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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Der Prozeß war Jennys geringste Sorge. Das würde sich schon arrangieren lassen. Sie war der begründeten Meinung, daß in der Fuchsweide viel ärgere Sünder ungeschoren ihr Wesen trieben. "Mach' dir keine Sorge!" sagte sie zu Max, "der Ferrero hat ganz andere Sachen hinter sich. Und der Pfäffer was der für eine Wirtschaft hatte! Ich weiß doch! Ich war doch Soubrette bei ihm!
Und von wegen Sage-femme laufen! Man kennt das! Das läßt sich konstatieren!..." "Unverschämtheit!" schrie die Soubrette. "Das ist eine maßlose Dreistigkeit! Was unterstehen Sie sich!" Sie stand jetzt knapp vor dem Spiegelschrank, der ihre Erscheinung in merkwürdiger Weise verdoppelte. Ihr blondes Haar zischte. Ihr schmaler Körper krümmte sich vor Ekel und Abscheu.
Flamettis Prozeß war jetzt auf den dreizehnten angesetzt. Man spielte in den kleinen und kleinsten Kneipen. Das Ensemble hatte nach dem Austritt der Damen Scheideisen eine Ergänzung erfahren. Man richtete sich ein. Die Soubrette trat zehnmal auf am Abend: fünf Soli, vier Ensembles, einmal als Rezitatorin. Sie sprach dann den "Leutnant aus Zinn" und die "Fremdenlegionäre".
Jenny riß der Soubrette die beiden Papiere aus der Hand, faltete sie zusammen und lächelte: "Ob das wirken wird! Ob das nützt! Da hat man's ja schwarz auf weiß, was das für Dämchen waren! Und außerdem: fechte ich ihre Glaubwürdigkeit an." Der Soubrette gab's einen Ruck. Doch sie besann sich und parierte mit einem mitleidigen Achselzucken. Lena war sichtlich überrascht.
Ich weiß schon Bescheid!" "Lena", sagte Jenny zu der früheren Pianistin, als die einmal wieder zu Besuch kam, "du kommst gerade recht. Jeden Moment kann die Soubrette kommen. Die wollen doch weg von uns. Der Meyer will eine eigene Truppe machen. Du sollst mal sehen, wie ich die ins Gebet nehme!" "Wollte dir nur sagen", dienerte Lena, "daß ich die zwei Unterschriften mitgebracht habe.
Am Abend aber, in der Garderobe, als er sich Maske schminkte und mit der Soubrette allein war, drängte es ihn doch, sich auszusprechen. "Wissen Sie, Laura, es liegt mir ja nichts an den paar Franken. Aber das hätte ich doch nicht geglaubt von den Weibern." Fräulein Laura saß vor dem langen Schminktisch, auf dem die Schminkschatullen der Damen standen und tupfte sich mit der Puderquaste die Nase.
Man vernahm von draußen ein Räuspern. Mit einem kurzen Schritt trat Jenny vom Schalter weg. Jemand polterte die Treppe hinunter. Die Soubrette kam zurück, seltsam verdonnert und zerfedert, mit Gedanken und Blicken noch halb bei dem unten aus der Haustür tretenden Beamten. "Ja, ja", meinte Flametti. "Was war denn?" interessierte sich Jenny. "Nichts, nichts!" wehrte Laura ab.
"Na, Sie haben doch selbst erzählt, daß Sie Nacktphotographien von sich verkauft haben! Daß Sie sich haben photographieren lassen!" nahm Flametti abweisend, aber nicht unberührt, die Partei seiner Frau. "Wen geht es was an?" zuckte die Soubrette und schluchzte. "Wer hat mir was dreinzureden?
Und sie zeigte Fräulein Laura die beiden Papiere, die Lena mitgebracht hatte. Lena lächelte. Die Soubrette nahm einen Schluck Kaffee, schob ihre Mütze ein wenig zurück und las. Aber dann lächelte auch sie, nicht unhöflich, nur etwas ironisch und gab die Papiere zurück. "Glauben Sie, daß das etwas nützen wird?" fragte sie maliziös.
wetterte es, weniger diabolisch, dafür preußischer, aus der weiter unten gelegenen "Wasserjungfer", wo auch Fräulein Kunigunde, die Schlangendame, zugegen war. Weiter oben aber, jenseits des Platzes, übertönte den Lärm die wie eine Weckuhr losrasselnde französische Soubrette des "Café Neptun": "Einrich, laß die Osen runter, Tu mir den Gefallen! Laß sie bitte gance erunter Auf die Strümpfe fallen."
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