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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Elftes Buch. Zu Suhrab aber, der froh seiner Jagd nachgieng, Kam Barman, als der Tag sich an zu neigen fieng. Er kam, von bangem Mut und Ungeduld getrieben, Was in den Sternen nun ob Suhrab sei geschrieben, Und welchen Wunsch erfüllt sehn sollt Afrasiab, Von beiden wen im Grab, ob Rostem ob Suhrab? Er wußte nicht, warum sie ihren Kampf geschieden, Und fürchtete, daß Sohn und Vater machten Frieden.
Doch die Geschichte bleibt still zwischen uns geheim. Sag ihm, Afrasiab send ihm Hilfsmannschaft zu, Damit nach Iran er kampflustig zieh im Nu. Dort aber darf den Sohn der Vater nicht erkennen, Und Niemand soll dem Sohn des Vaters Namen nennen. Was weiß ich, ob ein Sohn des Rostem Suhrab sei? Ich frage nicht darnach; mir feind sind alle zwei.
Denn, wer dem Adler gleich will um die Sonne werben, Darf wie die Nachtigall nicht um die Rose sterben. Nicht mit Eroberung von einer Welt vereint Sich dieses, daß in Gram um einen Mond man weint. Sohn hat zum Ruhme dich genant Afrasiab, Und über Land und Meer schwingst du der Herrschaft Stab. Aus Turan kamen wir hieher zu einem Werke, Begonnen wards mit Kraft, und sei vollfürt mit Stärke!
Zu ihm sprach Baruman, nachdem er still bedacht, Wozu Afrasiab verbindlich ihn gemacht: Ich dächt, es hätte doch dir müßen nun verfliegen Der Traum, im Arme sei sanft diesem Mann zu liegen! Denn warlich muß, nach dem was du von ihm gesprochen, Kein Herz, ein menschliches, in seinem Busen pochen. Dein Mut hat einmal mit den mörderischen Händen Den Kampf begonnen; mag den Kampf dein Mut vollenden!
Afrasiab, der Fürst von Turan, läßet ruhn Die Waffen, friedlich blüht das Reich von Iran nun; Doch in der Friedensruh was soll ich selber thun? Da rüstet' er sich schnell zur Jagd, er band in Eile Den Gürtel fest, und hieng den Köcher um voll Pfeile. Den Bogen prüft' er, ob er nicht die Kraft verlor; Dann zog er aus dem Stall den edlen Hengst hervor.
Viel beßer war dir das, als ließe sie dich ein; Drin unter Hunderten was wolltest du allein? Du bist der Mann wol es mit jedem aufzunemen, Doch viele Hunde sinds, die einen Löwen lähmen. Bist du des Heeres Arm, und bist des Heeres Haupt, Nicht sei durch Torheit ihm so Haupt als Arm geraubt! Was sollt ich schreiben nun dem Schah Afrasiab, Der deiner Jugend bei zum Rat mein Alter gab?
Zuerst räum ein die Burg dort oben dem Hedschir; Sag ihm: Die schenkt Suhrab für treue Dienste dir! Dann sprich zu Baruman: Auch dich zum Lohn der Treue Entläßt Suhrab, damit Afrasiab sich freue! Du selbst, o Bruder, gibst dem Türken das Geleit, Bis er die Grenz erreicht, sie ist von da nicht weit. Dann wende dich von ihm links auf Semengan zu, Und an Tehmina dort die Spang hier bringe du!
Er war in Eile dem ihm von Afrasiab Zur Hut empfolnen nachgeeilt mit Heerestrab; Und war nur eben recht gekommen um zu sehn Die Frucht des ersten Kampfs, der durch Suhrab geschehn. Wie er gefeßelt sah die stolzen Heldenglieder, Die jener schlug in Band, schlug er die Augen nieder. Er staunt' und freute sich, und fühlte Scham und Reu, Daß er nicht gegen ihn sein durft aufrichtig treu.
Denn Niemand auf der Welt ist ihm wie Rostem feind, Rostem, um welchen Blut in Turan wird geweint. Witwen in Turan macht sein Schwert in jeder Schlacht; Und ohne Schwertstreich hat er mich dazu gemacht. Drum vor Afrasiab beware dieß im Stillen! Den Sohn verderben möcht er um des Vaters willen. Den Vater hab ich schon verloren, liebes Kind, Verlör ich auch den Sohn, so wär ich sänfter blind.
Was sollt ich, kehrt ich heim, der armen Mutter sagen? Daß ich den Gatten ihr, den Vater mir, erschlagen! Der Gatte zwar ist schon der Mutter lang entflohn; Und desto mehr verlangt sie nun zurück den Sohn. Zu ihr möcht ich zurück, hätt ich den Vater nur Gefunden erst, den ich hieher zu suchen fur! Die Zeichen treffen ein, die mir die Mutter gab; Nicht töten will ich ihn für den Afrasiab!
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