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Der Bürgermeister hatte seinen Ohren nicht getraut, diese huldvolle Ansprache warf alle Rachegedanken über den Haufen, sie mußte einen Drachen in ein sanftes Lamm verwandeln; zum mindesten, das fühlte der Stadtvater deutlich genug, gehört auf solche Huld eine höfliche Dankesantwort, die aber im Handumdrehen nicht gedrechselt werden kann, denn Herr Ludwig Alt ist kein Geschwindredner und seine Gedanken verlangen eine überlegte gemächliche Aneinanderreihung. „Hochfürstliche Gnaden haben geruht!“ Das war der erste Anlauf, und nun muß einen Augenblick nachgedacht werden, was hinzugefügt werden könnte.

Und wenn Hochfürstliche Gnaden ein Wort noch wollen mir verstatten, sei es die Bitte: Bleibet fest auch gegen....“ „Du meinst Salome!“ sprach hastig Wolf Dietrich. „Du bist klug und weit reicht dein Blick voraus! Meine süße, liebe Salome! Im Widerstreit stehet mir Kopf und Herz! Leicht zu erraten ist, daß Salomens kluger Sinn wird die Konsequenz zu finden wissen.

Mit dem ihm eigenen stechenden Blicke musterte Wolf Dietrich die Dekoration im Treppenhause und stieg langsam empor, haltmachend vor dem in tiefster Verbeugung gehenden Bürgermeister Alt, der ehrerbietigst Seine Hochfürstliche Gnaden begrüßte, ohne den gekrümmten Rücken zu heben, und den Willkomm gleichzeitig mit dem Dank für das huldvolle Erscheinen des gnädigen Fürsten stammelte.

Kurz wurde zum Fürsten citiert und mußte an den Herzog schreiben, daß Celsissimus Wolf Dietrich, Fürst und Erzbischof von Salzburg, Primas von Deutschland und Hochfürstliche Gnaden einwillige in ein Schiedsgericht, so dasselbe gebildet werde aus den durch den Salzstreit beeinträchtigten Reichsständen.

Allweil der Mißwachs, dann halt die Kornwucherer und zuletzt die Bäcker, die immer höher hinauffahren mit den Preisen!“ „Für den Mißwachs können wir alle miteinander nichts. Den Kornwucher hoff' ich noch zu stürzen. Wer billig kaufen will, soll Korn von mir erhalten, solang der Vorrat reicht. Die Bäcker aber werd' ich Mores lehren.“ „Hochfürstliche Gnaden!

Ist deiner Rede Absicht, einem Bauernpfarrer das Recht zu vindizieren, seinen Bischof zurecht zu weisen?!“ „Mit nichten, Hochfürstliche Gnaden, keineswegs! Es giebt kein solches Recht, es kann ergo auch nicht vindiziert werden.

Wo ich alles fordern kann, ist Begnügung mit dem Dritteil nicht am Platze! Jeder Steuerpflichtige jammert vor dem Zahlen!“ „Hochfürstliche Gnaden werden hinfüro solches Wohlwollen in mehrfacher Hinsicht von Segen begleitet finden.“ „Wie meinst du das, Freund Lamberg?“

Auge in Auge standen sich Erzbischof und Pfarrer gegenüber; letzterer an Haltung, Antlitz und Kleidung sofort als Priester erkennbar. Wolf Dietrich stützte die Linke auf den Degenknauf, während seine Rechte das Schnurrbärtchen aufzuzwirbeln begann. Ungeduldig klang seinNun?“ „Euer erzbischöfliche Gnaden....“ „Man tituliert mich: Hochfürstliche Gnaden!“

Nach tiefer Reverenzerweisung folgte Lamberg dieser Einladung und erwiderte: „Seine Hochfürstliche Gnaden haben mich zur Tafel befohlen und mir aufgetragen, vorher in diesen Räumen meine submisseste Aufwartung zu machen!“ Salome hatte augenblicklich die Situation erfaßt und schnell sprach sie: „So kommt Graf Lamberg nicht freiwillig, gehorcht lediglich einem Befehl des gnädigen Fürsten?!“

Demütig sprach der Guardian: „Hochfürstliche Gnaden, ich gehorche! Aber es ist zweifelhaft, ob ich den Herzog rechtzeitig noch erreiche und....“ „Kein aber! Fort! Fahret im Galopp!“ Die Patres wußten kaum, wie sie in den Hof gelangten, die erregte Dienerschaft drängte sie in die Kutsche, die Pferde zogen an, in rasender Eile rasselte das Gefährt durch die Stadt zur bayerischen Grenze.