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So gieng durchs offne Tor, geöffnet durch Betören, Rostem hinein, das Fest der Türken drin zu stören. Er sah den weiten Hof erfüllt von Fackelglanz, Von lärmendem Gelag, Gesang und Spiel und Tanz. Denn Suhrab hatte dort das nächtge Fest bestellt, Und all die Edelsten des Heeres sich gesellt. Doch Rostem wich dem Glanz der Lichter aus, und sah Vom dunklen Winkel fern im Hellen alles nah.

Dem Ruf der Huldigung gab er die Antwort nicht, Und schweigend wendet' er von ihnen sein Gesicht; Worauf er gegen Gew erst einen Schrei ausstieß, Und gegen Rostem dann den Unmut frei ausließ: Wer ist Rostem, daß er ein Wort aus meinem Munde Mit Füßen tritt, und sich entziehet meinem Bunde? Hätt ich ein Schwert zur Hand, ich wollte laßen tanzen Vom stolzen Rumpf sein Haupt gleich einer Pomeranzen.

Wie eine Reiterschaar, die über ihrem Haubte Die Fahne wieder sieht, die sie verloren glaubte, Jauchzt, daß gerettet ist die Fahn, obgleich zerfetzt; So jauchzten sie dem tiefgebeugten Helden jetzt. Doch als er näher kam, sprach er, von Grimm und Gram Zugleich bewegt, zugleich erregt von Stolz und Scham: Ihr Fürsten Irans all und Edlen, kommt heran, Und seht, was Rostem hier für Irans Ruhm getan!

Doch Rostem saß wie Blei im Sattel, wie ein Stück Von Erzguß; nur das Haar blieb in der Hand zurück. Suhrab fand in der Hand das Haar, und rief erschrocken: Du unbezwinglicher mit schon ergrauten Locken! Du spannst die Glieder unnatürlich an mit Krampf; Was suchest du, o Greis, mit einem Jüngling Kampf?

Doch als an seinem Ort sich jeder eingetan, Da trat zum Schah sofort des Reiches Pehlewan, Und Rostem sprach: ich will nicht hier im Lager rasten, Dort oben auf der Burg will ich bei Suhrab gasten. Mein Herz hat keine Ruh, bis meine Augen haben Gesehn von Angesicht zu Angesicht den Knaben.

Elftes Buch. Zu Suhrab aber, der froh seiner Jagd nachgieng, Kam Barman, als der Tag sich an zu neigen fieng. Er kam, von bangem Mut und Ungeduld getrieben, Was in den Sternen nun ob Suhrab sei geschrieben, Und welchen Wunsch erfüllt sehn sollt Afrasiab, Von beiden wen im Grab, ob Rostem ob Suhrab? Er wußte nicht, warum sie ihren Kampf geschieden, Und fürchtete, daß Sohn und Vater machten Frieden.

Kommt, setzet euch, und laßt uns hören vom Suhrab, Was Gew zu sagen weiß, ob dieser Wunderknab Ist wirklich einzig auf der Welt der weiße Rab! So sprach er, und zuerst hinpflanzt' er seine Glieder; Der Bruder durfte nichts, der Eidam nichts dawider Ihm sagen; wie er saß, setzten sich beide nieder. Sewar, der Bruder, rechts, der Eidam Gew zur Linken, Bei Rostem saßen sie, und er begann zu trinken.

Wie Suhrab hörte, daß so sanfter Rede pflegte Der Recke, fühlt' er auch, wie sich sein Herz bewegte, Und sprach: O alter Held, ich will ein Wort dich fragen, Du aber mußt nun auch mir alle Wahrheit sagen. Vermelde mir, eh wir uns schlagen, dein Geschlecht! So, hör ich, hielten es die Alten im Gefecht. Ich glaube wirklich, daß du Niemand auf der Welt Als Rostem bist, der Fürst im grünen Heergezelt.

Das ist die Botschaft, die durch Stadt und Land ich trage, Und jeder wird betrübt, dem ich die Zeitung sage. Da sprach das fröhliche: Nun streue keinen Frost Der Furcht umher! sei still! denn falsch ist deine Post. Die Wahrheit sag ich dir: Held Rostem sitzt beim Schmaus Mit Kawus heut, und zieht zum Kampfe morgen aus.

Schweig, allerschlechtester von Guders achtzig Söhnen! Willst du, ich glaube dir die knabenhafte Rede, Rostem, der Herr der Schlacht, enthielte sich der Fehde! Er hielte sich zu Haus, und hielte Fest und Schmaus! Da lachten billig ihn die Mägd und Kinder aus! Wol möglich, daß er mit Keikawus sich gezankt, Wenn der undankbar ist, der ihm den Thron verdankt!