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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Das ernste Studium von Wolfs Schriften und von Bayle's historisch-kritischem Wörterbuche vollendete Wielands philosophische Bildung. In spätern Jahren gestand er, daß er "durch eine poetische Manier, in den metaphysischen =terris incognitis= herum zu vagiren," damals von einem System zum andern übergesprungen sei.

Wielands Gesundheit, ziemlich gestärkt seit der früher erwähnten Krankheit, gönnte ihm, an seiner Uebersetzung der Ciceronianischen Briefe mit wenigen Unterbrechungen fortzuarbeiten. Neben dieser Beschäftigung trug er sich damals mit dem Gedanken einer neuen Ausgabe seiner sämmtlichen Werke.

Für Sophie Brentano war das Emblem einer Psyche mit einem Rosenkranz umgeben gewählt worden; für Wielands Gattin das Sinnbild der Eintracht und Treue: zwei verschlungene Hände in einem Eichenkranz. Die geflügelte Lyra mit dem Stern der Unsterblichkeit darüber ward für Wieland zum Sinnbilde gewählt.

Mit seinen "Erinnerungen an eine Freundin" dem Inhalt nach verwandt war Wielands "Timoklea", eine Frucht seiner philosophischen Studien, besonders der Lectüre des Plato und Shaftsbury. Wieland's "Platonische Betrachtungen über den Menschen" dankten ebenfalls jenen Studien ihren Ursprung.

Nur einer einzigen Commotion, meinte er, bedürfe es, "um zehn oder zwanzig Millionen, die nichts mehr als das nackte Leben zu verlieren hätten, dahin zu bringen, auch dies gegen Alles aufs Spiel zu setzen." Wielands Welt- und Menschenkenntniß hatte ihn nicht getäuscht.

Von Wielands Nachkommen kannte ich die kleine Enkelin Lina Wieland, die im Hause des Großvaters, unserer Wohnung gegenüber, wohnte, und Fräulein Stichling, deren Vater in zweiter Ehe die Tochter Herders heiratete, eine geistig und praktisch gebildete, still und sinnig ihrer Familie lebende Hausfrau.

Aber der Ton, der in jenen Epigrammen herrschte, und der Uebermuth, der sie charakterisirte, war Wielands Urbanität zuwider. Er glaubte, seine Meinung darüber öffentlich aussprechen zu müssen, und wählte dazu die Form des Dialogs, der ihm gönnte, den schärfsten Tadel auszusprechen, und sich doch zugleich den Schein zu geben, als vertheidige er die Verfasser der "Xenien."

Obgleich nur zwei Jahre älter, als Wieland, übte Sophie doch durch die Festigkeit ihres Charakters und innere Haltung eine seltene Herrschaft über den jungen Schwärmer aus. An Kenntnissen ihr überlegen, suchte Wieland mit poetischer Begeisterung Sophiens rege Wißbegierde zu befriedigen. Diesem Verhältniß dankte Wielands erstes gedrucktes Gedicht seinen Ursprung.

In einem Briefe Jacobi's, welchem Wieland im März 1771 in Ehrenbreitenstein, wo er sich damals aufhielt, einen Besuch machte, hat sich eine Schilderung von Wielands Aeußeren und seiner Persönlichkeit in jener Periode seines Lebens erhalten. "Beim ersten Anblick," schrieb Jacobi, "schien mir seine Physiognomie nicht sehr bedeutend.

Wielands literarische Thätigkeit war damals sehr groß. Ehe er seinen "Aristipp" vollendet hatte, lieferte er einige Seitenstücke zu diesem Werke.

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