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Wenn das erste Paradies das Paradies der Menschennatur war, so ist dies das zweite, das höhere, das Paradies des Menschengeistes, der in seiner schöneren Natürlichkeit, Freiheit, Tiefe und Heiterkeit wie die Braut aus ihrer Kammer hervortritt.

Nathan der Weise, sein letztes Werk, befreite ganz im Sinne des Jahrhunderts die Idee der Menschenliebe und Menschenachtung aus den positiven Religionen, die auf den Haß und die alleinige Formel gebaut waren. Gleicherweise ist auch in Herders langer Schriftstellerlaufbahn die primitive Menschennatur der überall durchklingende Grundton.

Wenn wir Caesar, Sulla, Gaius Gracchus, ueberhaupt die roemischen Staatsmaenner durchweg eine unsere Vorstellungen von menschlicher Arbeitskraft uebersteigende Taetigkeit entwickeln sehen, so liegt die Ursache nicht in der seit jener Zeit veraenderten Menschennatur, sondern in der seit jener Zeit veraenderten Organisation des Hauswesens.

Im homerischen Zeitalter stehen die Helden noch im engen Verkehr mit der äußern Natur: bei ihnen verschmelzen das Sittliche und Physische zum Bilde einer totalen und in sich einigen Menschennatur. Wie ganz anders bei uns! Wir beteiligen uns an den sinnlichen Geschäften nur halb oder gar nicht mehr.

Was du im Widerspruch mit der allgemeinen Menschennatur tust, wird dir nicht gelingen. Wollten die Schiffsleute den Steuermann, die Kranken den Arzt schmähen, würden sie dann sonst noch auf jemand achten? Aber wie sollte jener der Mannschaft eine glückliche Landung oder dieser den Leidenden Genesung verschaffen?

Würde es nicht genügen, die Menschen einfach in die Freiheit zu setzen, so daß sie selbst kraft ihrer Menschennatur sich die neue Gemeinschaft schaffen können?

In welcher Lebenslage ein Mensch auch ist, er hat ein Interesse daran, daß nichts von dem verloren gehe, was aus den Quellen der Menschennatur an solchen individuellen Fähigkeiten erfließt, durch die Güter zustande kommen, welche dem Menschenleben zweckentsprechend dienen.

Es haben jene vier Nationen, nachdem jede von ihnen auf eigener Bahn zu einer eigentuemlichen und grossartigen Zivilisation gelangt war, in mannigfaltigster Wechselbeziehung zueinander alle Elemente der Menschennatur scharf und reich durchgearbeitet und entwickelt, bis auch dieser Kreis erfuellt war, bis neue Voelkerschaften, die bis dahin das Gebiet der Mittelmeerstaaten nur wie die Wellen den Strand umspuelt hatten, sich ueber beide Ufer ergossen und, indem sie die Suedkueste geschichtlich trennten von der noerdlichen, den Schwerpunkt der Zivilisation verlegten vom Mittelmeer an den Atlantischen Ozean.

Sophokles fasst wohl die Menschennatur in ihrer allgemeinen Bedingtheit, den Koenig, den Greis, die Schwester; aber den Mikrokosmos des Menschen in seiner Allseitigkeit, den Charakter bringt keine einzelne seiner Gestalten zu Anschauung.

So gilt das Recht der Sinnlichkeit unverkürzt und das Sittliche und Physische verschmelzen mit gleicher Macht zum Bilde einer totalen, in sich einigen und ungebrochenen Menschennatur. Auf diesem Boden also entsteht das Epos und damit ergeben sich alle Eigenschaften dieser poetischen Gattung von selbst.