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"Meinetwegen!" zuckte Flametti die Achseln. "Wer kassiert?" "Rosa, Güssy und die Soubrette." "Wo ist die Traute?" "In der Garderobe." "Gut!" sagte Flametti, sehr in Gedanken, und setzte sich, aufgedunsen und abgehetzt, an Donna Maria Josefas Tisch. "Das ist ja fabelhaft!" glückwünschte Herr Farolyi, der Kunstreiter, und schob Flametti einen Kognak hin. "Na, ihr habt euch ordentlich rausgemacht!"

Die beiden mußten sich so in das obere Tischende teilen; aber sie kamen zurecht miteinander, sie waren ja Freunde. Schwieriger gestaltete sich die Platzfrage an der Längsseite des Tisches, wo der Damenimitator, das Jodlerterzett und die Soubrette saßen. Fräulein Laura und Herr Arista waren verträglich. Sie fanden sich ab.

Er nahm seinen Regenschirm, zog den Paletot an, sagte "Grüatzi!" und ging in den "Hopfenzwilling". "Ach, Raffaëla!" sagte Jenny, "du glaubst es ja nicht! Aber wart' nur ab! Ich werde mich revanchieren!" Die Soubrette kam an den Tisch. "Na, Fräulein", sagte Herr Seidel freundlich, "was trinken Sie?" Die Soubrette zierte sich. "Einen Eierkognak?"

"He, Fräulein!" hielt er die Kellnerin fest, "einen Eierkognak!" Die Soubrette nahm Platz. "Laura heiße ich." "Fräulein Laura hübscher Name!" sagte Herr Seidel und legte den Arm um ihre Stuhllehne. Jenny entging es nicht. Sie hatte die Kasse gezählt und winkte Flametti. "Da nimm: Hundertneunzig Franken."

In der Residenz wirkte am »Singspieltheater« eine Soubrette namens Mizzi Meyer, die in den Zeitungen und im Munde des Publikums nicht anders als »unsere« Meyer hieß, und zwar auf Grund ihrer schrankenlosen Beliebtheit bei groß und klein. Sie war nicht schön, kaum hübsch, sie sang mit kreischender Stimme, und streng genommen, waren ihr keine besonderen Gaben zuzusprechen.

So zankten wir noch eine gute halbe Stunde herum in dem süßen Orangenhaine, aber mit bittern harten Worten, und ich suchte vergeblich ihr begreiflich zu machen, wie diese abgestohlene und erschlichene Liebesgeschichte durchaus nicht den Wert für sie haben könnte, den sie ihr beilegte. Ich führte diesen Beweis nicht nur aus philisterhafter Verletztheit und Dummheit, sondern auch um irgendeinen Funken vom Gefühl ihres Unrechtes und der Unsittlichkeit ihrer Handlungsweise in ihr zu erwecken. Aber umsonst! Sie wollte nicht einsehen, daß eine rechte Gemütsverfassung erst dann in der vollen und rückhaltlosen Liebe aufflammt, wenn sie Grund zur Hoffnung zu haben glaubt; und also diesen Grund zu geben, ohne etwas zu fühlen, immer ein grober und unsittlicher Betrug bleibt, und um so gewissenloser, als der Betrogene einfacher, ehrlicher und argloser Art ist. Immer kam sie auf das Faktum meiner Liebeserklärung zurück, und zwar warf sie, die sonst ein so gesundes Urteil zu haben schien, die unsinnigsten, kleinlichsten und unanständigsten Reden und Argumente durcheinander und tat einen wahren Kindskopf kund. Während der ganzen Jahre unsers Zusammenseins hatte ich nicht so viel mit ihr gesprochen, wie in dieser letzten zänkischen Stunde, und nun sah ich, o gerechter Gott! daß es ein Weib war von einem großangelegten Wesen, mit den Manieren, Bewegungen und Kennzeichen eines wirklich edeln und seltenen Weibes, und bei alledem mit dem Gehirn einer ganz gewöhnlichen Soubrette, wie ich sie nachmalen zu Dutzenden gesehen habe auf den Vaudevilletheatern zu Paris! Während dieses Zankes aber verschlang ich sie dennoch fortwährend mit den Augen und ihre unbegreifliche grundlose, so persönlich scheinende Schönheit quälte mein Herz in die Wette mit dem Wortwechsel, den wir führten. Als sie aber zuletzt ganz sinnlose und unverschämte Dinge sagte, rief ich, in bittere Tränen ausbrechend:

Vertrauensstellung. Vielleicht vergrößern wir, wenn erst der Prozeß vorbei ist, und teilen die Truppe. Er kann die eine Hälfte leiten, ich nehme die andre. Aber man muß sich doch aussprechen! Ich kann's ihm doch nicht am Gesicht ablesen! Tut doch den Mund auf, wenn ihr was zu sagen habt!" Die Soubrette schwieg. "Jenny hat mir erzählt. Sie wissen ja, ich liebe meine Frau.

Rosas gemäßigte Hammelbeine daneben standen mit durchgedrückten Waden wie gedrechselt aus einem Stück, ohne Gelenke und Knöchel. Die Spatzenbeine der Soubrette gaben der Linie der drei Chanteusen einen wenigstens in der Perspektive harmonischen Abschluß. Interessanter wurde das Bild, wenn die drei Damen sich dann vom Profil her boten.

"Na also!" meinte die Soubrette und beeilte sich, fertig zu werden. "Wenn sich ein Mann in den besten Jahren ein Mädel greift..." Und ordnete ihre Turnüre. Drunten im Lokal wiederholte Herr Meyer zum zweiten Male den Mittelsatz des Missouri-Step. Flametti setzte den Kopfputz auf, strich sich mit beiden Händen über den Perückenansatz. "Das ist es ja nicht!" zwinkerte er, "sie hat geschrien.

Und einige Tage später: "Du, Jenny, der hat was mit der Soubrette. Der Lepo auch. Gib mal acht, wenn sie singt! Ist dir denn das noch nicht aufgefallen?" "Geh'", sagte Jenny, "du träumst!" Aber sie nahm sich vor, auf der Hut zu sein. Und Raffaëla in ihrer Strohwitwenschaft, leistete sich's, mit Flametti anzubändeln. Sie hielt ihn nach alledem, was Jenny ihr anvertraut hatte, für einen Naivling.