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Nun aus Semengan hier, und dort aus Turans Marken, Versamml' ich all ein Heer der Mutigen und Starken. Nach Iran will ich ziehn und von dem dunkeln Staube Der Schlacht dem lichten Mond aufsetzen eine Haube. Aufrütteln von dem Thron will ich den Keikawus, Und schlagen aus dem Feld den alten Feldherrn Tus.

Den Geierkrallen soll die goldne Sonn entfallen, Und vor der Hündlein Maul will ich den Maulkorb schnallen. Ich will dir überm Haupt alswie ein Sturmwind rütteln Das goldne Dach, und wenn du drunter schläfst, dich schütteln! So rief er; Keikawus sprang auf und rief erschreckt: Wer hat dem Wütenden das Königszelt entdeckt?

Schweig, allerschlechtester von Guders achtzig Söhnen! Willst du, ich glaube dir die knabenhafte Rede, Rostem, der Herr der Schlacht, enthielte sich der Fehde! Er hielte sich zu Haus, und hielte Fest und Schmaus! Da lachten billig ihn die Mägd und Kinder aus! Wol möglich, daß er mit Keikawus sich gezankt, Wenn der undankbar ist, der ihm den Thron verdankt!

Dann aber wollen wir den Suhrab auch beschicken, Mit Schlummer eines Nachts sein Auge so bestricken, Daß ihm die Lust vergeht, nach Kronen aufzublicken! Denn mir ist wolbekannt, daß dieser tolle Knab Erst an Keikawus will, dann an Afrasiab.

Er sprachs, und schwieg, und nicht erhob er sein Gesicht; Er blickt' auf seine Leich, und hielt die Decke dicht. Keikawus sprach: Was er verordnet, sei getan; Mich schmerzt in seinem Schmerz des Reiches Pehlewan. Ihr alle folget mir, Heerfürsten groß und klein! Den Rostem laßen wir mit seinem Schmerz allein.

Tus, greife mir das Paar, und führe sie davon, Bring an den Galgen mir Schwäher und Schwiegersohn! Er riefs, und sprang vor Zorn auf seinem Thron empor, Auflodernd ungestüm alswie ein Feur im Rohr. Der ganze Kreiß umher der Fürsten war betroffen, Daß seinen Zorn der Schah so durft auslaßen offen. Tus zauderte und wagt' an Rostem nicht die Hand Zu legen, da geriet Keikawus erst in Brand.

Hab ich den Keikobad vom Berg Albors gebracht Dazu, ihn auf den Thron gesetzt durch meine Macht, Daß Keikawus, sein Sohn, sich nun mir unnütz macht? Die Fürsten wißen, daß sie selbst zum König mich Begerten! damals setzt ich ein als König dich! Und hätt ich dort gewollt annemen Kron und Reif, So trügest du nicht jetzt den Nacken hoch und steif. Darum mishandle nur mit schnöden Worten mich!

So traten sie im Chor dort in die offne Halle Des Throns, mit offnem Blick und offnem Herzen alle. Doch wie sie grüßend sich dem goldnen Thron geneigt, Saß droben Keikawus finster und ungeneigt.

Sein Grab will ich aus Gold und schwarzem Marmor baun; Nun laß das Antlitz mich des toten Helden schaun! Er sprachs, und rührete der Totendecke Rand; Doch Rostem deckte schwer auf seinen Sohn die Hand, Und sprach, zum König nicht erhebend sein Gesicht: Der König Keikawus sieht Rostems Jammer nicht!

Doch Rostem, wie er sah das wachsende Getümmel, Den Lärmen um ihn her, rief: Fällt denn ein der Himmel? Um einen Knaben, welch ein Ahrimansaufstand! Um einen einzeln Mann welch ein Weltendebrand! Nun aber kamen, hergesandt von Keikawus, Die Fürsten, auch sein Sohn, auch sein Kronfeldherr Tus. Die Waffen wurden ihm schnell von den Fürsten allen Gebracht; er sagte nichts, und ließ es sich gefallen.