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Bei einem Gesellschaftsspiel in Bürgermeisters Hause sollte er etwas schreiben, und es fand sich, daß er nicht einmal seinen Namen schreiben konnte; in der Geographie machte er die auffallendsten Schnitzer; denn es kam ihm nicht darauf an, eine deutsche Stadt nach Frankreich oder eine dänische nach Polen zu versetzen, er hatte nichts gesehen, nichts studiert, und der Oberpfarrer schüttelte oft bedenklich den Kopf über die rohe Unwissenheit des jungen Mannes; aber dennoch fand man alles trefflich, was er tat oder sagte; denn er war so unverschämt, immer recht haben zu wollen, und das Ende jeder seiner Reden war: "Ich verstehe das besser!"

Im übrigen war unser Oberpfarrer ein sehr ehrenwerter Mann und durchaus kein Frömmling, was aber, nebenbei bemerkt, nicht verhinderte, daß man ihm eines Tages, richtiger in einer Nacht, einen losen Streich spielte.

Der Oberpfarrer, ein gelehrter Mann, der oft an den Affen eine Partie Schach verloren hatte, trat hinzu, betrachtete das Pergament und sprach: "Mitnichten! Es sind nur lateinische Buchstaben, es heißt: DER AFFE SEHR POSSIERLICH IST ZUMAL WANN ER VOM APFEL FRISST -Ja, ja, es ist höllischer Betrug, eine Art von Zauberei", fuhr er fort, "und es muß exemplarisch bestraft werden."

Georg Spalatin war bald nach Luthers Vermählung aus dem Hofdienst getreten, hatte sich verheiratet und war neben M. Eberhard Brisger Oberpfarrer von Altenburg geworden.

Unterdessen beriethen sich mehrere Bischöfe in banger Sorge über das einzuschlagende Verfahren. Am 12. Mai war ein ernster und gelehrter Kreis um den Tisch des Primas zu Lambeth versammelt. Compton, Bischof von London, Turner, Bischof von Ely, White, Bischof von Peterborough, und Tenison, Oberpfarrer des Kirchspiels St. Martin, befanden sich unter den Anwesenden.

Nachmittags kommen dann die Frauen zueinander in die Visite, wie man es nennt, besprechen sich bei starkem Kaffee und süßem Kuchen über diese große Begebenheit, und der Schluß ist, daß der Oberpfarrer wahrscheinlich in die Lotterie gesetzt und unchristlich viel gewonnen habe, daß der Bürgermeister sich 'schmieren' lasse oder daß der Doktor vom Apotheker einige Goldstücke bekommen habe, um recht teure Rezepte zu verschreiben.

Alles kennt sich, jedermann weiß, wie es da und dort zugeht, und wenn der Oberpfarrer oder der Bürgermeister oder der Arzt ein Gericht mehr auf der Tafel hat, so weiß es schon am Mittagessen die ganze Stadt.

Lust und Lachen blitzte wie ehemals aus ihrem Auge, wenn sie sich erinnerte, wie sie einem Spanferkel Kindszeug angezogen und es dem Hofrat als Findling vor die Türe gelegt, wie sie dem Oberpfarrer die Waden voll Stecknadeln gesetzt, daß sie aussahen wie der Rücken eines Stachelschweines, alles, ohne daß er es merkte; denn er trug falsche. Der Hofrat wollte seinen Ohren nicht trauen.

Dagegen hing am darauffolgenden Morgen das fein säuberlich abgenagte Gerippe der Gans am Glockenzug der Haustür und daran befestigt ein Zettel, auf dem das schöne Verslein stand: Guten Morgen, Herr Schwager! Gestern war ich fett und heut bin ich mager! Ganz Wetzlar lachte, denn in einer kleinen Stadt sprechen sich derartige Vorkommnisse rasch herum. Ich nehme an, auch der Oberpfarrer lachte.

Funfzehn Doctoren der Theologie waren anwesend. Tillotson, Dechant von Canterbury, der berühmteste Kanzelredner der damaligen Zeit, kam vom Krankenlager dahin. Sherlock, Vorsteher des Tempels, Patrick, Dechant von Peterborough und Oberpfarrer des wichtigen Kirchspiels St. Paul in Coventgarden, sowie auch Stillingfleet, Archidiakonus von London und Dechant der St.