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Dagegen hing am darauffolgenden Morgen das fein säuberlich abgenagte Gerippe der Gans am Glockenzug der Haustür und daran befestigt ein Zettel, auf dem das schöne Verslein stand: Guten Morgen, Herr Schwager! Gestern war ich fett und heut bin ich mager! Ganz Wetzlar lachte, denn in einer kleinen Stadt sprechen sich derartige Vorkommnisse rasch herum. Ich nehme an, auch der Oberpfarrer lachte.

Ich wendete kein Auge von dem Schlafenden und dem Ring an seinem Finger; ach, er hatte eine Faust gemacht, und der Ring schien sehr schwer zu bekommen; aber Sissi nahte sich seinem Ohr und sang mit der süßesten Stimme nichts als das Verslein: "Louisd'ore und Dukaten Aechte Perlen, Diamant, Ritterorden, Ihro Gnaden, Hohe Bildung, Ordensband, Witz und Wesen, scharf und zart, Gänsefett und Backenbart."

Das Verslein nahm sich wunderlich genug aus in seinem rauhen Baß

so sang er an jenem Tage von der Sonne, die in seinen Liedern fast immer vorkam und gepriesen wurde. Und sonderbar, so wenig er im Gespräch das Spekulieren lassen konnte, so unbefangen waren seine Verslein, die wie saubere Kinder in hellen Sommerkleidern dahinsprangen. Oft waren sie auch sinnlos drollig und dienten nur dazu, den vorhandenen Übermut entströmen zu lassen.

Komm, setz dich ein wenig zu mir", fuhr sie leise fort. "Gib mir auch noch einmal zu trinken, und dann komm und sag mir das Verslein, was ich dich gelehrt habe." Wiseli holte noch einmal Wasser und goß von dem frischen Saft hinein, und die Mutter trank noch einmal begierig davon. Dann legte sie müde ihren Kopf auf das niedere Gesims am Fenster und winkte das Wiseli zu sich.

Es fand aber, da liege die Mutter zu hart, holte ein Kissen aus ihrem Bett herbei und legte es sorgfältig unter den Kopf; dann setzte es sich dicht neben sie auf den Schemel und hielt ihre Hand fest in der seinigen, und wie sie gewünscht hatte, sagte es nun andächtig sein Verslein her: »Befiehl du deine Wege, Und was dein Herze kränkt, Der allertreusten Pflege Des, der den Himmel lenkt.

Meine Mutter hatte damals gesagt, ich soll mich vor dem Zornteufelchen in acht nehmen, das nur leise in mir schlafe, und hatte mich ein Verslein oder Gebetlein gelehrt, das dahin lautete, Gott solle mich zu einem frommen Kind machen oder sonst lieber gar nicht aufwachsen lassen.

Das Gebäude seiner Rede tapezierte er schließlich mit tausend Verslein und Bildern aus den Dichtern aller Zeiten und Völker auf das schönste aus, wie nie zuvor gesehen worden; es war wie in dem Stübchen eines Zolleinnehmers, der die Armut seiner vier Wände mit Bildausschnitten und Fragmenten, mit Briefköpfen und Wechselvignetten aus allen Ecken der Welt überklebt und vor dem Fenster ein Kapuzinerchen stehen hat, das die Kapuze auf und ab tut.

Sie hatte Tage, an denen sie sich müde fühlte und bleich aussah, und gerade an solchen Tagen trieb es sie, ihre Verslein zu dichten und sich einsamen Gedanken hinzugeben.

Die wahrhaft vornehmen Kreise nahmen das Ereignis mit Güte und Ruhe hin. Nur die Frau Assessor, welche eine unglückliche Schwärmerei fürs Theater hegte, schickte einen Immortellenkranz mit einer blaßroten Schleife, auf welcher ein nicht weniger blasses Verslein zu lesen war. Die Frau Oberamtmann geriet darüber in eine boshafte Aufregung und erzählte die ganze Geschichte im Kasinohof dem Herrn Adjutanten. »Kann solche Dummheit überboten werdenrief die bewegte Dame aus. Der Herr Adjutant lächelte verzwickt, und als er zu Hause war, stellte er sich breitbeinig vor seinen Affen hin und redete ihn an: »Was sagst du, mein lieber Kümmerlich: ist es nicht rätselhaft, wie selbst die Dummen merken, daß die Dummen dumm sindDas