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In Rom erhielt dasselbe noch besondere Nahrung durch das schon oft erwaehnte System der Regierung, ihre Geschaefte durch Mittelsmaenner beschaffen zu lassen; denn bei dem Umfang dieser Verrichtungen war es natuerlich und wohl auch der groesseren Sicherheit wegen oft vom Staate vorgeschrieben, dass nicht einzelne Kapitalisten, sondern Kapitalistengesellschaften diese Pachtungen und Lieferungen uebernahmen.

Wenn auch der kleine und der mittlere Grundbesitzer durch ganz Italien infolge der unverstaendigen roemischen Korngesetzgebung litt, so gediehen dafuer die groesseren Gutsherren und mehr noch der Kaufmanns- und Kapitalistenstand, da die Italiker hinsichtlich der finanziellen Ausbeutung der Provinzen im wesentlichen denselben Schutz und dieselben Vorrechte genossen wie die roemischen Buerger und also die materiellen Vorteile des politischen Uebergewichts der Roemer grossenteils auch ihnen zugute kamen.

Dagegen in dem regsameren Sueden des Landes war ein oder zwei Menschenalter vor Caesar die Kinder der letzten Koenige lebten noch zu seiner Zeit wenigstens bei den groesseren Clans, den Arvernern, Haeduern, Sequanern, Helvetiern, eine Umwaelzung eingetreten, die die Koenigsherrschaft beseitigte und dem Adel die Gewalt in die Haende gab.

Dass es einen solchen in nicht unbedeutender Ausdehnung gab, ist nach der fruehen Entwicklung der Ritterschaft nicht zu bezweifeln und erklaert sich auch leicht teils aus der Aufteilung der Geschlechtsmarken, welche bei der notwendig ungleichen Kopfzahl der in den einzelnen Geschlechtern daran Teilnehmenden von selbst einen Stand von groesseren Grundbesitzern ins Leben rufen musste, teils aus der Menge der in Rom zusammenstroemenden kaufmaennischen Kapitalien.

Es war nur noch eine Zeitfrage, wie rasch die italischen Bauernhufen durch Aufkaufen und Niederlegen in den groesseren Grundbesitz aufgehen wuerden. Eher als der Bauer war der Gutsbesitzer imstande, sich zu behaupten.

Wenn hier etwas wunderbar ist, so sind es wahrlich nicht die Reden, sondern die Bewunderung, die dieselben fanden. Mit Cicero wird jeder Unbefangene bald im reinen sein; der Ciceronianismus ist ein Problem, das in der Tat nicht eigentlich aufgeloest, sondern nur aufgehoben werden kann in dem groesseren Geheimnis der Menschennatur: der Sprache und der Wirkung der Sprache auf das Gemuet.

Schon 561 sah Karthago sich unter nichtigen Vorwaenden ueberfallen und den reichsten Teil seines Gebiets, die Landschaft Emporiae an der Kleinen Syrte, teils von den Numidiern gepluendert, teils sogar von ihnen in Besitz genommen. So gingen die Uebergriffe bestaendig weiter; das platte Land kam in die Haende der Numidier, und mit Muehe behaupteten die Karthager sich in den groesseren Ortschaften.

Diese Zentralisierung mehrerer kleiner Gemeinden in einer groesseren war natuerlich nichts weniger als eine spezifisch roemische Idee. Nicht bloss die Entwicklung Latiums und der sabellischen Staemme bewegt sich um die Gegensaetze der nationalen Zentralisation und der kantonalen Selbstaendigkeit, sondern es gilt das gleiche auch von der Entwicklung der Hellenen.

Wenn er dennoch, alles Warnens und Hetzens seiner Freunde nicht achtend, ohne ueber die Unversoehnlichkeit auch der begnadigten Gegner sich zu taeuschen, mit einer wunderbar kaltbluetigen Energie dabei beharrte, der bei weitem groesseren Anzahl derselben zu verzeihen, so war dies weder ritterliche Hochherzigkeit einer stolzen, noch Gefuehlsmilde einer weichen Natur, sondern es war die richtige staatsmaennische Erwaegung, dass ueberwundene Parteien rascher und mit minderem Schaden fuer den Staat innerhalb des Staats sich absorbieren, als wenn man sie durch Aechtung auszurotten oder durch Verbannung aus dem Gemeinwesen auszuscheiden versucht.

Das Kennzeichen einer entwickelten Geldwirtschaft, der Uebergang der groesseren Kassefuehrung von den einzelnen Kapitalisten auf den vermittelnden Bankier, der fuer seine Kunden Zahlung empfaengt und leistet, Gelder belegt und aufnimmt und im In- und Ausland ihre Geldgeschaefte vermittelt, ist schon in der catonischen Zeit vollstaendig entwickelt.