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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Vielleicht ist er schon in den Hafen der Ehe eingelaufen und ein biederer, solider Ehemann geworden. Ich kann ihn mir als solchen nicht vorstellen, er war ein urfideles Haus, ein famoser Korpsbruder, der gute Gontrau.“
Frau Gontrau, die mit ihrem Sohne Ilse bis zur Bahn begleiten wollte, erschien jetzt fertig angekleidet in der Thüre und mahnte zum Aufbruch. Ilse ging in das Haus und nahm Abschied von dem Landrate. So gerne wäre er mitgefahren und mußte nun des bösen Fußes wegen zurückbleiben. Es war eine rechte Geduldsprobe für ihn.
Deshalb habe er vor, für einige Wochen mit einem Freunde nach Paris zu gehen, der dort seine Studien fortsetzen wolle. Herr und Frau Gontrau waren über den plötzlichen Entschluß wohl etwas verwundert, aber Herr Gontrau billigte ihn vollständig und fand es sehr lobenswert, daß er Ilsens Abwesenheit zu dieser Reise benützte.
»Ich verstehe dich nicht, liebe Anne,« sagte der Oberamtmann und sah seine Frau fragend an, »du sprichst so geheimnisvoll und machst mich neugierig.« »Ich habe eine Beobachtung gemacht und glaube nicht, daß ich mich täusche. Der junge Gontrau ist Ilse nicht gleichgültig geblieben.« Sprachlos blickte Herr Macket seine Frau an.
„Wenn Sie das wörtlich meinen, gnädiges Fräulein, so habe ich Gontrau in dieser Situation allerdings niemals gesehen; aber es ist wohl möglich, denn er war ein feuriger Anbeter.“ Hätte der junge Mann nur eine Ahnung gehabt, welchen Sturm seine Worte in dem Herzen seiner Nachbarin hervorriefen, er hätte gewiß geschwiegen.
„Nun natürlich,“ antwortete er mit Lachen, „ein flotter schneidiger Student wird doch für die Huldigungen der Damenwelt nicht unempfindlich bleiben, noch dazu in Heidelberg, wo es so reizende Mädchen gab, als wir dort studierten. Gontrau stellte uns immer in den Schatten, bei Bällen, Partien, Schlittenfahrten, überall war er die Hauptperson.
Dagegen war nichts einzuwenden. Ilses Antwort war so echt kindlich und natürlich. Frau Gontrau strich ihr die krausen Locken zurück und klopfte ihr leicht die Wange. »Sie haben recht, liebe Kleine, Ihren Entschluß nicht zu ändern. Wir wollen auch gar nicht weiter in Sie dringen mit unsren Bitten.
»Verzeihen Sie mein unschickliches Lachen,« entschuldigte er sich, »aber Sie werden dasselbe verstehen, wenn ich Ihnen Aufklärung gegeben habe. – Zuvor erlauben Sie, daß ich mich Ihnen vorstelle, mein Name ist Gontrau.« – Er hob den weichen Filzhut ab und begrüßte sie in liebenswürdiger, ehrerbietiger Weise. »Gontrau!« rief Ilse strahlend vor Freude, »ist’s wahr, Gontrau?
»Wollen Sie denn die welken Sträuße wirklich wieder mit sich nehmen?« fragte Assessor Gontrau. Ilse blickte auf den Korb und stand unschlüssig da. »Freilich,« sagte sie betrübt, »sie sehen traurig aus, meine lieben, schönen Blumen, nun sind sie alle welk!« »Wissen Sie was, Fräulein Ilse,« riet der Assessor heiter, »wir wollen ein Autodafee anstellen und sie verbrennen!
„Kennen Sie denn das junge Mädchen, oder vielleicht meinen Freund Gontrau?“ fragte er endlich, denn er hatte sich überlegt, daß zwischen ihr und einer dieser Personen doch irgend eine Beziehung sein müßte. Von seinem Platze aus hatte der Referendar das Gespräch der beiden belauscht, nichts war ihm davon entgangen, und er benutzte diesen Augenblick, um näher zu treten.
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