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Aktualisiert: 15. Juni 2025


Wenn hier schon der abweichende Charakter durch die verschiedenen Mitarbeiter Niccolo's wesentlich mit bedingt sein wird, so läßt sich dies um so mehr für die letzte beglaubigte Arbeit des bejahrten Künstlers, für die Skulpturen am großen Brunnen in Perugia, annehmen, welche um 1280 unter Beihülfe von Arnolfo und Giovanni Pisano vollendet wurden: am unteren Becken fünfzig Tafeln mit Einzelgestalten und kleinen Kompositionen in ziemlich flachem Relief, am oberen Becken vierundzwanzig Statuetten der Sibyllen, Tugenden u. s. f.; zumeist ausgezeichnet durch gute Verhältnisse und saubere Arbeit, einzelne auch durch tiefere dramatische Auffassung.

Die Tempel der Griechen sind in der schönsten Harmonie des Inneren und Aeußeren, mit einem Blick überschaubar; jeder gotische Dom ist mit riesenhafter Anlage begonnen, als ob er nie fertig werden sollte: theokratische Rundbogen, ritterliche Spitzbogen, industrielle Böden; ungeheure Türme, deren Einzelheiten dem Auge verschwinden, bei den Griechen Metopen und Skulpturen großartiger, um den Eindruck zu lassen, um alles einem Blick zu gewähren.

Einige technische Fertigkeit mochten sie allenfalls erlangen; aber bei der Komposition der Gemälde wie der Skulpturen war ihnen überall ihre Unwissenheit im Wege, und sie brachten Dinge hervor, die an Abgeschmacktheit nicht ihresgleichen finden. Wer alte Gemälde gesehen hat, besonders solche, die aus Mönchshänden hervorgingen, wird mir recht geben.

Einigemal im Jahr fuhr die »Fasanerie« in die Residenz, um den Aufführungen klassischer Opern und Dramen im großherzoglichen Hoftheater beizuwohnen; besonders Klaus Heinrichs Geburtstag wurde mit solchem Theaterbesuch begangen. Er saß dann in ruhiger Haltung auf seinem geschweiften Armstuhl an der Plüschbrüstung einer rot ausgeschlagenen Proszeniums-Hofloge, deren Dach auf den Köpfen zweier weiblicher Skulpturen mit gekreuzten Händen und leeren, strengen Gesichtern ruhte, und sah seinen Kollegen, den Prinzen, zu, deren Schicksal sich auf der Bühne erfüllte, während er zugleich den Operngläsern standhielt, die sich von Zeit zu Zeit, auch während des Spiels, aus dem Publikum auf ihn richteten. Professor Kürtchen saß zu seiner Linken und Doktor Überbein mit den »Fasanen« in einer Nebenloge. Einst hörte man so die »Zauberflöte«, und auf dem Heimweg nach Station »Fasanerie«, in dem Abteil erster Klasse, brachte Doktor Überbein das ganze Konvikt zum Lachen, indem er nachahmte, wie Sänger sprechen, wenn ihre Rolle sie nötigt, in den Prosadialog überzugehen. »Er ist ein Prinzsagte er salbungsvoll und entgegnete sich selbst in einem ziehenden und singenden Pastorenton: »Er ist mehr als das; er ist ein MenschSelbst Professor Kürtchen amüsierte sich so sehr, daß er meckerte. Aber am nächsten Tage, gelegentlich einer Privatrepetition in Klaus Heinrichs Bücherzimmer mit dem runden Mahagonitisch, der geweißten Decke und dem griechischen Torso auf dem Kachelofen, wiederholte Doktor Überbein seine Parodie und sagte dann: »Großer Gott, das war einmal neu zu seiner Zeit, war eine Botschaft, eine verblüffende Wahrheit!... Es gibt Paradoxe, die so lange auf dem Kopfe gestanden haben, daß man sie auf die Füße stellen muß, um wieder etwas leidlich Verwegenes daraus zu machen. ›Er ist ein Mensch ... Er ist mehr als das‹ das ist nachgerade kühner, es ist schöner, es ist sogar wahrer ... Das Umgekehrte ist bloße Humanität; aber ich bin von Herzen nicht sehr für Humanität, ich rede mit dem größten Vergnügen wegwerfend davon. Man muß in irgendeinem Sinne zu denen gehören, von welchen das Volk spricht: ›Es sind schließlich auch Menschen‹ oder man ist langweilig wie ein Hilfslehrer. Ich kann den allgemeinen, gemütlichen Ausgleich von Konflikten und Distanzen nicht aufrichtig wünschen, Gott helfe mir, so bin ich veranlagt, und die Figur des principe uomo ist mir, deutlich gesagt, ein Greuel. Ich hoffe nicht, daß sie Ihnen sonderlich zusagt, Klaus Heinrich?... Sehen Sie, es hat zu allen Zeiten Fürsten und Außerordentliche gegeben, die ihr Dasein der Ausnahme mit Leichtigkeit führten, einfältig unbewußt ihrer Würde oder sie derb verleugnend und fähig, mit den Bürgern in Hemdärmeln Kegel zu schieben, ohne eine qualvolle Verzerrung ihres Innersten zu erfahren. Aber sie sind wenig beträchtlich, wie zuletzt alles unbeträchtlich ist, was des Geistes ermangelt. Denn der Geist, Klaus Heinrich, der Geist ist der Hofmeister, der unerbittlich auf Würde dringt, ja die Würde erst eigentlich schafft, er ist der Erzfeind und vornehme Gegner aller humanen Gemütlichkeit. ›Mehr als das?‹ Nein! Repräsentieren, für viele stehen, indem man sich darstellt, der erhöhte und zuchtvolle Ausdruck einer Menge sein Repräsentieren ist selbstverständlich mehr und höher als Einfachsein, Klaus Heinrich

Teppichartig bedecken die Marmorreliefs die Wände und zeigen eine kindlich naive, unbeholfene und derbe, ja selbst rohe, aber eigenartige Erzählungs- und Darstellungsweise. Den Arbeiten in Verona und Ferrara sind die noch umfangreicheren Skulpturen in Parma und dem benachbarten San Donino schon wesentlich überlegen.

Sie ging auf einem Umwege zwischen andern Skulpturen hindurch nach drüben, setzte ihr Pincenez auf und sah hin. Marys Augen waren halbgeschlossen, ihre Brust wogte. Sie ging langsam im Kreise um die Statue herum, trat etwas zurück, kam wieder näher und blieb halb seitlich davor stehen.

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