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So haben wir Lenore lang besessen, Die fein und zierlich ist, mit der es leicht Sich leben lässt; auch dieser hast du nie, Wie sie es wünschte, näher treten wollen. Tasso. Ich habe dir gehorcht, sonst hätt' ich mich Von ihr entfernt, anstatt mich ihr zu nahen.

Ich sage dir kein Wort, du weißt es selbst, Welch einem Fürsten du dich nahen wirst, Und welche Männer diese schöne Stadt In ihrem Busen hegt, und welche Frauen. Du schweigst? Bedenk' es wohl! Entschließe dich. Tasso. Gar reizend ist, was du mir sagst, so ganz Dem Wunsch gemäß, den ich im stillen nähre; Allein es ist zu neu: Ich bitte dich, Lass mich bedenken! Ich beschließe bald. Leonore.

Bei allem individuellen Kolorit sind sie so typisch, daß wir sie in der äußersten Ferne wiederfinden: der Apotheker ist in unserm Kreise, was Pylades in der Iphigenie, Antonio im Tasso, Mephistopheles im Faust, was bei Homer der erfindungsreiche Odysseus; der Vater gleicht im Rate seiner Freunde und Familiengenossen dem götterberatenen, gewaltig herrschenden, leicht zürnenden Sohn des Kronos, den seine Umgebung durch List und Ueberredung dennoch beherrscht; er wünscht wie jeder Vater, wie Hektor beim Homer, daß ihm der Sohn nicht gleich sei, sondern ein Besserer; der Pfarrer, der in Hermanns Liebe die Stimme des Schicksals vernimmt und dieser zu folgen für die edelste Weisheit hält, er ist, was der Seher Kalchas bei Homer, welcher kannte, was ist, was war und was sein wird; beide Hausfreunde stehen sich gegenüber wie Erfahrung und Idee, wie Verstand und Vernunft als Typen geistiger Gegensätze; und Hermann selbst in seiner stillen arbeitsamen Naturexistenz, er ist der Jüngling überhaupt, der zum Manne heranreift, und wie Telemach wohnt er im oberen Stock und ist auf mit der rosenfingerigen Eos; ja gegen den Schluß mit wachsendem Kraftgefühl erhebt sich seine Gestalt zu der des Heros überhaupt, der mit Mannesgefühl die Heldengröße des Weibes trägt, den sein Weib zur Schlacht wappnet: Und drohen diesmal die Feinde Oder künftig, so rüste mich selbst und reiche die Waffen!

Die Knoten vieler Worte löst das Schwert Gar leicht und schnell, allein ich bin gefangen. Du weißt wohl kaum erschrick nicht, zarte Freundin Du triffst den Freund in einem Kerker an. Mich züchtiget der Fürst wie einen Schüler. Ich will mit ihm nicht rechten, kann es nicht. Leonore. Du scheinest mehr, als billig ist, bewegt. Tasso.

Also ich habe beschlossen, jetzt häufig ins Theater zu gehen. Ich mache den Anfang mit »Torquato Tasso«. Das Stück ist berühmt, aber ich habe es noch nie gesehen, nicht einmal gelesen. Ja, so bin ich, ziemlich ungebildet. Es ist richtig eine Premiere für mich.

Ich gönne jeden Wert und jedes Glück Dir gern, allein ich sehe nur zu sehr, Wir stehn zu weit noch voneinander ab. Tasso. Es sei an Jahren, an geprüftem Wert; An frohem Muth und Willen weich' ich keinem. Antonio. Der Wille lockt die Taten nicht herbei; Der Mut stellt sich die Wege kürzer vor. Wer angelangt am Ziel ist, wird gekrönt, Und oft entbehrt ein Würd'ger eine Krone.

Wenn es mit Fertigung meiner Schriften unter gleichen Konstellationen fortgeht, so muß ich mich im Laufe dieses Jahres in eine Prinzessin verlieben, um den "Tasso", ich muß mich dem Teufel ergeben, um den "Faust" schreiben zu können, ob ich mir gleich zu beiden wenig Lust fühle. Denn bisher ist's so gegangen.

Und soll mein Lied die besten Männer wecken, So muss es auch der besten würdig sein. Alphons bin ich schuldig, was ich tat; Nun möcht' ich ihm auch die Vollendung danken. Antonio. Und eben dieser Fürst ist hier, mit andern, Die dich so gut als Römer leiten können. Vollende hier dein Werk, hier ist der Platz, Und um zu wirken, eile dann nach Rom. Tasso.

Sag' mir an, Wie steht's um unsre Freunde? Was geschah? Leonore. Mehr, als wir wissen, hab' ich nicht erfahren. Sie trafen hart zusammen, Tasso zog, Dein Bruder trennte sie. Allein es scheint, Als habe Tasso diesen Streit begonnen: Antonio geht frei umher und spricht Mit seinem Fürsten: Tasso bleibt dagegen Verbannt in seinem Zimmer und allein. Prinzessin.

Der Mensch der Ueberzeugung hat in sich ein Recht, jenen Menschen des vorsichtigen Denkens, den theoretischen Antonio, nicht zu begreifen; der wissenschaftliche Mensch hinwiederum hat kein Recht, jenen desshalb zu tadeln, er übersieht ihn und weiss ausserdem, im bestimmten Falle, dass jener sich an ihn noch anklammern wird, so wie es Tasso zuletzt mit Antonio thut.