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Und alles was sich fand von Pferden alzumal, Was aufzutreiben war da zwischen Berg und Thal, Das trieben sie zur Stadt, und Suhrab nam, der Leu, Die Fangschnur nun, und trat zum nächsten ohne Scheu. Welch Ross vor allen stark er sah von Bug und Backen, Des Riemens Schlinge warf er gleich ihm übern Nacken.

Suhrab sprach todeswund: O ungetreuer Mann! Das ist der Schonung Lohn, den ich von dir gewann. Von Rostem hast du mir ein Märchen vorgelogen, In Rostems Namen um mein Leben mich betrogen. Doch sei ein Fisch im Meer, ein Vogel in der Luft, Die Rach ereilet dich, wo ich lieg in der Gruft.

Den Suhrab zeugt' er ihr, und als der Morgen graute, Ritt er von dannen, den nie mehr die Gattin schaute. Nun sandte sie den Sohn, den Vater dort zu schaun, Und alles sagte sie dem Vetter im Vertraun. An Suhrabs Seite nun trank er den Wein mit Schweigen, Und dachte, morgen woll er ihm den Vater zeigen! Send aber sendete den Blick umher des Luchses, Und nam im Dunkeln war die Lauer eines Fuchses.

Denn nicht zu Fuße ziemt zum Kampfe mir zu gehn; Vom hohen Ross will ich dem Feind ins Antlitz sehn. Da so die Mutter hört' ihr junges Heldenblut, Zum Himmel hob sie stolz ihr Haupt in hohem Mut. Sogleich befolen ward von ihr dem Hirtenvolke, Zu bringen aus der Trift von Pferden eine Wolke, Damit dem Suhrab käm ein Rösslein fein zur Hand, Auf dem er säße, wann er ritt in Feindesland.

Da streckte kühn, um ihn zu greifen, Send die Hand, Und fortziehn wollt er ihn am türkischen Gewand. Tehemten aber zuckt' empor des Armes Keule, Womit er schon im Kampf geschlagen manche Beule; Damit gab er dem Send solch einen Schlag aufs Haupt, Daß Send am Boden lag leblos des Sinns beraubt. Suhrab indessen saß beim Mal, und Wunder nam Es ihn, wo Send hingieng und noch nicht wieder kam.

Er sah bei Nacht alswie bei Tag; und zu dem End Entsendete sie auch mit ihrem Sohn den Send, Damit, wenn Suhrab nun gekommen in die Nähe Von Rostem wäre, Send den Vater ihm erspähe. Er hatte Rostem selbst gesehn an jenem Tag, Wo in Semengans Schloß er saß beim Gastgelag, An jenem Abende, wo in der Nacht ihm kam Tehmina, die als Weib er in die Arme nam.

So gieng durchs offne Tor, geöffnet durch Betören, Rostem hinein, das Fest der Türken drin zu stören. Er sah den weiten Hof erfüllt von Fackelglanz, Von lärmendem Gelag, Gesang und Spiel und Tanz. Denn Suhrab hatte dort das nächtge Fest bestellt, Und all die Edelsten des Heeres sich gesellt. Doch Rostem wich dem Glanz der Lichter aus, und sah Vom dunklen Winkel fern im Hellen alles nah.

Elftes Buch. Zu Suhrab aber, der froh seiner Jagd nachgieng, Kam Barman, als der Tag sich an zu neigen fieng. Er kam, von bangem Mut und Ungeduld getrieben, Was in den Sternen nun ob Suhrab sei geschrieben, Und welchen Wunsch erfüllt sehn sollt Afrasiab, Von beiden wen im Grab, ob Rostem ob Suhrab? Er wußte nicht, warum sie ihren Kampf geschieden, Und fürchtete, daß Sohn und Vater machten Frieden.

Die Ehrengaben nimm, die dir gesendet sind; Ich selbst steh und dieß Heer dir zu Gebot, o Kind! Suhrab, der junge Mann, nachdem er las den Brief, Das erste war, daß er sein Heer zum Aufbruch rief; Das Heer der Seinigen; dem Barman, seinem Gast Und dessen Leuten gab er auf drei Tage Rast. »Der Mutter Vater soll bewirten euch mit Schmause, Die Mutter selbst dazu; ich geh nicht mehr nach Hause.

Nach Suhrabs Mitte stieß Hedschir den blanken Schaft; Am festen Gurte fand die Spitze keinen Haft. Doch Suhrab bog zurück den eignen Sper behende, Und an den Gegenmann legt' er das untre Ende. Recht zwischen Mann und Gaul schob er den Hebebaum, Und aus dem Sattel flog Hedschir und merkt' es kaum. Zur Erde warf er ihn alswie ein Felsenstück; Da lag er, und es blieb kein Sinn an ihm zurück.