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Er war aufgelöst in Tränen, seine Brust arbeitete, aber er warf sich nicht verzweifelnd über die Tote, berührte den entseelten Mund nicht, sondern er kniete neben ihr, ergriff ihre Hand und küsste diese, wie er sonst zu tun pflegte. Sein Schmerz war tief, aber keusch und enthaltsam. Ich schloss auf männliches Naturell und früh geübte Selbstbeherrschung und betrog mich nicht.

Materialismus: angefangen beim entseelten, maschinierten Fabrikarbeiter, über den vor Bequemlichkeit stinkenden Kanapeebürger und über den Kapitalisten, den modernen Philosophen und Dichter weg, bis hinunter zum ersten Diener des Staates.

Nanny saß an der einen Seite des Sarges. Sie erkannte ihn gleich; aber schweigend deutete sie auf die verblichene Herrin. Und so stand er auf der andern Seite, in jugendlicher Kraft und Anmut, auf sich selbst zurückgewiesen, starr, in sich gekehrt, mit niedergesenkten Armen, gefalteten, mitleidig gerungenen Händen, Haupt und Blick nach der Entseelten hingeneigt.

Ganz Berlin befand sich in Aufruhr; aber die beiden Männer, die zwischen sich den entseelten Körper der Frau Fabia trugen, achteten auf nichts. Romulus Futurus befahl seinem Freund, den Leib Fabias gerade unter sein Bild zu legen. Er hatte sich eine kunstreiche Konstruktion erdacht, um die geheimnisvolle Gestalt in dem Augenblicke sehen zu können, da sie sich auf der »Lumen«-Platte abbildete.

Drei Monde aber deckt den Vater schon Das stille Grab Was wehrte dir, o Mutter, Die lang Verborgne an das Licht hervor Zu ziehn und unsre Herzen zu erfreuen? Isabella. Was sonst, als euer unglücksel'ger Streit, Der, unauslöschlich wüthend, auf dem Grab Des kaum entseelten Vaters sich entflammte, Nicht Raum noch Stätte der Versöhnung gab?

Ihn versuchte der verzwickte mönchische Einfall, dasselbe nicht aus eigenem Herzen, sondern nur als Stellvertreter seines entseelten Bruders zu lieben; aber sein gesunder Sinn und sein redliches Gemüt verwarfen die schmähliche Auskunft.

Bei diesen Worten fiel Herr Friedrich in Ohnmacht; und waehrend Littegarde sich mit einem Schleier das Haupt verhuellte, und sich, wie in gaenzlicher Verabschiedung von der Welt, auf ihr Lager zuruecklegte, stuerzten Bertha und Kunigunde jammernd ueber ihren entseelten Bruder, um ihn wieder ins Leben zurueck zu rufen.

Und er hätte wohl gelauscht, aber er stand regungslos, wie gebannt vor dem gekreuzigten und schon entseelten Christus eines großen Altarbildes, dessen helle Farben noch in voller Frische leuchteten. Doch es war nicht das göttliche Haupt, das er beschaute, sondern er betrachtete den Kriegsknecht, der seine Lanze in den heiligen Leib stieß. Dieser war offenbar ein Schweizer; der Maler mußte die Tracht und Haltung eines solchen mit besonderer Genauigkeit studiert oder frisch aus dem Leben gegriffen haben. Der Mann stand mit gespreizten Beinen, von denen das linke gelb, das rechte schwarz behost war, und stach mit den behandschuhten Fäusten von unten nach oben derb und gründlich zu. Kesselhaube, Harnischkragen, Brustpanzer, Arm- und Schenkelschienen, rote Strümpfe, breite Schuhe, nichts fehlte. Aber nicht diese Tracht, die er zur Genüge kannte, fesselte den Feldherrn, sondern der auf einem Stiernacken sitzende Kopf. Kleine blaue, kristallhelle Augen, eingezogene Stumpfnase, grinsender Mund, blonder, krauser Knebelbart, braune Farbe mit rosigen Wangen, Ohrringe in Form einer Milchkelle, und ein aus Redlichkeit und Verschmitztheit wunderlich gemischter Ausdruck. Pescara wußte gleich, mit dem Gesichtergedächtnis des Heerführers, daß er diesen kleinen, breitschultrigen, behenden Gesellen, dessen schwarzgelbe Hose den Urner bedeutete, schon einmal gesehen habe. Aber wann und wo? Da schmerzte ihn plötzlich die Seite, als empfinge er einen Stich, und jetzt wußte er auch, wen er da vor sich hatte: es war der Schweizer, der ihm bei Pavia die Brust durchbohrt. Kein Zweifel. Den Lanzenstoß des neben ihm an die Erde Geduckten empfangend, hatte er einen Moment in dieses kristallene Auge geblickt und diesen Mund vergnüglich grinsen gesehen. Nach der Erkennung machte das unerwartete Wiederfinden auf den Feldherrn weiter keinen Eindruck, und mit freundlicher Miene fragte er die

Es war keine leitende Hand für mich da, kein Führer, kein Lehrer. Ich verlor mich in mannigfacher Hinsicht, auch indem ich nach Halt und Gewicht dort suchte, wo der wahrhafte Mensch ihrer entraten kann. Ich hatte mich in einer sowohl entseelten wie auch entsinnlichten Ordnung zurechtzufinden.

Und wir können erst dann den Frieden auf Erden verwirklichen, wenn wir aufhören, die großen Nichtigkeiten in den Mittelpunkt des Lebens zu stellen, wenn wir keine entseelten, gewohnheitsmäßig funktionierenden Besitzanhäufungs-Automaten mehr sind, sondern Wesen mit dem göttlichen Wissen, daß jeder Mensch unser Bruder ist, daß alle Menschen dieser Erde Träger der ewigen Seele sind, und daß das Wort: >In dem Augenblicke, da du dir vornimmst, einem Menschen zu schaden, hast du schon dir selbst geschadet<, unumstößliches, göttliches Gesetz ist.