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Aktualisiert: 23. Juni 2025


»Neinantwortete dieser und schwang sich auf seinen hohen Sitz hinauf, denn der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Als Frau Rat an ihm vorüberfuhr, rief sie ihm einige Worte zu, leider vergeblich, er verstand sie nicht. Assessor Gontrau blieb stehen, etwas ratlos und nachdenklich.

Erstaunt blickte Ilse ihn an, und nun sah sie zum ersten Male in das hübsche, von der Sonne etwas gebräunte Gesicht des jungen Gontrau.

Sie führten ihren Besuch in ein behaglich erwärmtes Zimmer, und während Herr Gontrau Ilses Vater Pelz und Hut abnahm, half seine Frau dem Schwiegertöchterchen beim Ablegen und blickte mit Stolz in das junge frische Gesicht mit den lebhaften braunen Augen. Zärtlich strich sie ihr die wirren Haare aus der Stirn und streichelte ihr die Wangen.

Er war ein ausgelassener lustiger Mensch; wie viel tolle Streiche haben wir zusammen ausgeführt! Gontrau ist ein hübscher Kerl, und die Heidelberger Schönen waren nicht blind dagegen, sondern machten ihm förmlich den Hof.“ „Ach?“ fragte Ilse etwas zögernd. Diese Eröffnungen waren ihr ja höchst interessant!

Richtig, Gontrau,“ wiederholte sie leise und schlug die Augen nieder, damit diese ihm nicht verrieten, welche Heuchlerin sie in diesem Augenblick war. „Gontrau und ich,“ fuhr der Doktor fort, dem man die Freude an diesem Gespräch auf dem Gesichte las, „haben eine herrliche Studienzeit in Heidelberg verlebt.

»O neinentgegnete sie leicht errötend, »ich glaube Ihnen schon auf Ihr WortAls es elf schlug, mahnte Frau Gontrau zur Ruhe. »Sie werden müde und abgespannt sein von der Reise und den vielen fremden Eindrücken, liebe Ilse.« »Ich empfinde gar keine Müdigkeitentgegnete diese, »und könnte noch lange aufbleiben

Auch Herr Gontrau betrachtete sich die Braut seines Sohnes mit großem Wohlgefallen. „Ilse, ich glaube, du bist noch gewachsen,“ sagte er, indem er sie an sich zog, „und wie wohl du aussiehst, du blühst ja wie eine Rose. Na, der Leo wird sich freuen, er hat keine Ahnung von der Überraschung, die ihm bevorsteht.“

Aber durfte er fortgehen, da sie ihn so flehentlich bat, zu bleiben? Daß sein Freund Gontrau wirklich der Bräutigam der jungen Dame war, daran konnte er nach Ilses Erschrecken nicht zweifeln. Hätte sie auch sonst dem Referendar nicht widersprochen, oder, wenn ein Irrtum vorlag, denselben aufgeklärt? Warum hatte sie ihm verschwiegen, daß sie die Braut Gontraus war, was sollte das bedeuten?

Er ist oben auf seinem Zimmer, liebes Kind,“ sagte Frau Gontrau. „Nun, du weißt ja Bescheid; ich war eben noch bei ihm, um zu verhüten, daß er sich entfernte.“ „Ich gehe zu ihm,“ sagte Ilse und verließ das Zimmer. Als sie die Treppe hinaufgeeilt war und nun vor seiner Türe stand, hielt sie inne und legte die Hand beschwichtigend auf ihr Herz, das ihr zum Zerspringen klopfte.

»Gontraufragte die alte Dame, »Landrat Gontrau? Das sind ja liebe Bekannte von mir. Mein Mann, Sanitätsrat Lange, ist seit langen Jahren Arzt in ihrem Hause! Wir wohnen in L., das ist die nächste Station von Lindenhof. Wie sich das wunderbar trifft! Nun stecken Sie das Bild Ihres Papas nur getrost ein, wir haben es nicht mehr nötig; jetzt werde ich Sie meinen Freunden zuführen!

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