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Aber der Athener Charidemos, der, vor Alexander flüchtig, dem Großkönig doppelt erwünscht gekommen war, riet, nicht ohne Zustimmung, vorsichtig zu sein, nicht alles auf einen Wurf zu setzen, nicht am Eingange Asiens Asien selbst preiszugeben, das Reichsaufgebot und die Gegenwart des höchsten Herrn auf die letzte Gefahr aufzusparen, zu der es nie kommen werde, wenn man dem tollkühnen Makedonen mit Geschick und Vorsicht zu begegnen wisse; an der Spitze von hunderttausend Mann, von denen ein Drittel Griechen, verbürge er sich dafür, den Feind zu vernichten.

Zornig sprang Charidemos auf, beschuldigte sie der Verblendung, der Feigheit und Selbstsucht: ihnen wäre ihre Ohnmacht und die furchtbare Macht der Griechen nicht bekannt, sie würden das Reich des Kyros ins Verderben stürzen, wenn nicht des Großkönigs Weisheit ihm jetzt folge.

Demosthenes mußte wissen, was es bedeutete, daß nicht er selbst der Kriegsheld war, die politischen Projekte hinauszuführen, die er empfahl, daß er sie und mit ihnen die Geschicke des Staates Feldherren wie dem eigenwilligen Chares, dem wüsten Charidemos anvertrauen mußte, die es wenigstens verstanden, mit Söldnerbanden fertig zu werden und ihnen die nötige »Zehrung« zu schaffen.

Der König forderte die Auslieferung des Demosthenes, des Lykurgos, ferner des Charidemos, des erbitterten Gegners der makedonischen Macht, die seiner Art lukrativer Kriegsführung ein Ende machte, des Ephialtes, der jüngst als Gesandter nach Susa gesandt worden war und anderer; denn diese seien nicht bloß die Ursache der Niederlage, die Athen bei Chaironeia, sondern auch aller der Unbilden, die man nach Philipps Tode sich gegen dessen Andenken und den rechtmäßigen Erben des makedonischen Königtums erlaubt habe; den Fall Thebens hätten sie nicht minder verschuldet, als die Unruhestifter in Theben selbst; die von diesen jetzt in Athen Zuflucht gefunden, müßten gleichfalls ausgeliefert werden.

Der König tat es, teils aus Achtung vor Athen, teils aus Eifer für den Zug nach Asien, während dessen er keine verdächtige Unzufriedenheit in Griechenland zurücklassen wollte; nur die Verbannung des Charidemos, jenes wüsten Abenteurers, den selbst Demosthenes ehedem verabscheut hatte, wurde verlangt; Charidemos floh nach Asien zum Perserkönige.

In der ersten Aufregung nach der Niederlage hatte man dort sich zu einem Kampf auf Leben und Tod angeschickt; man hatte Charidemos an die Spitze des Heeres stellen, man hatte die Sklaven bewaffnen wollen das Schicksal Thebens und die Erbietungen des Königs kühlten den Eifer ab; man nahm den Frieden an, wie ihn der König durch einen Gefangenen, den Redner Demades, anbieten ließ: die Athener erhielten alle Gefangenen ohne Lösegeld zurück, sie behielten Delos, Samos, Imbros, Lemnos, Skyros, sie kamen wieder in den Besitz von Oropos; es wurde vielleicht nur der Form nach ihrem Belieben freigestellt, ob sie dem gemeinen Frieden des Königs mit den Hellenen und dem Bundesrate, den er mit denselben errichten werde, beitreten wollten.

In Kleinasien hatte Attalos, auf seine Truppen rechnend, die er zu gewinnen verstanden, den Plan gefaßt, unter dem Scheine, die Ansprüche seines Großneffen, des Sohnes der Kleopatra, zu vertreten, die Herrschaft an sich zu reißen; seine Heeresmacht, mehr noch die Verbindungen, die er mit den Feinden Makedoniens angeknüpft hatte, machten ihn gefährlich. Dazu begann eine Bewegung in den hellenischen Landen, die einen allgemeinen Abfall besorgen ließ. Die Athener hatten auf die Nachricht von Philipps Tod die erste empfing Demosthenes durch geheime Boten des Strategen Charidemos, der wohl in der Nähe der thrakischen Küsten auf Station war ein Freudenfest gefeiert, dem Gedächtnis des Mörders einen Ehrenbeschluß gewidmet; Demosthenes selbst hatte diese Anträge gestellt, er hatte, in der Ratsversammlung sprechend, Alexander einen Gimpel genannt, der sich aus Makedonien nicht hinauswagen werde; er setzte alles in Bewegung, Athen, Theben, Thessalien, das ganze Hellas zum offenen Bruch mit Makedonien zu vermögen, als bände der Eid des mit dem Vater geschworenen Bundesvertrages die Staaten, die ihm geschworen, nicht gegen den Sohn. Er sandte Boten und Briefe an Attalos, er unterhandelte mit Persien über Hilfsgelder gegen Makedonien. Athen rüstete zum Kriege, machte die Flotte bereit; Theben schickte sich an, die makedonische Besatzung aus der Kadmeia zu treiben; die