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Denn, wie ihn Gesdehem beschreibt, ist kein Verwegner Dem Suhrab gleich, für ihn ist auf der Welt kein Gegner, Als Rostem, Sabuls Held; und wenn nun Rostem flieht, Wer soll verteidigen vor Suhrab das Gebiet? So muß dem Adler, der sich ein Jahrhundert lang Zur Sonne schwang, am End ermatten auch sein Drang!

Als nun der Tag brach aus der Nacht zerrißnem Flor, Stürmte mit seinem Heer Suhrab den Berg empor. Sie drangen bis ans Tor der Burg ohn Aufenthalt, Niemand trat in den Weg der stürmenden Gewalt. Da hielten sie vorm Tor, kein Atem war darinnen, Und sahn zur Zinn empor, kein Leben auf den Zinnen! Suhrab in Ungeduld faßt' einen Felsenstein, Schleudert' ihn gegens Tor, und brach den Eingang drein.

Doch Suhrab sprach mit Stolz und Trauer in der Miene: Ich bin Suhrab, der Sohn von Rostem und Tehmine; Er Irans Hort, und sie Semengans Frauenzier. Die Mutter hat mich hergesandt, den Vater hier Zu suchen, weil er dort solang nicht kam zu ihr. Die Spange gab sie mir mit als Erkennungszeichen; Die Spange, die er ihr einst gab, sollt ich ihm reichen.

Und Suhrab, als ers sah, da warf er, wie ein Tieger Sich auf die Rinder wirft, sich auf die Iranskrieger. Den ersten, den er traf, streckt' er in Todesschlaf, Den zweiten, dritten auch, und jeden, den er traf.

Vermag er dann zu Fall ihn wiederum zu bringen; Dann ists erlaubt, ist Sitt und Recht, ihn umzubringen. So sprach er, ob villeicht er sei durch List errettet Vom Gegner, unter dem er unsanft lag gebettet. Suhrab hielt zweifelnd inn, und sprach: Ich habe nicht Von dieser Sitt im Land vernommen den Bericht.

Doch Rostem saß wie Blei im Sattel, wie ein Stück Von Erzguß; nur das Haar blieb in der Hand zurück. Suhrab fand in der Hand das Haar, und rief erschrocken: Du unbezwinglicher mit schon ergrauten Locken! Du spannst die Glieder unnatürlich an mit Krampf; Was suchest du, o Greis, mit einem Jüngling Kampf?

Suhrab noch einmal sprach: wie heißt er? gib Bericht! Hedschir antwortete: den Namen weiß ich nicht. Voll Unmut ward Suhrab; des Vaters Namen wollte Er hören da durchaus, den er nicht hören sollte. Die ihm die Mutter gab vom Vater, alle Zeichen Sah er, und konnte nur Gewisheit nicht erreichen. Des Vaters Name fehlt' ihm zur Gewisheit nur, Den er da von Hedschirs Verstockung nicht erfur.

Vor diesen Zeugen ritt zu seinem Gegner hin Suhrab, und mit dem Mund anlächelnd grüßt' er ihn: Wie hast du in der Nacht geruht, und bist erwacht Am Morgen? Früh, o Greis, hast du dich aufgemacht. Das Aug und jeden Sinn erlabend ist der Morgen; Doch welchen Abend er uns bringt, das ist verborgen. Der Berge Häupter sind vom Stral der Frühe golden, Mit Morgenwein gefüllt sind alle Blumendolden.

Dann aber wollen wir den Suhrab auch beschicken, Mit Schlummer eines Nachts sein Auge so bestricken, Daß ihm die Lust vergeht, nach Kronen aufzublicken! Denn mir ist wolbekannt, daß dieser tolle Knab Erst an Keikawus will, dann an Afrasiab.

Er sprachs, und aus der Hand ließ er den Becher sinken; Da schämte jener sich, der saß zu seiner Linken. Sich schämte Baruman, den dort Afrasiab Dem Suhrab nicht aus Lieb und nicht zum Heil mitgab. Er hätt ihm auch wie Send den Vater können zeigen; Er kant ihn ja! doch mußt und wollt ers ihm verschweigen.