Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 17. Juli 2025


Hier im Hause betrachtete man die Wirtschafterin wie einen Menschen und würde der alten Ulrika schon ein ehrliches Begräbnis gönnen, falls Geld genug da sei, um einen Sarg zu kaufen.

Wohl war sie Sintrams Gattin, aber auf Fors konnte sie nicht bleiben. Sie würde ja den Verstand verlieren, wenn sie bei dem bösen Manne bliebe. Anna beschloß, die alte Ulrika mitzunehmen. Ach, wie freudig erschrak die Alte über diesen Entschluß! Aber sie wagte es wirklich nicht, ihrem Mann und ihrem Heim zu entfliehen. Er war imstande, ihr den großen Hund nachzusenden.

Die alte Mamsell Ulrika Dillner, die der Küche und der Webstube auf Berga vorstand, hieß Gösta Berling auf der Treppe willkommen. Sie knickste, und die falschen Locken, die ihr in das braune Gesicht mit den tausend Runzeln hingen, tanzten vor Freude. Sie führte ihn in den Saal hinein und fing an, von den Bewohnern des Gutes und den unsicheren Verhältnissen zu sprechen.

Die Wege waren tief, denn es war gegen Ende März, aber es tat der alten Ulrika gut, wieder in dem wohlbekannten Schlitten mit dem alten Pferd davor zu sitzen, es war viele Jahre lang ein treuer Diener auf Berga gewesen mindestens so lange wie sie.

Wiederum andere behaupteten, ein gewisser finsterer Herr sei mit einem schwarzen Wagen und mit schwarzen Pferden gekommen, um ihn aus dem Gefängnis zu holen, und Löwenberg war nicht der einzige, der ihn in der Christnacht sah. Auch in Fors ward er gesehen und in Ulrika Dillners Träumen.

Dichter Tabaksqualm erfüllte das Zimmer, sie waren mindestens eine Stunde dort gewesen. Anna Stjärnhök fiel in Ohnmacht, die alte Ulrika aber stand ruhig da. Sie hatte sehr wohl gemerkt, daß es nicht seine Richtigkeit hatte mit dem, der sie auf der Landstraße verfolgte. Später ordneten der Hauptmann und seine Frau es so mit dem bösen Sintram, daß die alte Ulrika bei ihnen auf Berga blieb.

Arme alte Ulrika, vergrämt, einsam, hilflos, verirrt in Feindesland, ohne einen Freund, dem sie ihr Leid klagen kann, ohne einen andern Tröster als das alte, klapperige Klavier, das ihr mit einer Polka antwortet! Es klingt wie ein schallendes Gelächter bei einem Begräbnis, wie ein Trinklied in einer Kirche.

Sie sprengte die Fessel der Gicht und lockte achtzigjährige Greise in den Tanzsaal. Die ganze Welt hätte Lust bekommen, nach der Polka zu tanzen, so munter klingt sie die alte Ulrika aber weint. Sie ist von bissigen Tieren und unfreundlichen Dienstboten umgeben. Sie sehnt sich danach, ein freundliches Gesicht und einen lächelnden Mund zu sehen.

Stand dann ein Kind, das der Märchenerzählerin, den Tagelöhnern, den alten Herren gelauscht hatte, an Winterabenden am Fenster, da waren es keine Wolken, die es am Himmel dahinziehen sah, nein, die Wolken wurden zu Kavalieren, die in wackeligen Gefährten am Horizont dahinjagten; die Sterne waren Wachskerzen, die in dem alten Grafenschloß auf der Borger Landzunge angezündet wurden, und der Spinnrocken, der im Nebenzimmer schnurrte, ward von der alten Ulrika Dillner getreten.

Und dieser verzweifelnden Sehnsucht soll die Polka Ausdruck verleihen. Es wird den Leuten so schwer, sich zu erinnern, daß sie Frau Sintram ist. Alle nennen sie Mamsell Dillner. Deswegen soll die Polka ihrer Reue Ausdruck verleihen, daß sie sich von der Eitelkeit hat verlocken lassen, nach dem Frauentitel zu trachten. Die alte Ulrika spielt, als wolle sie die Saiten zersprengen.

Wort des Tages

mützerl

Andere suchen