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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Die Wortstellung ist symbolisch, die Sprachbildung charakteristisch, nichts zufällig, jede abgebrochene Silbe, jeder weggesprungene Ton die Notwendigkeit selbst. Jede Pause, jede Wiederholung, jedes Atemholen, jedes Stottern ist wesentlich, denn immer hört man unter dem ausgesprochenen Wort das unterdrückte Mitschwingen: mit dem Gespräch flutet die ganze heimliche Erregung der Seele auf.
Das Stottern hat man ihm später abgewöhnt, aber in seinem Gemüt ist doch irgend etwas Angstvoll-Zitterndes zurückgeblieben: auf der Höhe des Lebens hat er sich eine Kugel in die Schläfe gejagt, und keiner wußte, warum. Meine Erziehung durch die alte Tante war gewissermaßen nur eine theoretische; am Anschauungsunterricht sollte es auch nicht fehlen.
Und der Dichter fing an. Stockend, holpernd wand er sich von Satz zu Satz, von Szene zu Szene. Mitunter irrten seine Gedanken ab. Dann unterbrach er sich und flocht irgendeine Zote hinein. Die Tischgenossen quittierten dankbar mit einem Stampfen der Gläser. Sonst aber zogen sie enttäuschte Mienen. Über das Stottern und Rülpsen konnte man sich nicht allzulange ergötzen, und was dieses abgemagerte Rauhbein sonst las, schien recht verständlich, vernünftig, sogar auch, was man in Berlin und Düsseldorf »dichterisch« genannt hatte, zu sein. Einige gähnten. Binder stützte leicht den Kopf in die Hand, um nicht zu zeigen, daß er die Augen geschlossen hatte. Allmählich wurde Grabbe sicherer. Seine Trunkenheit verflog vor dem kalten Hauch, der aus seinem Drama stieg. Noch einmal hatte er in dieses letzte Werk, das seine müde Seele sich abgerungen hatte, all sein Wünschen und Hoffen verströmt, seinen Haß gegen die Herrschaft geschäftlicher Nüchternheit, gegen die Kleinheit diplomatischer Windmachereien entkettet. Des Teutoburger Waldes Eichen rauschten über ihm, er zog mit eisenstarrenden Legionen durch das sumpfige Gebirg', litt mit den unter römisches Recht gebeugten Freien, flog an der Spitze der Bructerer zum Kampf an die Werra und küßte Thusnelda auf das goldene Haupt, das wie schwerer Weizen im Mittag glänzte. Grabbes Stimme wurde klar. Nur noch die in scharlachnem Rot leicht aufgewellten Backen zeugten von seinem Rauschfieber. Er reckte sich. Die gelblich-pergamentene Hand fuhr gebieterisch aus dem blauen
Diese Sternkärtlein zeigt ich einmal dem Nachbar Nagel, der in allerlei Künsten erfahren war, und fragte ihn unter viel Stottern, denn ich schämte mich, was er davon halte? »Martin«, sagte der, »du bringst deine Nachtwachen recht im Dienst des Herrn zu, denn wer die Werke Gottes achtet, der hat eitel Lust an ihnen, und kannst noch einmal ein Kalendermann werden.« »Das wäre!« sagt' ich, »muß denn der Kalendermann auch ein Sterngucker sein?« »Allemal«, sagt' er, »woher wüßt' er denn sonst Frühlingsanfang und die andern Zeiten, wozu den Neumond und die Finsternisse, die noch kommen sollen, voraus?
Aber diese Wortangst, diese Wortplage, die so viele Sprechende befällt, dieses Stottern, Ringen, Rädern und Brächen, das am Ende oft doch nur etwas Verschrobenes oder Triviales zu Tage fördert, das alles deutet bei unsern Gelehrten auf eine klägliche Unangemessenheit zwischen todtem Studiren und lebendigem Umtausch hin.
»Wäre sie es doch nicht«, denkt Jachl eine Sekunde lang, aber schon fragt eine bekannte Stimme: »Wo finde ich hier Herrn Bohn?« Gott, Gott! Jachl kann nur stottern. So rasch faßt Jachl sich nicht. Verlegen steht er da, so verlegen, als wäre er nur noch der Schäfer und hätte Berlin und die Heilstätte nie gesehen. Aber reden muß man, wenn einer zu Besuch kommt!
Nun, verräterisch hält er sein Wort, gibt Stoff zu Gesängen, Ach, und raubt mir die Zeit, Kraft und Besinnung zugleich; Blick und Händedruck, und Küsse, gemütliche Worte, Silben köstlichen Sinns wechselt ein liebendes Paar. Da wird Lispeln Geschwätz, wird Stottern liebliche Rede: Solch ein Hymnus verhallt ohne prosodisches Maß. Dich, Aurora, wie kannt ich dich sonst als Freundin der Musen!
Auch wenn Sie kein Glied rührten, sah man, daß Sie ununterbrochen mit der Handlung gingen. Ja, sogar, wenn Sie dem Publikum den Rücken kehrten, sah man, daß Sie innerlich spielten. Ich habe einmal von »durchsichtigen Schauspielern« gehört. Das Wort trifft auf Sie zu.« Asmus war so glücklich, daß er nur eine ganz banale Bescheidenheitsphrase stottern konnte.
Wieder empfand Ludwig Alt das fatale Würgen im Halse, doch energisch raffte der Stadtvater sich auf und sprach langsam, doch deutlich und ohne Stottern: „Hochfürstliche Gnaden! Ich komme schuldbeladen, nein, ich komme nicht...!“ „Wie meint der Bürgermeister?“ „Meinen thät' ich's schon recht, aber recht sagen kann ich's nicht!
Das Störendste aber an dem ganzen Menschen war sein Stottern, wegen dem man sich auf ein längeres Gespräch gar nicht mit ihm einlassen konnte, und kam er einmal in Affekt, konnte er kein Wort mehr herausbringen.
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