durch die Beantwortung zahlreicher Briefe, die aus allen Gegenden Deutschlands an ihn gelangten.

Er ahnte nicht, daß über Shakespeare und ihn schon seit einem Jahrzehnt in Deutschland ein Gericht ergangen war, welches die Stimme der Nachwelt geredet und deren Urtheil in der Hauptsache entschieden hat. In den Jahren 1762-1766 war Wielands Shakespeare-Uebersetzung erschienen.

Wielands Interesse an der dramatischen Poesie ward genährt durch die Seylersche Schauspielergesellschaft, deren Mitglieder, zu denen der berühmte Eckhof gehörte, damals Vorstellungen in Weimar gaben, wo sich noch keine stehende Bühne befand.

In Coblenz lernte er Wielands Jugendfreundin Sophie la Roche, und außer ihr besonders den durch seine anziehende Unterhaltungsgabe bekannten Schriftsteller Leuchsenring kennen, dessen Charakter Goethe später mit vielem Humor in seinem Fastnachtsspiel "Pater Brey" schilderte. Manche Ausflüge unternahm Goethe in die Umgegend, unter andern nach Ehrenbreitstein.

Indeß brachten ihm jene kleinen Reisen wieder den Vortheil, daß sie ihm zu manchen interessanten Bekanntschaften verhalfen, zu denen unter andern Wielands Jugendfreundin, die geistreiche Schriftstellerin Sophie la Roche gehörte. Selten wich jedoch der durch seine Krankheit erzeugte Mißmuth gänzlich von ihm.