Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 21. Juni 2025
Rauthgundis hatte jetzt auch die Höhe erreicht. Ihr Herz pochte. Sie legte die Hand vors Auge, in die schimmernde Abendröte zu schauen: dann sagte sie still glücklich vor sich hin: »Ja, er ist’s. Mein Mann!« Fünftes Kapitel. Inzwischen hatte Athalwin den Nahenden schon erreicht und kletterte an seinem Fuß hinan.
»Das wußte ich, mein tapfrer Witichis!« rief Rauthgundis, kniete nieder und schloß die Kette auf, die seinen linken Fuß an den Steinblock gefesselt hielt. »Nun schreite aus! Denn du bist frei.« Witichis that, das Beil in der Rechten hebend, hoch sich reckend, einen Schritt gegen die Thüre. »Und sie darf seine Ketten lösen!« flüsterte Mataswintha.
So traurig, so zum sterben traurig war der Blick und das ganze Antlitz. Und that einen tiefen Zug und nickte dankend mit dem Haupt und seufzte tief, tief, daß es mir durch die Seele schnitt.« Rauthgundis bedeckte die Augen mit beiden Händen. »Weiß Gott, was er Böses mit ihm vor hat!« brummte der Alte leise vor sich hin. »Was sagst du?«
In den neun Jahren, die ich dein bin, ist dir’s nie eingefallen, mich an den Hof zu führen: ich glaube, es weiß niemand in dem Volk, daß eine Rauthgundis lebt. Du hast ja unsere Ehe geheim gehalten,« lächelte sie, »wie eine Schuld.« »Wie einen Schatz,« sagte Witichis, die Arme um sie schlingend. – »Ich habe dich nie gefragt, warum.
Und will auch, wenn’s nicht anders geht, gern diese Stadt mit euch verlassen. Aber lange dürfen wir nicht säumen. Denn der Präfekt bedarf nicht meiner Zangen und Schrauben, wenn er einem das Mark aus dem Leibe quälen will. Ich fürcht’ ihn, wie den Teufel.« »Ich haß’ ihn, wie die Lüge,« sagte Rauthgundis grimmig. »Darum müssen wir rasch sein, eh’ er seine schwarzen Gedanken vollführen kann.
Beide waren von einfachster Einrichtung: ein Strohlager im Innengemach und zwei Stühle und Tische im äußern nebst den Schlüsseln an den Wänden waren ihr ganzes Gerät. Und auf der Holzbank an jenem Fenster saß Tag und Nacht, unverwandt den Blick auf die Mauerlücke heftend, aus welcher allein Luft und Licht in des Königs Kerker fiel, schweigend und sinnend ein Weib. – Es war Rauthgundis.
Aber freilich, das war die Heidenzeit.« Rauthgundis blieb nicht unbewegt. »Ich liebe mein Volk,« sprach sie, »und seit von Athalwin nur diese Locke übrig,« sie wies auf die Kapsel, »glaub’ ich, gäb’ ich mein Leben für mein Volk. Sterben will ich – ja,« rief sie, »aber leben und diesen Mann meines Herzens in andrer Liebe wissen – nein.« »In andrer Liebe!« rief Witichis, »wie redest du mir so?
Aber all sein Bemühen schien an der Unerschütterlichkeit seines Gefangnen zu scheitern. Siebenundzwanzigstes Kapitel. Die Maßregeln zur Befreiung des Königs waren getroffen. Rauthgundis war mit Wachis hinausgegangen, sich das Walddickicht genau einzuprägen, wo der treue Freigelassene mit dem treuen Roß Dietrichs von Bern ihrer warten sollte.
In zehn Tagen sollst du aufbrechen.« In allem Schrecken und in aller Freude und zwischen allen Fragen durch konnte sich Rauthgundis nicht enthalten eines freudig stolzen Blicks auf ihren Vater: dann warf sie sich an seine Brust und weinte. »Nun,« fragte sie endlich sich losmachend, »Vater, was sagst du nun?« »Was ich sage? Jetzt ist das Unglück da, das mir geahnt!
Als Hildebrand dem König die Hand reichte, sah ihm dieser ins Antlitz: ein Blick sagte ihm, daß Hildebrand mit dem festen Entschluß eingetreten sei, jetzt seinen Gedanken durchzusetzen um jeden Preis. Alle Anwesenden schienen stillschweigend von dem Eindruck des bevorstehenden Seelenringens durchschauert. »Frau Rauthgundis,« hob der Alte an, »ich habe Hartes mit dem König zu reden.
Wort des Tages
Andere suchen