United States or Sudan ? Vote for the TOP Country of the Week !


'War es nicht Diana, die Antiope schlug? fragte der Mönch. 'Das hast du geträumt! Du hast alles geträumt! Du warst deiner Sinne nicht mächtig! Komm! Ich beschwöre dich! Ich befehle es dir! Ich ergreife und führe dich! Wenn Ascanio die Wirklichkeit verjagen wollte, so führte sie der auf dem Flur klirrende Schritt Germanos zurück.

Aber der gerechte Tyrann, der kein Ansehen der Person kenne, lasse das Haus, das den Verbrecher und die Verbrecherin verberge, von seinen Sarazenen bewachen; er werde heute, bald, jetzt die Missetat der zwei Vornehmen denn die junge Sünderin Antiope sei eine Canossa vor seinen Stuhl ziehen, der keuschen Diana ihr Recht schaffen und dem durch das schlechte Beispiel seines Adels beleidigten tugendhaften Volk die blutenden Köpfe der zwei Schuldigen durch das Fenster zuwerfen.

Astorre fand diese Werbung von empörender Härte: Germano, so schien ihm, behandelte Antiope wie seine Kriegsgefangene oder zischte die Schlange? 'So wirbt man nicht, Germano! keuchte er. Dieser wendete sich halb. 'Wenn du es besser verstehst', sagte er mißmutig, 'wirb du für mich, Schwager. Er trat raumgebend beiseite.

Jetzt neigte sich im Halbdunkel Antiope vor Diana. 'Gib mir den Ring! preßte sie hervor und tastete an dem kräftigen Finger. 'Demütig und reuig? fragte Diana. 'Wie anders, Herrin? fieberte die Unselige. 'Aber du treibst dein Spiel mit mir, Grausame! Du biegst deinen Finger, jetzt krümmst du ihn! Ob Antiope es sich einbildete? Ob Diana wirklich dieses Spiel trieb?

Alle im Saal bemitleideten Antiope. Nur Diana, so wenig sie an der Treue des Mönches zweifelte, empfand ich weiß nicht welchen dumpfen Groll über die ihrem Bräutigam frech gezeigte Schönheit. Antiope mochte es verschuldet haben dadurch, daß sie den unseligen Reif am Finger behielt.

Ich bin nicht abergläubischer als andere, aber an deiner Stelle wäre mir schlimm zumute! Schwer hast du dich an mir versündigt, doch ich will gut und milde sein. Heute abend feierst du Hochzeit mit Masken nach den Gebräuchen. Ich werde dir erscheinen. Komme reuig und demütig und ziehe mir den Ring vom Finger! Antiope stieß einen Schrei der Angst aus und klammerte sich an ihren Gatten.

Du verstoßest sie nicht wie Dianen? Du närrst mich nicht? Du machst eine arme Törin, wie sie mich nennen, nicht unglücklich? Du läßt mein Kindchen nicht wieder zu Schanden kommen? Du suchst keine Ausflüchte noch Aufschübe? Du gibst den Augen die Gewißheit und führst die Antiope gleich, als ein frommer Christ und wackerer Edelmann, zum Altar? Auch hast du nicht weit nach dem Pfaffen zu gehen.

Ein unbestimmtes Gemurmel drang empor. Es verriegelte und verrann." Dante schöpfte Atem. Dann endigte er in raschen Sätzen. "Nachdem der Tyrann sein Gericht gehalten hatte, verritt er um Mittag nach einem seiner Kastelle, wo er baute. Er begehrte rechtzeitig nach Padua zurückzukehren, um die vor Diana sich demütigende Antiope zu betrachten.

Da näherte sich Astorre, das Knie gebogen, hob die Hände mit sich einander berührenden Fingerspitzen, und seine bangen Blicke befragten das zarte Haupt auf dem blassen Goldgrunde. 'Findet Liebe Worte? stammelte er. Dämmerung und Schweigen. Endlich lispelte Antiope: 'Für wen wirbst du, Astorre? 'Für diesen hier, meinen Bruder Germano', preßte er hervor. Da barg sie das Antlitz mit den Händen.

Ich befahl dem Prior will sagen, ich ersuchte ihn, den fraglichen Stein in die Bibliothek zu versetzen und unter die Hut eines Greises zu stellen." "Was sagte denn der Stein?" ließ sich jetzt die Gemahlin des Fürsten nachlässig vernehmen. "Die Inschrift", erwiderte Dante, "war lateinisch und lautete: Hic jacet monachus Astorre cum uxore Antiope. Sepeliebat Azzolinus."