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Aktualisiert: 1. Juni 2025


Wir Europäer von übermorgen, wir Erstlinge des zwanzigsten Jahrhunderts, mit aller unsrer gefährlichen Neugierde, unsrer Vielfältigkeit und Kunst der Verkleidung, unsrer mürben und gleichsam versüssten Grausamkeit in Geist und Sinnen, wir werden vermuthlich, wenn wir Tugenden haben sollten, nur solche haben, die sich mit unsren heimlichsten und herzlichsten Hängen, mit unsern heissesten Bedürfnissen am besten vertragen lernten: wohlan, suchen wir einmal nach ihnen in unsren Labyrinthen! woselbst sich, wie man weiss, so mancherlei verliert, so mancherlei ganz verloren geht.

Insofern die Philosophie als Wissenschaft vom Wesen der Dinge und vom System der Wahrheit bezeichnet werden muss, ist sie auch die Wissenschaft vom höchsten Gute: denn die Wahrheit ist in der That das höchste Gut, dasjenige, wodurch alles andere Wert erhält. Wertvoll wird etwas nicht etwa dadurch, dass es der Wahrheit nicht ermangelt, sondern geradezu durch seine Wahrheit. Dass wir etwas aus sittlichen Gründen thun sollen, dass etwas schön ist, gilt natürlich nur insoweit, als eben dies Thun-sollen und das Schön-sein wahr ist. Wie wir gewöhnlich sagen, es gilt nur, wenn das sittlich Gebotene wahrhaft oder wirklich sittlich, das für schön erklärte wahrhaft oder wirklich schön ist. Wahrhaft und wirklich gut oder schön ist etwas nur dann, wenn es dem allgemein für alle Denkenden und für alle Zeit gültigen, dem in diesem Sinne objektiv gültigen Begriffe des sittlich Guten und des Schönen entspricht. Mit diesem Begriff würde sich unser Begriff vom sittlich Guten und Schönen erst decken, wenn wir ihn in seiner Stellung im System der Wahrheit erkannt hätten. So lange und so weit dies nicht der Fall ist, bleibt er missverständlich und einseitig; so lange ist er darum kein unzweideutiger und vor allem kein vollständiger Ausdruck des wahrhaft und wirklich Guten und Schönen. Für unsren Begriff des sittlich Guten und des Schönen, sofern er wirklich wesentliche Merkmale enthält, gilt: nicht ohne ihn giebt es etwas Gutes und Schönes. Für den Begriff des sittlich Guten und Schönen im System der Wahrheit gilt hingegen: nur durch ihn ist etwas schön, ist etwas gut. Auch das Gute und Schöne erhält seine Wahrheit und Wirklichkeit lediglich durch seine Stellung im System der Wahrheit oder dadurch, dass es in diesem System eine Stelle hat.

Wäre das Kind nur nicht stets so hinter der Ehre her gewesen und hätte sich lieber an unsren lieben Gott gehalten, hätte ihn nie von sich gelassen, in aller Not, und hätte seinetwillen Schande und Verachtung ertragen statt ihrer Menschenehre. Der Herr hätte sich gewiß erbarmt und wird es auch noch; ach, sie kommen gewiß zusammen, Gottes Wille geschehe!

Dagegen war nichts einzuwenden. Ilses Antwort war so echt kindlich und natürlich. Frau Gontrau strich ihr die krausen Locken zurück und klopfte ihr leicht die Wange. »Sie haben recht, liebe Kleine, Ihren Entschluß nicht zu ändern. Wir wollen auch gar nicht weiter in Sie dringen mit unsren Bitten.

Wenn der Blütenkranz in unsren Locken gewelkt ist und die Ernte unsres Lebens beginnt, mögen wir lächeln über jene Träume der Jünglingszeit und Jünglingsfreundschaft; aber es ist kein Lächeln des Spottes; es ist ein Ausdruck von jener Wehmut, mit der wir in nüchterner Herbstluft der süßen, berauschenden Lüfte des ersten Frühlings gedenken. –

Wir, die wir eines andren Glaubens sind , wir, denen die demokratische Bewegung nicht bloss als eine Verfalls-Form der politischen Organisation, sondern als Verfalls-, nämlich Verkleinerungs-Form des Menschen gilt, als seine Vermittelmässigung und Werth-Erniedrigung: wohin müssen wir mit unsren Hoffnungen greifen? Nach neuen Philosophen, es bleibt keine Wahl; nach Geistern, stark und ursprünglich genug, um die Anstösse zu entgegengesetzten Werthschätzungen zu geben und "ewige Werthe" umzuwerthen, umzukehren; nach Vorausgesandten, nach Menschen der Zukunft, welche in der Gegenwart den Zwang und Knoten anknüpfen, der den Willen von Jahrtausenden auf neue Bahnen zwingt.

Rosi überhörte diese vorlaute Bemerkung. »Kommt, setzen wir uns an die Tafel mit unsren Handarbeitenfuhr sie fort, als das Gas angezündet war, »wir haben die Erzählung von Ottilie Wildermuth noch nicht zu Ende gehört. Willst du heute vorlesen, OrlaAber es kam nicht dazu. Gerade als Orla beginnen wollte, trat Fräulein Güssow mit der kleinen Lilli an der Hand ein.

»O wie schaderief Nellie, die vor Neugierde brannte, die geheimnisvollen Schätze zu sehen. »Nun müssen wir hinunter und erst nach die Schlafgehen können wir auspacken!« »Nach dem Schlafengehenfragte Ilse erstaunt. »Da liegen wir ja doch in unsren Betten.« »Schweigentgegnete Nellie und legte abermals den Finger auf den Mund. »Das ist meines Geheimnis.« – –

So war es bei Möckern, und ich sehe noch unsren alten Krosigk, wie der den Marinekaptän über den Haufen stach, und wie dann das Kolbenschlagen losging, bis alle dalagen. Aber Frauen und Kinder! Alle Wetter, Szulski, das ist scharf. Is es denn auch wahr?« »Ob es wahr ist? Verzeihung, ich bin kein Aufschneider, Herr Kunicke. Kein Pole schneidet auf, das verachtet er. Und ich auch.

Wir können unsren Blick von dem Sichaufdrängen und Einleuchten der Zusammengehörigkeit ablenken und auf etwas andres richten, uns dadurch die eintretende Einsicht aus dem Sinne schlagen, in den Hintergrund drängen, verdunkeln und sogar ganz beseitigen, um uns einem entgegengesetzten, blinden Dafürhalten, das unsren Neigungen besser entspricht, hinzugeben.

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