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Er zog der Spange Gold, besetzt mit den Rubinen Vom Blut des Sohns, hervor, selbst mit blutlosen Mienen, Und rief: Suhrab, mein Sohn! Weh Rostem und Tehminen! Dumpf einen Augenblick in seines Jammers Füllen Hinstarrte Rostem noch, dann hub er an zu brüllen.

Du meinst wol, daß wir uns vor starken Worten scheuen? Du kamest nicht zur Jagd des Fuchses, sondern Leuen. Aus Turan brach ich auf, ganz Iran will ich zwingen, Und auf dein Haupt soll mir der erste Streich gelingen. Suhrab, den Namen gab mir meine Mutter bei, Und Rostem sagte sie, daß er mein Vater sei. Den Vater eben aufzusuchen zog ich aus; Und wessen Sohn ich sei, zeig ich in Kampf und Strauß.

In Schreck und Hast hat er um seinen Thron gerafft Zusammen jeden Schaft und jedes Armes Kraft; Und hergezogen kommt er nun mit allen Helden Von Iran, deren Preis in Turan Lieder melden. O sage, siehst du nicht dort im Gedränge dicht Solch einen Mann, mit dem am liebsten Suhrab ficht! Solch einen, der nie bricht die Lanz an einem Wicht, Und der vom Sattel gern nur seines gleichen sticht!

So fragt' er, und Hedschir zog aus der Brust ein Ach Wie einen Dolch hervor, weil er zu Suhrab sprach: Das ist Guders, der Greis, von Worte weis' und lind, Von Schwerte stark und scharf, wie wenig Männer sind; Ein Vater, der entbehrt fürs Alter nicht der Stützen; Mit seinem Haus allein kann er ein Reich beschützen.

Ihr Edlen all! eilt mir zu Rostem hin! der Mann Ist er allein, der diesen Knaben bändigen kann. Zu Rostem, wo er saß im Zelte, kam der Bot: Keikawus ist in Not, der Türke Suhrab droht. Er droht ins Königszelt durchs Lager einzureiten, Und Niemand ist als du im Stand mit ihm zu streiten. Von seinem Sitz erhob sich Rostem nicht, und sprach: Der Dienst des Königes ist lauter Ungemach.

Doch Suhrab lächelte, und gieng mit Fragen weiter: Im roten Florpalast, wer, sprich, ist dort der Streiter? Er sitzt im offnen Zelt, und scheint an seinem Haar Ein Greis bereits, um ihn steht eine Männerschaar; Sie alle halten ihm ihr Antlitz zugekehrt, Und jeder ehrt ihn, wie man einen Vater ehrt.

Verschlafne Hirten, auf! und unwachsame Hunde! Nun nach dem Räuber macht mir im Geheg die Runde! Da spürten sie mit Macht umher rings in der Nacht; Es hatte sich der Wolf längst aus dem Staub gemacht. Doch Suhrab kam zurück zu seinem Platz beim Feste; Da saß er traurig nun, und traurig alle Gäste.

Doch näher kamen an die beiden Helden licht Geritten nun, und sahn einander ins Gesicht. Suhrab, den Ungeduld hinan zum Vater trieb, Sprach, während eine Hand er in der andern rieb: Komm, alter Held, wie ich gesehn noch keinen habe, Nicht übel nim es mir! dich will bestehn ein Knabe. Von Iran brauchen wir und Turan hier dazu Sonst keinen außer uns, genug sind ich und du.

Doch Suhrab hatte statt des Feindes an dem Ort Die Freundin auch gesucht, und fand: sie war nicht dort. Wie sich ein Knabe müht, daß er den Baum ersteige, Wo er ein Vogelnest weiß auf dem höchsten Zweige; Am Abende zuvor hat er sich vorgenommen: Bei frühstem Morgen wird der hohe Baum erklommen. Heut ist es nun zu spät, bis morgen seis verschoben; Die Vögel sind im Nest bei Nacht wol aufgehoben.

Sie nannte Suhrab ihn, und nam ihn an die Brust; Das Kind war auf der Welt nun ihre einzge Lust. So zärtlich pflegte sein die Mutter, die ihn nährte, Daß keines Dinges er zu keiner Stund entbehrte. Der Knabe weinte nie; er hatte neugeboren Gelächelt schon, als sei er nicht zum Weh geboren. Er wuchs so wunderbar: als er ein Monat war, Da war er anzusehn, alsob er wär ein Jahr.