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Aktualisiert: 25. Mai 2025
Flamettis Prozeß war jetzt auf den dreizehnten angesetzt. Man spielte in den kleinen und kleinsten Kneipen. Das Ensemble hatte nach dem Austritt der Damen Scheideisen eine Ergänzung erfahren. Man richtete sich ein. Die Soubrette trat zehnmal auf am Abend: fünf Soli, vier Ensembles, einmal als Rezitatorin. Sie sprach dann den "Leutnant aus Zinn" und die "Fremdenlegionäre".
Herrn Meyer und Fräulein Laura wurden neue Verträge unterbreitet, zu deren Akzeptierung und Ratifizierung Herr Meyer sich eine Bedenkzeit von drei Tagen erbat. Die Gründe für die Entlassung der beiden Scheideisen lagen auf der Hand. Ihnen schob Flametti die Verhetzung des ganzen Ensembles zu. Von ihnen wollte Flametti nicht länger sich nasführen lassen.
Sie tat nicht mehr mit, verstand diese neue Welt nicht mehr, gab sich auch keine Mühe mehr, sie zu verstehen. Sie legte den Schürhaken hin und ging. Jetzt faßte auch Herr Meyer seinen Entschluß, rücksichtslos und farusch. Den Einflüsterungen der Geschwister Scheideisen, dem Zureden Bobbys, den Vorstellungen der Braut widerstand er nicht länger. Zwei Tage Bedenkzeit waren bereits verstrichen.
Man stellte vorsichtig Kaffee vor sie hin, und die beiden Töchter setzten sich zu ihrer Seite, je rechts und je links, und sagten: "Mama, ach Mama! Mama, nimmst du Zucker? Mama, nimmst du Milch? Mama, nimmst du Zwieback? Mama, nimmst du Honig oder Gelee?" Und Flametti sagte: "Jaja, Frau Scheideisen!" So hieß Donna Maria Josefa mit ihrem Privatnamen.
Es stellte sich auch heraus, daß Lydia und Raffaëla keineswegs Artisten von Kindesbeinen auf waren, Artisten, die gewissermaßen schon an der Mutterbrust in Spagat ausbrachen. Im Gegenteil: Frau Scheideisen war Hebamme gewesen, eh' sie zum Zirkus ging und sich Donna Maria Josefa nannte. Raffaëla und Lydia legten auch keineswegs Wert darauf, mühevoll Renommee und Distanz zu wahren.
Ja, Donna Maria Josefa, alias Frau Scheideisen, und Herr Farolyi erfuhren von der Gans. "Na, steht's doch nicht schlecht mit dem armen Flametti!" meinte Herr Farolyi, "wenn er sich noch Geflügel leisten kann. Kinder, der hat gewiß Geld auf der Kasse. War ja ein Bombengeschäft damals, die "Indianer"!" Und eines Tags kam sie denn auch wirklich, die Gans; aus Rapperswyl.
Salzige Tränen rannen ihr über die schlaff geweinten Wangen.. . Gelang es Jenny auf diese Weise, den am Verfall sich mästenden Zynismus der beiden Scheideisen zu knebeln, so sah sie doch ein, daß damit nur die Hälfte der Arbeit geleistet war.
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