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Aktualisiert: 17. Mai 2025


Wollte sie sie lehren, einen Schlitten zu ziehen, sie, die doch seit mehr als zwanzig Jahren jeden Stein, jede Brücke, jeden Zaun, jeden Hügel in meilenweitem Umkreis gekannt hatte! Inzwischen kam das Schlittengeläute näher und näher. »Das ist er, das ist er, ich kenne seine Glockenjammert die alte Ulrika. Der Laut kommt immer näher.

Den schrecklichen Abhang hinab geht die lebensgefährliche Fahrt, während ein langer Streif von Funken unter den Schlittenkufen und den Pferdehufen in dem dünnen Märzschnee sichtbar wird. Anna Stjärnhök und Ulrika Dillner bleiben allein auf dem Wege zurück, aber sie reden nicht ein einziges Wort.

Hier sitzen sie auch am Sonntag, nachdem Anna Stjärnhök Ulrika Dillner nach Berga geholt hat. Niemand auf der ganzen Welt ist unglücklicher als das junge Mädchen. All ihre Munterkeit ist verschwunden, vorbei ist es mit dem fröhlichen Trotz, den sie allem und allen entgegensetzte, die ihr zunahe kamen.

Sie bemerkt indessen, daß es nicht so aussieht, als seien sie von der Landstraße hergekommen, dies Pferd, dieser Schlitten und dieser Mann, sondern vielmehr, als seien sie plötzlich vor ihren Augen entstanden und allmählich, sowie sie fertig geworden, aus der Dunkelheit herausgetreten. Anna wirft Ulrika die Zügel zu und geht Sintram entgegen. Er hält das Pferd an.

Und Sintram, der frohlockte, daß der alte Dahlberg angeführt werden sollte, beschloß, auf Berga zu bleiben, um Göstas Rückkehr mit der Treulosen abzuwarten. In einem Anfall von Wohlwollen hüllte er ihn sogar in seinen grünen Reiseschal ein Geschenk von Mamsell Ulrika selber. Frau Uggla aber kam mit drei rot eingebundenen Büchern auf die Treppe hinaus.

Aber welch ein Elend ist es nicht, wenn die Alten weinen, wenn die, die eurer jungen Tage Stütze gewesen sind, in machtlose Klage hinsinken! Dort saß Anna Stjärnhök und hörte die alte Ulrika an, und sie sah keinen Ausweg für sie. Die Alte weinte und bebte. Ihre Augen rollten wild, sie sprach zuweilen so verwirrt, als wisse sie nicht mehr, wo sie war.

Anna Stjärnhök wohnte nun in Hauptmann Ugglas Hause. Sie war ein guter Ersatz für die alte Ulrika, so daß diese ohne Gewissensbisse ausziehen und sich ihren Frauentitel erobern konnte. Ohne Gewissensbisse, aber nicht ohne Reue. Es war kein guter Ort, an den sie kam; die großen, leeren Zimmer waren mit Schreckbildern angefüllt. Sobald es zu dunkeln begann, grauste und bangte sie sich.

Denkt nur, wenn etwas Entsetzliches, wenn er, dessen Namen sie nicht zu nennen wagten, da oben aus einem dunklen Winkel herausgekommen wäre! Wer konnte sicher davor sein? Er zeigte sich nicht nur den schlechten Menschen. Hatte Ulrika Dillner ihn nicht gesehen! Sowohl sie als auch Anna Stjärnhök konnten davon erzählen, wie sie ihn gesehen hatten. Freunde, Menschenkinder!

Er verläßt mich nie, dieser Schrecken, den die alten Geschichten wachrufen, wenn die Nacht finster und die Einsamkeit tief ist, und er gewinnt schließlich eine solche Übermacht, daß ich in mein Bett kriechen und die Decke über den Kopf ziehen muß. Ich habe mich in meiner Kindheit nie genug darüber verwundern können, daß Ulrika Dillner diesen Nachmittag überlebte. Ich hätte es nicht gekonnt.

Sicher hatten die jungen Füße zu hart auf das Herz der alten Ulrika getreten, hatte das Lachen der Jungen zu übermütig in ihre Ohren geklungen, so daß sie plötzlich eine unwiderstehliche Sehnsucht nach dem Namen und der Würde einer verheirateten Frau überkam.

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