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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Preziosa wurde die vortrefflichste Tänzerin im ganzen Zigeunervolk und das schönste und verständigste Kind, das man nicht nur unter Zigeunern, sondern unter allen Schönen und Klugen finden konnte, deren Ruhm je erschollen ist.
Preziosa, in der durch das gewinnende Wesen des Andres wenn auch noch keine Liebe, so doch eine gewisse Zuneigung geweckt war, wollte sich gern bald erkundigen, ob er wirklich der sei, für den er sich ausgab. Sobald er ihrer ansichtig wurde, trat er auf sie zu und sprach: »Guten Tag, Preziosa; hast du vielleicht die Verse schon gelesen, die ich dir neulich gab?«
Preziosa trat an das niedrige Gitter und sah in einem kühlen, freundlichen Saal mehrere vornehme Herren, von denen einige auf und ab gingen, andre sich mit allerlei Spielen unterhielten. »Wollt ihr mir ein Aufgeld geben, meine Herren?« fragte Preziosa mit dem lispelnden Ton der Zigeuner, der ihnen übrigens nicht natürlich, sondern künstliche Angewöhnung ist.
Als die Vesper und das Fest der heiligen Anna vorüber war, fühlte Preziosa sich ein wenig erschöpft, aber um ihrer Schönheit, ihres Witzes und Verstandes und ihrer Tanzkunst willen war sie auch schon so berühmt, daß man in der ganzen Residenz auf allen Straßen von ihr sprach.
»Und auch schreiben!« entgegnete die Alte. »Ich habe meine Enkelin erzogen, als wäre sie eine Gelehrtentochter.« Der Kavalier faltete das Papier auseinander, fand einen Goldtaler dareingewickelt und rief: »Zum Kuckuck, Preziosa, dem Brief ist das Porto gleich beigeschlossen!
»Ach, mein Vater,« rief Preziosa, »er ist weder ein Zigeuner noch ein Räuber, wenn er auch einen Menschen erschlagen hat; denn er erschlug nur den, der ihm seine Ehre rauben wollte; und um zu zeigen, wer er sei, konnte er nichts Geringeres tun, als ihn töten.« »Wie, er ist kein Zigeuner, mein Kind?« fragte Doña Guiomar.
Doch müssen sie anständig sein. Wollt Ihr, daß ich sie bezahle, so wollen wir nach Dutzenden miteinander abrechnen, so daß ich für ein Dutzend bezahle, wenn ich es gesungen habe. Im voraus zu zahlen ist mir unmöglich.« »Die Wahl muß mir überlassen bleiben,« antwortete Preziosa und ging mit ihren Begleiterinnen weiter, als einige Kavaliere sie aus einem Fenstergitter anriefen.
Da hast du einen Taler; er lag in der Romanze!« »Gut!« antwortete Preziosa, »der Dichter hat mich als ein armes Ding behandelt, und schließlich ist es ein größeres Wunder, daß ein Dichter mir einen Taler schenkt, als daß ich ihn nehme.
Sie bat, man möchte es ihr ungelesen zurückgeben; der Eifer aber, mit dem sie darum bat, schärfte in Andres nur die Begierde, es zu hören. Kurz, der Kavalier las mit lauter Stimme diese Verse: Wenn Preziosa greift zum Spiel der Glocken Und in die Luft die süßen Klänge hallen, So läßt sie Perlen ihrer Hand entfallen, Und aus dem Munde streut sie Blütenflocken.
»Werde nicht böse,« sagte der Vater, »denn wenigstens von dir, Preziosa, läßt sich, denke ich, Schlimmes nicht sagen; dein unschuldiges Gesicht bürgt für die Unschuld deines Treibens. Aber tu mir die Liebe, Prezioschen, und tanze ein wenig mit deinen Begleiterinnen.
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