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Ich wußte, daß Sie kommen würden, aber ich glaubte, es würde anders seinUnd dabei sah sie mich immer noch staunend an, schloß aber plötzlich die Augen mit einem tiefen Seufzer und litt es, daß ich sie heftig an mich zog, wobei ich spürte, daß sie am ganzen Leibe zitterte.

Unter dem Schirm seiner Ledermütze blickte ein Kahlkopf hervor, der um die Stirn eingedrückt von dem langjährigen Tragen des schweren Helms aussah. Er trug eine Weste aus schwarzem Stoff, einen Pelzkragen, graue Hosen und tadellos blankgewichste Schuhe, die vorn besonders ausgearbeitet waren, weil er dauernd an geschwollenen Zehen litt.

Seht diesen armen Leib! Was er litt und begehrte, das deutete sich diese arme Seele, sie deutete es als mörderische Lust und Gier nach dem Glück des Messers. Wer jetzt krank wird, den überfällt das Böse, das jetzt böse ist: wehe will er thun, mit dem, was ihm wehe thut. Aber es gab andre Zeiten und ein andres Böses und Gutes. Einst war der Zweifel böse und der Wille zum Selbst.

Wir gingen hie und da miteinander spazieren in fleißigen Gesprächen, und ich merkte wohl, daß er freilich dennoch ein Dichter sei, da er selig empfand, was tief und schön sei, und da er litt, wenn er nicht das Wort fand für das, was in ihm lebte. So ging ich einige Zeit mit dem reiferen Alter um, ohne Verkehr mit Jugendgenossen; es konnte aber nicht lange so bleiben.

Frau von Klamm litt nach ihrer Krankheit unter einer Lähmung, und aus den Plänen Klamms, sich gleich wieder eine Thätigkeit zu suchen, war nichts geworden.

Es war ein Augenblick, in dem sie litt, Ein Augenblick, wo sie um Hilfe rief. Und ich? Wo war ich da? Welch ein Geschäft, Welch ein Vergnügen hatte mich gefesselt? Verkündigte mir nichts das Schreckliche, Das mir das Leben voneinander riss? Ich hörte nicht den Schrei, ich fühlte nicht Den Unfall, der mich ohne Rettung traf. Der Ahnung heil'ges, fernes Mitgefühl Ist nur ein Märchen.

Es gibt ein Wort: Nur wer wahrhaft schlecht gewesen ist, kann wahrhaft gut werden. Buddha selber muß in einem früheren Leben einmal ein Mörder gewesen sein. Niemand sehnt sich so brennend nach Erlösung wie der Unreine, der Verfehmte, wie der Verbrecher, der seines Verbrechens sich bewußt wird. Friedrich Hebbel, ein Bauernsohn aus Dithmarschen (1813-1860), war vielleicht das, was man einen bösen Menschen nennt. Von Dämonen gehetzt brach er, ein verhungerter Wolf, an dem man jede Rippe einzeln zählen konnte, in die Lämmerweide der deutschen Dichtung ein. Jedes Mittel war ihm recht, seinen geistigen Hunger zu stillen. Er schlug Eide in den Wind und verriet Frauen, die ihn liebten, und ohne die er krepiert wäre um der Idee zu dienen. Er war ein armer Schächer, ans Kreuz dieses Lebens geschlagen. Er häufte Schuld auf Schuld und wußte darum und litt darunter. Die erschütterndste Tragödie, die er schrieb, ist sein Leben. Wir leben es erschüttert mit, während wir die Dramen, die er schrieb, nur staunend respektieren. Lieben können wir den Menschen Hebbel. Den Dichter wollen wir ehrfurchtsvoll salutieren. Am liebenswürdigsten zeigt er sich noch in seinen Gedichten. Es ist psychologisch beachtenswert, daß Hebbel selbst seine Lyrik für seine bedeutendste dichterische Leistung hielt. Er selbst konnte wohl gedanklich, aber gefühlsmäßig mit seiner wie ein Eisengerüst konstruierten Dramatik nicht mit. Seine Logik überspitzte sich (in Maria Magdalena, in Agnes Bernauer). Er verfolgte ein Problem noch über seine Lösung hinaus und bewies dadurch, daß ihm das Problem an sich wichtiger war als das Leben, welches die Probleme stellt. Seine Dramen sind alle irgendwie erstaunlich, man muß, wie der Wärter im zoologischen Garten auf sonderbare Tiere, mit dem Stock darauf zeigen. Seine Nibelungentrilogie ist eine Monstrosität. Der Vollendung am nächsten kommt vielleicht sein Jugendwerk »Judith«, in dem das Problem des Zwiespalts zwischen Neigung und Pflicht, zwischen Sinnlichkeit und Sinn, zwischen ethischer Forderung und menschlicher Schwäche klar gestellt und klar beantwortet wird. Die Witwe von Bethulia nahm eine Aufgabe auf sich, der sie als Mensch zwar, doch nicht als Weib gewachsen war. Das ist ihre Tragik. Hebbel nahm eine Aufgabe auf sich, der er als Denker zwar, doch nicht als Dichter gewachsen war. Das ist seine Tragik. Sein Antipode, aus ähnlich niederem Milieu entwachsen, Christian Dietrich Grabbe (1801-1836), Sohn eines Zuchthausaufsehers in Detmold, wollte weniger aber konnte mehr. Er empfing seine ersten Eindrücke, wenn er im Zuchthause spielte und die Gefangenen wurden zum Spaziergang an die frische Luft geführt. Zwei und zwei, zwischen grauen Mauern, den grauen Himmel über sich, umschritten sie schweigend in ihren Anstaltskleidern das vorgeschriebene Kreisrund, bis die Zeit erfüllet ward. Seine Dramenhelden: der Herzog von Gothland, Napoleon, Hannibal, haben alle etwas von Zuchthäuslern, die an den Stäben ihres Gefängnisses rütteln: vergeblich. Der Zwiespalt zwischen Idee und Wirklichkeit scheint unentrinnbar. Der hehrste und heiligste Wille wird in den Staub gezogen: Achilleus schleift Hektors Leiche an seinem Wagen um die Mauern von Troja ... Immer fällt Hektor, der Anwalt der reinen Idee, und immer siegt Achilleus, grobschlächtig und protzig, weil er die Macht und die realen Dinge hinter sich hat. Die tiefste Tragödie freilich spielt sich im Herzen des Menschen ab. Grabbes Stauffendramen (Heinrich

Dem Hasen leuchtete dies ein und er machte einen anderen Plan, um den Dachs ums Leben zu bringen: Er baute also zwei Boote, ein kleines aus Holz und ein größeres aus Ton. Nachdem diese fertig waren, besuchte er den Dachs um zu sehen, wie es ihm gehe. Bei diesem war inzwischen die Wunde etwas geheilt, aber er litt furchtbaren Hunger, hatte er doch während seines Krankseins nichts zu sich genommen.

Und die alte Mutter sollte nun vielleicht Geld verdienen, die an Asthma litt, der eine Wanderung durch die Wohnung schon Anstrengung verursachte, und die jeden zweiten Tag in Atembeschwerden auf dem Sofa beim offenen Fenster verbrachte?

Die Verstimmung, unter der er litt, war bereits aufgefallen; was er nun als ihre Ursache bezeichnete, wollte keinem recht einleuchten und man hielt es für Hypochondrie eines Zwischenzustandes.